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SPRACHLIEBE - MIT LUST UND LIEBE SPRECHEN

WORTSAMMLUNG VON A BIS Z  - WXY


Nach den in den Jahren 2023 und 2022 hinzugekommenen Wörtern kommt die eigentliche Wortsammlung, dann folgen die ausführlicheren Texte zu einzelnen Wörtern.
Doch zuvor gibt es:

Einen ersten Eintrag im Jahr 2024


• Das Wasserstoffkernnetz
Hierbei handelt es sich eindeutig um ein "Vier-Wörter-Wort", das mit ganzen 19 Buchstaben auskommt:
Wasser-Stoff-Kern-Netz.
Beim Lesen dieses Wortes wird wohl für die meisten die erste Frage sein, wieso Wasserstoffkerne neuerdings "Netze" bilden können.
Man ist versucht, die vier Wörter in Unter-Wörter bekannten Inhalts einzuteilen:
„Wasserstoffkern“ erzeugt immer zuerst eine Assoziation zu Chemie und Physik, zum Schulunterricht. Wenn man dann noch ein „Netz“ daran angehängt, ist man versucht, das Gesamtwort so zu lesen: Wasserstoffkern-Netz.

Ich rekapituliere:
Es gibt Wasserstoff. Wasserstoff ist ein Element, hat also Atome. Atome haben einen Atomkern. Es ist zwar relativ selten, aber nicht unüblich, den Atomkern eines Elements mit Elementnamen und „Kern“ zu verknüpften. Ein Beispiel könnte der „Heliumkern“ sein. In diesem Sinne kann man zwar vom „Wasserstoffkern“ sprechen, da dieser aber ein Proton ist, ist es leichter, „Proton“ dazu zu sagen oder gelegentlich auch „Wasserstoffion“: das Ion des atomaren Wasserstoffs besteht nur aus dem einen Proton, ist identisch mit dem Kern. Andere Ionen haben i. a. auch noch ein paar Elektronen in der Atomhülle. Sei es drum.
Doch das ist in diesem Fall falsch.

Richtig gelesen werden kann es nur so:
                „Wasserstoff-Kernnetz“.
Ich glaube, bei diesem Wort haben auch andere, nicht nur ich, Probleme, dessen Sinn auf Anhieb zu erfassen.

Gefunden habe ich dieses herausfordernde Wort im "Frühdenker - Der Newsletter für Deutschland" der F.A.Z. vom 14.11.2023.
Ich zitiere:
3. Wie soll das Wasserstoffkernnetz aussehen?
Wasserstoff ist ein wichtiger Hoffnungsträger der Energiewende. Wirtschaftsminister Robert Habeck stellt heute Pläne für die wichtigsten Verbindungen im geplanten Kernnetz vor. Kernnetz: Ziel des Kernnetzes ist, eine Grundlage für die Anbindung zentraler Wasserstoff-Standorte … zu schaffen. … … Gas-Leitungsbetreiber müssen nun ihre Konzepte in den verpflichtenden Netzentwicklungsplan einfügen.“
PS: Die in dem Text noch enthaltene Information will ich keineswegs unterschlagen: Man macht sich natürlich Gedanken über die Kosten für den Ausbau dieses Wasserstoff-Kernnetzes. Dass das wirklich heftig ins Geld gehen wird, kann man sich denken. Man kann in dem "Frühdenker" noch lesen:
Der Bundesnetzagentur wird dabei eine zentrale Rolle zukommen. ... Die Agentur bekommt jetzt schrittweise mehr Spielraum bei Ausbau und Finanzierung der Leitungen über Gebühren der Verbraucher.
Na, hoffentlich werden die Verbraucher da nicht "über Gebühren strapaziert"!


Das Jahr 2023 bietet an:


•  Das Scheinwort ›Gleichwürdige‹
In einem PS zu "Würde, würdig" wird diese seltsame Formulierung unter die Lupe genommen.
Ein ähnliches Scheinwort findet sich in der WORTSAMMLUNG E:
›ebenwürdig‹ - mit einem ausführlichen Kommentar.


• Witwenschütteln
An erster Stelle im neuen Jahr stelle ich ein schon vor längerer Zeit gefundenes, ziemlich zynisches Wort vor. Es produziert ein "inneres Bild", das erst einmal lustig daherkommt - ehe man genau weiß, was es bedeutet.
Frau Margot Käßmann kannte es laut einer Aussage in einem Interview im Jahr 2017 auch nicht. Sie wurde u. a auch bezüglich der Tatsache befragt, dass sie in der "Bild am Sonntag" Texte veröffentlicht. Ob sie nicht wisse, was die BILD für ein Blatt sei.
Sie rechtfertigte sich mit "Ich schreibe für die »Bild am Sonntag«." Der Interviewer hatte zuvor erwähnt:
"Dann gibt es unter »Bild«-Journalisten die berüchtigte Praxis des »Witwenschütteln ...« (Punkte im Original an dieser Stelle)
Käßmann: "Was heißt das?"
Der Interviewer erklärte es so:
"So wird es genannt, wenn Journalisten zu den Angehörigen von z. B. Unfallopfern gehen, um Fotos vom Opfer zu bekommen." Darauf Frau Käßmann: "Keine schöne Praxis." Das Wort im ursprünglichen Sinne bezieht sich auf Ganoven, die bei Hinterbliebenen Geld einfordern, das ihnen der Tote angeblich noch schuldig sei.
(notiert am 14.02.2023) 

Neu im Jahr 2022


• Wohlstand und Wohlstandsverlust
Der Text zu diesem Stichwort wurde mit dem 04.01.2024 übernommen in die Extra-Sammlung WOHLSTAND.

• Witwentröster (ein altes bis aussterbendes Wort)
Aussterbend ist das Wort wohl, auch wenn es das, was es beschreibt, sicher nach wie vor gibt: die rührende Sorge von (gelegentlich auch oder vorwiegend verheirateten) Männern um verwitwete Frauen.
Der Begriff ist auch deshalb nicht mehr zeitgemäß, weil sich das Tätigkeitsfeld dieser Herren erweitert hat, geschiedene oder alleinstehende Frauen sind "inbegriffen". Bei ihrem Engagement handelt es sich um - ich will es einmal so nennen - "spezifische Dienstleistungen".

Die Wortsammlung

Wachstum
Wachstumssorgen 
Wachstumsbeschleunigungsgesetz (30)
Waffen, Waffenstillstand, Waffenembargo, Waffennarr
siehe die Seite Militär#Waffen
Wahlen
Wahrnehmungsdefizit
Wanderfischprogramm
warnen, Warnung, -warnungen, Warn-, Warntag
Waschtag
Wasserstress (ein Wort zur Einschätzung der Wasserversorgung einzelner
Länder)

Wasserwanderrastplatz
Watschnbaum (Horst Seehofer will den nicht noch mal machen, Okt. 2018)
Webinar (Verbindung von Web  und Seminar, in Corona-Zeiten verstärkt genutzt; Beispiel für den Einfluss des Internets auf Sprache und Leben)
Schubkasten neu-deutsch

Wechselstimmung   (Schubkasten polit-deutsch)
Weckruf (Schubkasten gefloskelt, mode-deutsch)
Wegwerfgesellschaft
Wegwerfmentalität
Wegwerfprodukte (klingt nicht so gut, deshalb wurden sie  beschönigend in "Ein-Weg-Produkte" umbenannt) - (Schubkasten Zeitgeist)
wehrhaft, z. B. "wehrhafte Demokratie verteidigen"
siehe auch die Seite Demokratie
weibliche Bundeskanzlerin
(Schubkasten dumm-sprech)
Weiher
Sieh das Gedicht vom "Bübchen auf dem Eis":
"Gefroren hat es heuer, noch gar kein festes Eis,
das Bübchen steht am Weiher und spricht zu sich ganz leis ..."
Schubkasten alt-deutsch (selten bis aussterbend, bzw. ausgestorben, ggf. regional)

Weihnachtsbaum
Weihnachtsbaumverbrennen (zu dem eingeladen wird)
Weihnachtsleberwurst (Aachener Weihnachtsleberwurst)
Weihnachtsmarktkuratorium
(Schubkasten gaanz laange Wörter, Vier-Wörter-Worte)
Welterschöpfungstag
Weltfestspiele, z. B. die der Jugend
Weltknuddeltag
Weltmacht, Weltherrschaft, Weltgendarm
weltoffen, Weltoffenheit
Weltspartag, Weltwassertag
Weltuntergang
Weltuntergangsfans (mit diesem Wort warb Tele5 im Februar 2021 für den Film "Exploding Sun" - der sei etwas für solche Leute)
siehe auch Mathematik#Welt-untergang (in GRUNDFRAGEN DER PHYSIK UND DER WISSENSCHAFT)
Weltverbesserer (gern auch "Gutmenschen" genannt - beide Wörter dienen bestimmten Leuten als Schimpfwörter für bestimmte andere Leute.)
siehe auch KÜCHENZETTE#Weltverbesserer  (in EINMISCHUNGEN » SATIRICELLA » KÜCHENZETTEL)

Weltvogelpark (in Walsrode, Niedersachsen)
Schubkasten neu-deutsch
Wende (für die Zeit 1989/1990 in der DDR und "Nach-DDR", sozusagen in der "Nachwendezeit")
Wende (allgemein, z. B. Energiewende)
Wendezeit (neben o. g. "Wende"-Zeit auch der deutsche Titel eines Buches)
(Schubkasten Zeitgeist)
Werbebotschafter (so nennt das Hamburger Abendblatt die Playmobilfigur von Martin Luther) - siehe auch Lutherbilder (in LUTHERSTÄDTISCHES » LUTHER IN TÜTEN)
Werbetrommel
Werbeverbot (z. B. für Zigaretten)
Werk, Werkstatt (z. B. Ideenwerkstatt Gottesdienste)
Wert und Werte  -siehe auch Leitkultur
Wettbewerb
Wettervorhersagezentrale (Vier-Wörter-Wort, 24) - (Schubkasten gaanz laange Wörter)
Wettficken (Ein Bekannter erzählte mir einmal vor Jahren, er habe einen solchen Wettbewerb in einem Puff gewonnen.)
WhatsApp Schubkasten welt-deutsch
Wildparker, Wildpinkler
Wildtierbeauftragter
Wirklichkeitsverknappung
Wirkung, z. B. Außenwirkung
Wirtschaftsdschungel  (Die wöchentliche Sendung "makro" auf 3Sat befasst sich mit dem "globalen Wirtschaftsdschungel".) - (Schubkasten markt-deutsch)
Wirtschaftsförderungsgesellschaft (33 -Schubkasten gaanz laange Wörter)
Wirtschaftsinteressenvertretung, innerparteiliche
Wirtschaftskriminalität
Wirtschaftswunder
Witwentröster
Witzfigur
Wohlbehagen, Wohlgefallen, Wohlgefühl, Wohlwollen
wohlgemut (Schubkasten alt-deutsch, selten bis aussterbend)
Wohlstand  - Der Text zu diesem Stichwort wurde zum 04.01.2024 übernommen in die Extra-Sammlung WOHLSTAND
Wonneproppen
Wohlbetuchte (Gutbetuchte)
Wohlstand, Wohlstandsmüll
Wohltäter, Wohltaten ("SPD-Kanzlerkandidat kündigt soziale Wohltaten an.")
Wohngeld, wohngeldberechtigte Haushalte usw. (Schubkasten Zeitgeist, amts-deutsch)
Wohnsitzauflage
Wohnungsgeberbestätigung (24) (Schubkasten gaanz laange Wörter, amts-deutsch)
Wohnungslose, Wohnungslosenhilfe
Wohnungsrückbau (für Abriss) (Schubkasten beschönigend (euphemistisch))
Wolfskompetenzzentrum
Wortschatzpiraten (Name einer Kita in Wittenberg)
Wumms - "Mit Wumms aus der Corona-Krise" (Olaf Scholz, Finanzminister am 03.06.2020 bei Verkündung des Konjunkturpakets zur Überwindung der "Corona-Krise") - ( Schubkasten polit-deutsch, neu-deutsch)
Würde, würdigen
mit einem aktuellen PS zum 04.11.2023 zu dem Scheinwort ›Gleichwürdige‹

Ausführlichere Texte zu einzelnen Wörtern


• Wahlen usw.
Wahlen und vor allem der Wahlkampf haben es mir - so als Worte - angetan:
Da gibt es z. B. die Wahlkampfwochen mit ihren Wahlkampagnen, Wahlsprüchen, Wahlversprechen bzw. Wahlversprechungen. Manche Wahlkampfvorbereitungen  arten in einen regelrechten "Wahlkrimi" aus. Oft werden Reden von Politikern in dieser Zeit als "reines Wahlkampfgeplänkel" abgewertet. Das Wort unterstellt, dass hier zweckgerichtet übertrieben, verharmlost, dramatisiert bzw. sogar gelogen wird. Ernsthafte politische Aussagen sind darunter nicht zu verstehen.
Ein relativ neues Wahlkampf-Wort (Februar 2017) ist dieses:
"Wahlkampfmunition". Das läst vermuten, dass aus den Wahlkämpfen inzwischen "Wahlkriege" geworden sind.
An dieser Stelle sollte man vielleicht einmal das Wort "Demokratie" ins Spiel bringen?
Noch lustiger wurde es in der Vorbereitung der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen im Mai 2017. In der Tagesschau vom 12.05.2017 (20 Uhr) konnte man Hannelore Kraft davon reden hören, dass sie noch "Kneipen- und Haustürwahlkampf" führen wird bis unmittelbar vor dem Wahltag.
Ja, und sehr beliebt in den Medien ist seit noch gar nicht so langer Zeit das Wort "Wahlkampfmodus" (notiert 31.12.2019).

"Nach der Wahl ist vor der Wahl." suggeriert einen Dauerwahlkampf.
Jemand sprach sogar vom "Wahlkampfgetöse".
Und "natürlich" gibt es bei Wahlen auch immer "Wahlsieger" und "Wahlverlierer". Wie im Sport. Wer gewinnt, hat der vielleicht  die größeren Wahlspenden bekommen? Ein Wahlkampf kostet schließlich viel Geld, kleine Parteien und Einzelkandidaten sind da schnell im Nachteil.

Es gibt viele Wahlen: Vorstandswahlen, Kommunalwahlen, Landtagswahlen, Bundestagswahlen, Misswahlen usw.
Dafür benötigt man Wahlkommissionen, Wahlleiter, Wahlunterlagen, Briefwahlunterlagen, Wahlurnen, Wahllokale, Wahlkabinen, ...

Ein extra Wahlgesetz schreibt den Ablauf der Wahlen vor, jüngst lästerte ein Kommentator in der Zeitung über das "antiquierte Wahlsystem der USA".

Ein besonderes Geschmäckle hat dieses Wort:
Wahlkampfparolen. Das Wort hat einen ziemlich abwertenden Klang, wird oft als Schimpfwort benutzt. Meist unterstellt eine Partei diese  anderen Parteien, möchte das Wort nicht auf die eigenen Wahlaktivitäten, Wahlsprüche und Wahllosungen angewandt wissen.
Herr Gabriel hat der Frau Merkel schon einmal (Ende 2014) einen entsprechenden Vorwurf gemacht.
Parolen sind eigentlich nur Pass- oder Kennwörter für Eingeweihte, vor allem aus dem militärischen Bereich bekannt. Dort gibt es Parolen z. B. auch im Sinne von "Schlachtruf" "Feldgeschrei" und "Kriegsgeschrei". "Hurra" ist z. B. so ein Geschrei, bei dem sich die Schreier selbst Mut machen wollen.

Wiktionary macht das Problem der Wahlkampfparole deutlich: je nachdem kann man Bedeutung Nr. 2 oder 3 darunter verstehen:
[1] Kennwort, Codewort (meist bei militärischen, polizeilichen, verbrecherischen oder anderweitig zu tarnenden, geheimzuhaltenden Handlungen)
[2] meist politische Losung, Motto, Wahlspruch
[3] abwertend: zur Aufwiegelung, Hetze, Provokation, geeignete Falschmeldung, Gerücht.

Interessant wäre die Verwendung von "Wahlmaximen" - falls es dieses Wort überhaupt gibt. Eine Maxime ist nämlich
„oberste persönliche Lebensregel, persönlicher Grundsatz des Wollens und Handelns“ (Wikipedia über Maxime)

Es soll auch Wahlprogramme der einzelnen Parteien geben, aber wer nimmt sich schon die Zeit, die zu lesen. Ein Wahlspot vor der Tagesschau, zahlreiche kleine und große Wahlplakate an Laternenmasten und Freiflächen geben genug Informationen.
Böse Zungen haben die Worte "Wahlvieh" bzw. "Stimmvieh" geprägt.

"Wahlprognosen" werden erstellt, bei denen einzelne Bürger nach ihren "Wahlabsichten" befragt werden. Manche vermuten, dass diese Vorhersagen das "Wahlverhalten" und damit das "Wahlergebnis" beeinflussen oder gar manipulieren. Die Wahlprognosen-Erstellung ist ein boomender Sektor, es wird z. B. mit "Wahlumfragen-Datenbanken". In jeder Woche gibt es neue Zahlen, die je nach Umfrageinstitut und Medium, das darüber berichtet, unterschiedlich ausfallen.
Da erinnert man sich doch gern an den grandiosen, im Vorfeld massiv hochgepushten Erfolg der FDP im Jahr 2009 mit fast 15 Prozent, ehe sie im Jahr 2013 die "5-%-Hürde" nicht mehr schaffte. Das liegt dann an den so genannten "Wechselwählern".
Diese 5-%-Hürde darf man bei dem ganzen "Wahlmanöver" nicht vergessen, die  ist sehr bildhaft, assoziiert schnell den Hürdenlauf aus dem Sport, bei dem es auch um Sieger und Verlierer geht.

Arg wird es, wenn im Rahmen demokratischer Wahlen Begriffe wie Wahlbetrug, Wahlaffären (z. B. die "Stendaler Briefwahlaffäre"), Wahlmanipulation, Vertuschung fallen und es dann eine Wahlwiederholung geben muss. Auch das "Wahlgeheimnis" sollte nicht vergessen werden, wo kämen wir hin, wenn jemand seinen Wahlzettel in der Wahlkabine mit dem Smartphone fotografiert und auf Facebook öffentlich macht. Da muss man ggf. sogar die Wahlordnung ändern.

Ach ja, angesichts dessen, was im Sommer 2016 die Wahlkämpfe in den USA zeigen, fällt mir nur noch ein Wort ein:
"Wahlzirkus".

Noch einmal zurück zum "Wahl-Kampf" - wäre die friedliche gemeinsame Suche nach einem optimalen Arbeitsprogramm für die Regierung und eine kooperative Arbeitsweise der Politikerinsgesamt nicht besser, wirksamer? Müssen wir in einer Demokratie immer noch mit "Kampf"-Parolen arbeiten? Ich hoffe, dass die Zeit kriegerischer Wahlauseinandersetzungen bald vorbei ist und der Konsenssuche aller Interessengruppen weicht. Drei-Parteien-Wahlbündnisse bzw. -Regierungen sind ein guter Anfang.
Ach ja, wir stehen gerade (15.01.2017) am Beginn eines "Superwahljahres 2017" - Hurra!

Ergänzung 31.12.2019:
"Jugend wählt" - ein Wahltest bzw. eine Wahlsimulation
Die "U18" ist ein Wahltest, wie Jugendliche unter 18 Jahren bei der diesjährigen Europawahl wählen würden, wenn sie denn wählen dürften. "Fridays for Future" ist die andere Version, auf die Zukunftsinteressen der jungen Generation hinzuweisen.
Beim Recherchieren stieß ich auch auf das Wörtchen "Wahlsimulation". So nennt man in der Schweiz die Wahltests oder Testwahlen.  Meine erste Assoziation war, dass es sich um ein  Synonym für "Scheinwahlen" handeln könnte. Auch das ist ein interessantes Wort im Zusammenhang mit Wahlen.
• warnen, Warnung, -warnungen, Warn-
warnen-wortsammlung-beispiele
Dieser Text hat mich so entzückt, dass ich ihn unbedingt hier vorstellen muss. Gefunden habe ich ihn am 10.06.2019 auf tagesschau.de.  Die mich so entzückenden Wörter aus dem Text sind:
      Warnsituation
      (auch notiert unter "Situation" in der Wortsammlung "S")

      Warnlagebericht
      Landkreiswarnungen
      Warnereignis.
      siehe auch weiter unten im Text zur "Wettervorwarnung"
     
Natürlich gehören auch die "gewöhnlichen Warn-Wörter" hierher:
(Die sprachlichen Leckerbissen im Einzelnen habe ich nicht gegoogelt, sondern sozusagen "handverlesen" aus auf meinem Computer gespeicherten Dateien ausgewählt.)
      Entwarnung
      Frühwarnsystem
      Reisewarnung
      Sicherheitswarnung
      Stauwarnung
      Sturmwarnung
      Verbraucherwarnung
      Virenwarnung, Viruswarnung
      Vorhersagewarnungen (Daniel Lingenhöhl im Newsletter
                                        von Spektrum.de  vom 08.06.2016)
      Warndreieck
      Warnfarben
      Warnhinweis
      Warnmarkierung
          ("Bitte entfernen Sie zuletzt diese Warnmarkierung" -
           auf einzelnen Wikipedia-Seiten gelegentlich zu finden)

      Warnmeldung (z. B. beim Drucker bezüglich Tintenstand)
      Warnpflicht, gesetzliche Warnpflicht
      Warnschilder
      Warnsignal
      Warnstreik
      Warnsymptome (z. B. der Alzheimer-Demenz)
      Warntag (Ab dem Jahr 2020 jährlich - am 2. Donnerstag im September -
       vorgesehener "Bundesweiter Warntag" der Bundesregierung für diverse
       Gefahrenlagen;   an diesem Tag wird dann eine sogenannte
     "Probewarnung" durchgeführt.
        Der 1. Warntag am 10.09. war eine "Pleite", offiziell. Durch das
        "Misslingen" bekam er aber viel mehr  Aufmerksamkeit ...)
      Warnweste
     
      Unwetterwarnung (ist OK, aber nicht "Wetterwarnung")
      Mein Lieblingswort ist übrigens die "Wettervorwarnung",
      die die Website wetter.de hin und wieder anbietet.
      Es handelt sich natürlich um Unwetterwarnungen,
      vorwiegend um Sturmwarnungen.
      Abgesehen davon wird  bei einer "Vorwarnung" Sprache nur unnötig
      "aufgebauscht". Es gibt zwischen "Warnung" und "Vorwarnung" keinen
       Bedeutungsunterschied. Falls die "Vorwarnung" einen Sinn haben soll,
      müsste es auch eine "Nachwarnung" geben.
wettervorwarnung
(Quelle: Deskprint von der Website wetter.de am 11.06.2019, zugeschnitten)

Und natürlich gibt es noch viele andere Warnungen:
      Warnung vor Panik, Terror ("Terrorwarnung"), Reisen ("Reisewarnung"),
      Viren ("Viruswarnung),  Warnung vor Salzmangel, Warnung vor Inflation,
      Warnung vor Schäden,
      Warnung vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems
      Warnung vor Philosophie (Prof. Schmitt auf der Physikerinnentagung in
                                           Osnabrück im Jahr 2007 an die anwesenden
                                           Physikerinnen)

      "Papst warnt vor Folgen des Konsums" (2018)
"Die Gewerkschaft GEW warnt vor einer dramatischen Zunahme des Unterrichtsausfalls."       (Lehrer in Sachsen-Anhalt sind zu alt. Diese Warnung ist aus dem Jahr
       2012 !)

     "Käßmann warnt vor Manipulation durch Bilder" (2015)
      "Papst warnt vor Missbrauch der Religion" (2015)
      "Wehrbeauftragter warnt vor  Abwärtsspirale bei Bundeswehr" (2015)
      "Clement warnt vor Wahl von Andrea Ypsilanti" (2014, "WELT")
      "Verbraucherschützer warnen vor Ernährungsberatung im Internet" (2014)
      "Papst warnt vor Teufel und vor Kompromiss mit der Sünde" (2014)
     "Sotschi IOC warnt Pussy Riot vor Protesten" (ZEIT online 2014)
      "Datenschützer warnen vor Missbrauch" von Drohnen
      "Dringende Warnung vor Kommunismus"
      "Papst warnt vor geistiger Umweltverschmutzung" (2009)
      "Jetzt warnt auch der Rat der Europäischen Wissenschaftsakademie vor
       homöopatischen Mitteln: Homöopathie ist gefährlich."
      "Lehrer und Schriftsteller warnen vor Abschaffung der Schreibschrift" (2017)
      "Warnung vor bedenklichen Farben in Lebensmitteln"
      "Warnung vor einem Atomkrieg"
      "Warnung vor betrügerischen E-Mails"
      "Warnung vor der Verehrung Martin Luthers"
      "Ökonomen warnen vor einer spekulativen Blase" (2016)
      "Warnung vor einer Heldenverehrung Martin Luthers"
      "Warnung vor voreiligen Schlüssen"
      "Warnung vor ungeregelter Einwanderung von Flüchtlingen"
                                                                       (Tilo Sarrazin, 2016)
      "Warnung vor Ungleichheit" und wahlweise "vor Gleichmacherei"
      "Joachim Gauck warnt vor einem Dunkeldeutschland" (2015)
      "Warnung der WHO vor Glyphosat"
     
"Warnung" ist eine Ankündigung von möglichen schrecklichen, störenden, unagenehmen, unerträglichen, gefährlichen Ereignissen - auf dass man sich rechtzeitig darauf einstelle oder sich gar davor schütze.
Natürlich sind Warnungen extrem wichtig, lebenswichtig.
Vor Gefahren muss gewarnt werden.

Eigentlich ist der Mensch dankbar, wenn er rechtzeitig vor einer drohenden Gefahr gewarnt wird. Doch es passiert auch, dass einige die wohlgemeinte Warnung "in den Wind schlagen". Andere lieben es, unangenehme Warner als "hysterisch" zu bezeichnen - ganz einfach, auch ohne Prüfung des jeweiligen Sachverhalts.

Es gibt "Warnungen" auch in einem anderen Zusammenhang:
Der Übergang zwischen einem "gut gemeinten Ratschlag" und einer "Warnung"  bzw. zwischen einer "Warnung" und einer "Drohung" kann im praktischen Einzelfall fließend bzw. nicht mehr erkennbar sein.

Doch vielleicht übertreiben wir es mitunter auch mit diesen "gutgemeinten Ratschlägen" bzw. "Warnungen"?
Eine "Warnung vor einer drohenden Gefahr" (eine "drohende Gefahr" ist eigentlich ein "weißer Schimmel", ein "Pleonasus") kann selbst gefährlich werden - in der Gestalt einer "sich selbst erfüllenden Prophezeiung".
Orakel haben diesbezüglich schon manche Dramatik heraufbeschworen, erinnert sei nur an den armen Ödipus.

Angesichts dieser allgegenwärtigen Warnungen überlege ich, was das "Gegenwort" (Antonym) zu "Warnung" sein könnte.
Eine Ankündigung von möglichen guten, schönen, erlebenswerten Ereignissen müsste dann wohl die "Frohe Botschaft", "gute Kunde", "Vorfreude auf ..." sein.

Die vielen Warner in der Geschichte (der biblische Jonas und Kassandra sind vielleicht die berühmtesten) litten darunter, dass ihnen nicht geglaubt wurde.
Das eigentliche Problem war ja, dass das Ereignis, vor dem gewarnt wurde, nicht eintrat, falls die Menschen ihr Verhalten entsprechend änderten. Dann erschien im Nachhinein die Warnung oft als überflüssig.
Im Jahr 2020 haben wir das konkret erlebt angesichts der Corona-Gefahren:
Dabei zeigte sich das so genannte "Präventions-Paradoxon":
Beachtet man eine Warnung vor einer Gefahr, geschieht das Bedrohliche nicht und es hat den Anschein, als wäre gar keine Gefahr vorhanden gewesen.
Früher gab es in vielen Kulturen ein besonderes Warnsystem, das"Tabu".

Neuesten Warnungen vor (selbstgemachtem, menschengemachtem) Klimawandel könnte es ähnlich ergehen.
Hier trifft - wie nirgends sonst - zu: besser ist es, sich auf den Klimawandel einzustellen, egal, ob er kommt oder nach Meinung einiger Leute nicht kommt, egal, ob er "menschengemacht" ist oder "natürlichen Ursprungs".
Spätere Korrekturen könnten sonst nicht mehr möglich sein.
Wollen wir Menschen noch ein paar Jahrtausende auf unserer Erde zubringen, müssen wir auch mit natürlichem Klimawandel rechnen. Das wissen wir aus der Vergangenheit. 
Deshalb ist es gut zu wissen, wie man auf das Klima Einfluss nehmen kann. Das setzt natürlich voraus, dass dieses Wissen niemals in die falschen Hände gelangen kann.
Davor möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich warnen!
• weibliche Bundeskanzlerin
Die "erste weibliche Bundeskanzlerin" und ähnliche Formulierungen finden sich immer wieder. Wo bleibt der Aufschrei der Deutschlehrer?
• Weiher
Das Kindergedicht "Vom Bübchen auf dem Eis" fällt mir sofort ein bei diesem lange nicht mehr gehörten Wort:
Gefroren hat es heuer,
noch gar kein festes Eis.
Das Bübchen steht am Weiher
und spricht zu sich ganz leis:
"Das Eis, das muss doch tragen,
ich will es einmal wagen.
Wer weiß. "
...
Die Geschichte hat ein gutese Ende, das Bübchen bricht zwar im Eis ein, kann aber gerettet werden. Es sind einige schöne alte Worte in dem Gedicht: "Bübchen", "heuer". Auch "am Schopfe" (an den Haaren) ist dabei. Daran wird das Bübchen aus dem Weiher bzw. Teich gezogen.
Bis eben  (07.11.2017) habe ich "Weiher" für ein veraltetes Wort für "Teich" gehalten. Recherchen haben mir jedoch gezeigt, dass  das Wort "Weiher" auch heute noch in der "Limnologie" - der "Wissenschaft von den Binnengewässern  als Ökosystem" - eine feste Definition hat (Wikipedia zu Weiher (Gewässer) »externer Link« ).
Es wird also nicht aussterben. Das freut mich.
• Wert und Werte
Man könnte vermuten, dass zwischen ökonomisch-finanziellen und moralischen Fragen  ein Zusammenhang besteht. Diese beiden Worte "Wert" und "Werte" legen dies nahe.
Eine kleine Wortsammlung beginnt:
wertvoll - wertlos

Wertentwicklungschance  - das meint das Bestreben von Unternehmern, durch diverse "Deals" höhere Renditen zu erzielen
Wertegemeinschaft, allen voran die europäische
(Diese ist eng verwandt mit der "Leitkultur".)

Die Frage nach dem Unterschied zwischen Wert und Preis:
Wird der Wert eines Menschen heutzutage etwa nach seinem Preis gemessen?

"Wertvoll in Gottes Augen" - so sind "Gedanken zum Sonntag" in der MZ vom 02.07.2016, S. 13 von Pastorin Brigitte Neumeister überschrieben. Dieses "Wertvoll-Sein" - so erfährt man im Text - ergibt sich daraus, dass wir Menschen "von Gott geliebt" sind.
• Wettbewerb
Wettbewerbshüter, Wettbewerbsrecht
Was ist der Unterschied zwischen Wettbewerb und Konkurrenz?
• Wirklichkeitsverknappung
Bei diesem Wort handelt es sich in dieser Zusammensetzung der beiden Basiswörter um eine echte Neuschöpfung eines sprachgewaltigen ehemaligen Bundespräsidenten und Pastors ("ehemalig" bezieht sich nur auf "Bundespräsident"). Recherchen am 23.02.2017 ergaben 25 Fundstellen verschiedener Medien mit identischen Texten, ich übernehme den aus der MZ vom 23.02.2017, S. 23:Gauck: Medien sollten über Erfolge berichten
JENA/DPA - Bundespräsident Joachim Gauck hat die Medien aufgefordert, häufiger über Erfolge und gut Funktionierendes zu berichten. Er beobachte bei dem, was Journalisten anbieten, eine „berufsbedingte Wirklichkeitsverknappung“, sagte er am Mittwoch bei einem Bürgerempfang in Jena. Dabei stehe meist Kritikwürdiges im Vordergrund. „Das Land ist in einem Zustand, von dem alle Vorgängergenerationen, die vor uns lebten, nur träumen konnten“, sagte Gauck.

• Wohngeld
Wohngeldgesetz, wohngeldberechtigte Haushalte,
Wohngeld-Haushalte,
Wohngeldbezieher , Wohngeldempfängerinnen und -empfänger, Wohngeldempfängerhaushalte, Wohngeldantrag, ...
Zweck des Wohngeldes als Zuschuss zu den Wohnkosten: es "soll die Mietzahlungsfähigkeit der wohngeldberechtigten Haushalte gewährleisten."
Im engen Zusammenhang damit stehen weitere Begriffe wie "Wohnkostenentlastung", "Wohngeldbehörde" (auch "Wohngeldstelle" genannt, aber das ist falsch), "Wohngeldreform"
• Würde, würdigen
"Würdigen" - z. B. die Leistungen eines Menschen "würdigen - hatte für mich bisher immer etwas mit Lob und Anerkennung zu tun.
In der MZQuelle MZ vom 19.01.2016, S. 1 wurde ich eines besseren belehrt: Da erfährt man von der vorzeitigen Haftentlassung des Uli Hoeneß (ehemaliger FC Bayern-Präsident), der wegen Steuerhinterziehung (28,5 Millionen Euro)  eine  Strafe von schlappen dreieinhalb Jahren Gefängnis erhalten hatte.
Dessen Leben wurde nun "gewürdigt" - hier das ausführliche Zitat, und jeder denke sich sein Teil (Hervorhebung von mir - B.K.): Bei der Entscheidung seien unter anderem die Persönlichkeit, Hoeneß’ Vorleben, die Umstände der Tat und das Verhalten des 64-Jährigen in der Haftzeit gewürdigt worden, sagte ein Gerichtssprecher. Die Kammer habe betont, „dass der Verurteilte trotz seiner Position stets bereit gewesen sei, sich in die Gefangenengemeinschaft zu integrieren“. Bei seinen zahlreichen Ausgängen sei es zu keinen Beanstandungen gekommen.
Hätte nicht ein einfaches "berücksichtigt" genügt? Oder will man hier etwa gegen den Stachel löcken und die Leute, die das lesen müssen, ein bisschen ärgern?

Zur "Würde des Menschen" fällt mir zuerst immer Schillers Spruch ein:
"Würde des Menschen
Nichts mehr davon, ich bitt euch.
Zu essen gebt ihm, zu wohnen,
Habt ihr die Blöße bedeckt,
gibt sich die Würde von selbst."
(Ich zitiere ihn auf der Seite NADELÖHR GRUNDEINKOMMEN in der HEITEREN ZUKUNFT, dort gibt es auch einen Quellennachweis.)

Und nun läuft mir auch noch ein sehr schönes Wort über den Weg, in Gestalt eines "Würdenträgers" bzw. "kirchlichen Würdenträgers".
Von der "Würde des Amtes" gäbe es ein Liedlein zu singen, wenn das Amt nicht wieder einmal von einem "Amtsinhaber" "beschädigt" würde.
PS 04.11.2023: gleichwürdig, Gleichwürdigkeit, der Gleichwürdige
    "Rücksicht unter Gleichwürdigen"
Aua! Das tut weh. Zum ersten Mal begegnet mir dieser ›Gleichwürdige‹ in der Berliner Zeitung in einem Artikel von Michael Andrick vom 28.08.2023.
(Ich konnte ihn noch in voller Länge aufrufen, inzwischen steht er hinter Bezahlschranke https://www.berliner-zeitung.de/panorama/gendern-ein-schwurbelueberfall-der-verblendeten-li.383146 )
Er lässt sich über (so die Überschrift des Artikels)
     "Gendern: Ein Schwurbelüberfall der Verblendeten"
aus. Er übt also Sprachkritik.
Natürlich bin ich ihm in dieser Kritik weitestgehend verbunden, stimme mit seinem Anliegen, sich gegen diese sprachliche Vereinnahmung und Bevormundung zur Wehr zu setzen, völlig überein.

Sehr geehrter Herr Dr. Andrick,
ich habe trotzdem - trotz meiner völligen Übereinstimmung mit Ihren inhaltlichen Aussagen in o. g. Artikel - Ihre Verwendung von
›Gleichwürdige‹ als Beispiel gewählt, weil das meine erste Fundstelle für diese Buchstabengruppe ist und ich keine Lust hatte, mich mit derselben länger als unbedingt nötig zu befassen, sprich, nach weiteren Beispielen zu suchen.
Vielleicht - wenn Sie auf diesen Text zufällig stoßen sollten - können  Sie auch mich verstehen. Vielleicht kann ich Sie anregen, diese Sch...-Formulierung nicht mehr zu verwenden.
Bitte!
In großer Verbundenheit
Brunhild Krüger

(PS: Ich habe leider auf der Website der Berliner Zeitung keinen Hinweis gefunden, wie ich Ihnen persönlich diese Nachricht zukommen lassen kann. Sie erhalten diese Nachricht per Formular auf Ihrer Website, sobald dieser Text im Netz steht.)

Ich zitiere aus dem Text, zuerst aus der Unterzeile:
"Ideologische Sprachmanipulationen wie "Gendern" sind moralisch niederträchtig und politisch heimtückisch - egal, was Aktivisten sich dabei denken."
Er begründet seine Meinung über diese Aktivisten dann so:
"Sie gehen mit ihren Mitbürgern nicht auf Augenhöhe um, sondern maßen sich ungefragt eine Erzieherrolle an. Das verletzt den moralischen Grundsatz gegenseitiger Rücksicht unter Gleichwürdigen...."Was sollen das für Menschen sein, "Gleichwürdige"?
Sind das die, die früher mit "ebenbürtig" bezeichnet wurden - Menschen gleich (hoher!) Abstammung, gleichen (hohen) Ranges?
Wenn man diese Formulierung so verstehen wollte, würde sie besagen, dass man nur auf Menschen gleichen Ranges Rücksicht nimmt, aber nicht auf Menschen, die man als "unwürdig", weniger würdig, unterlegen, nicht so wertvoll betrachtet.
"Gegenseitige Rücksichtnahme" zwischen den Menschen, egal, welcher Herkunft, Ausbildung, welchen sozialen Status, welcher Religion oder Nationalität - das sollte ein moralisches Grundprinzip sein.