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GOTT UND DIE WELT - CAUSA FINALIS

Gott und die  Welt - kann man zu diesem Thema noch etwas "Neues" denken, sagen oder schreiben? Natürlich kann man das. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre.

Die Frage
               Warum  haben die Menschen "Gott erfunden"? 
war der Auslöser, erneut über dieses Thema nachzudenkenA. Sie zog sofort die nächste Frage nach sich:
                    Was steckt hinter diesen vielen verschiedenen Gott-Bildern,
                    die sich die Menschen ausgedacht haben?

Ich begann also, aus einer "äußeren Perspektive als Atheist" mir diese Bilder näher anzusehen, und erlebte eine Überraschung nach der anderen.

              Was hat die "Causa finalis" hier zu suchen?
Diese Frage nach der "Causa finalis", der "Zielursache" halte ich für so wesentlich, dass ich das Thema zum 15.03.2023 erweitert habe: von früher GOTT UND DIE WELT  auf nun GOTT UND DIE WELT - CAUSA FINALIS.

Das war die nächste Überraschung: erst Anfang der 1990er Jahre las ich bei Max Planck erstmals von dieser "Causa finalis" - "Zielursache" (siehe Planck, M. (1) - Zitate). Damals beeindruckte sie mich sehr. Auch wenn ich dem "Walten einer höheren, die Natur allmächtig beherrschenden Vernunft" (aus dem Planck-Zitat) noch etwas skeptisch gegenüber stand, war die Frage gestellt:
Gibt es eine solche "Zielursache" und wenn ja, was kann man daraus erkennen bzw. ableiten?

Natürlich steht dieser gedanklichen Vorstellung die Physik und die gesamte Naturwissenschaft entgegen, deren erstes Postulat bzw. deren "Anfangshypothese ja lautet:
"Es gibt keine Zielursache. Alles lässt sich aus der "causa efficiens", der Wirkursache erklären."
Und das ist ein Widerspruch, der geradezu nach einer Lösung schreit.
Im Unterthema GOTTES AUFTRAG - HAT "DAS GANZE" EINEN SINN?
will ich näher darauf eingehen.


Nun will ich meine neuen Gedanken, die mir bei der Beschäftigung mit diesen vielen Gottbildern kamen (zumindest habe ich die meisten dieser Gedanken noch nicht bei anderen gefunden), hier vorstellen und hoffe auf eine gute Diskussion darüber.

Es ist langwierig und sehr, sehr schwierig, alle diese Gedanken schriftlich so darzulegen, dass andere mich verstehen können. Ich will dabei schließlich niemanden vor den Kopf stoßen, will natürlich auch die religiösen Gefühle anderer nicht verletzen.

Wer nicht von ähnlichen Fragen "geplagt" ist wie ich, sondern in seinem Glauben oder seinem Nicht-Glauben ohne jeden Zweifel und ohne Neugier auf mögliche andere Sichtweisen ist, für den wäre es eher Zeitverschwendung, jetzt hier weiter zu lesen.

Bei meinen Überlegungen, wie ich diese vielen Gedanken so strukturiere, dass sie aufgeschrieben werden können, habe ich vorerst die folgenden Schwerpunkte ausgewählt.
Allein die Auswahl dieser acht Aspekte, unter denen ich auf das Thema eingehen will, war ein monatelanges Überlegen, Verwerfen, Verzweifeln. Jetzt bin ich froh, diesen Arbeitsschritt erst einmal abgeschlossen zu haben. Auch wenn das Texten selbst nun noch einmal Wochen und Monate dauern wird, möchte ich Sie auf das, was Sie dann hier erwartet, schon einmal einstimmen.

Die folgenden Themenseiten sind angelegt, jedoch unterschiedlich weit ausgearbeitet.

GOTTBILDERGottbilder - Die Sehnsucht nach einen Lebenssinn spiegelt sich in den Gottbildern
Eine Freundin sagte einmal, für sie sei Gott "Alles in allem". Ich denke, das ist ein guter Ausgangspunkt für dieses Thema, in dem es um die verschiedenen Gottbilder gehen soll, die sich Menschen bisher geschaffen haben.
(erster Text)

GOTTES NESTHÄKCHEN, DER ATHEIST Mit der Zeit wurde mir immer klarer, dass man es sich zu einfach macht, wenn man sagt:
"Es gibt keinen Gott."  Andererseits möchte ich es so formulieren: Gott "verdammt" den Atheisten und  den Agnostiker nicht.
Im Gegenteil, ich glaube, er amüsiert sich köstlich über sein "Nesthäkchen", wenn er dessen Mühen sieht, ihn zu ignorieren.

CHRISTEN-LEHREIn meiner Kindheit hieß der Religionsunterricht  noch "Christen-Lehre". Hier steht dieses Wort u. a. für christliches Gedankengut allgemein.
Ich setze mich mit Anspruch und Wirklichkeit des Christentums auseinander. Dazu gehört auch die Frage nach den Ursachen für den Verlust der Attraktivität der Christenlehre bzw. des Christentums bei den Menschen in Europa. Auch über "Christianisierungen" und "Missionierungen" wird zu reden sein.
(erster Text)

RELIGION UND GEWALTDie Blutspur dieser unheiligen Allianz von Religion und Macht, von Religion und Gewalt zieht sich durch die Geschichte aller Kulturkreise. In unserer abendländischen Kultur sind Politik und Kirche aufs engste verwoben.
Ist das Wesen von Religionen Gewalt? Sicher nicht. Werden Religionen andererseits nur benutzt und missbraucht?

JESUS IST FÜR ALLE DADiese Formulierung mag jetzt vielleicht schockieren, könnte man doch vermuten, dass ich damit das Christentum  Menschen, die anderen Religionen oder Weltanschauungen anhängen, überstülpen will. Die Christen behaupten ja, dass es ohne Jesus keine Erlösung gäbe.
NEIN! So ist dieses Thema NICHT GEMEINT!
Im Gegenteil - ich meine damit, dass man diesen vergöttlichten Religionsgründer Jesus wieder "zum Menschen machen" muss, der - wie die anderen Religionsgründer auch - zuerst einmal Philosoph und Humanist war. Das Beste aus der Lehre des Jesus von Nazareth ist genauso Teil des kulturellen Erbes der Menschheit, wie es die Lehren von Buddha, Konfuizus oder z. B. Giordano Bruno, Mahathma Gandhi oder von Karl Marx sind.

ERKENNTNISTRIEB UND SPIRITUALITÄTDer Erkenntnistrieb des Menschen
Das menschliche Streben nach Erkenntnis  gehört zu den spannendsten Eigenschaften, die die Evolution (oder die Schöpfung)  hervorgebracht hat. Dieser Erkenntnistrieb des Menschen ist ein Gottesgeschenk.

In diesem Thema geht es vor allem um die Frage, ob rationale Erkenntnis oder "geoffenbarte" Erkenntnis (mystisches Erkennen, spirituelle Suche und spirituelle Erfahrungen) der bessere Weg ist.
Es geht um spirituelle Bedürfnisse (auch außerhalb von Religionen) und die Vielfalt der Möglichkeiten, diese zu befriedigen, mit oder ohne Gottvorstellungen.

GOTTES AUFTRAG - HAT "DAS GANZE" EINEN SINN?In diesem  Thema verbinden sich gleich drei frühere Themen:
1. Ziel, Sinn, Zweck, Vollkommenheit
"Alles wird gut" - ist das nicht auch die Botschaft der Religionen? Die "Causa finalis" (die Zielursache, die auf die Gegenwart geistig "rückkoppelt"), Begriffe wie "Optimierung", "Omegapunkt" und "Creatio continua" (die ständige Schöpfung) signalisieren: da ist etwas noch nicht "fertig", noch nicht "vollkommen" fertig.
Die Wissenschaft leugnet eine mögliche, denkbare Zielursache. Aber vielleicht irrt sie sich auch einmal und es gibt doch so etwas wie "Ziel", "Sinn" und "Zweck"?
"Gott" wäre dann nur ein anderes Wort dafür. Wäre also irgendwann ein "wissenschaftliches Gottbild" denkbar?

2. Evolution und Schöpfung
Natürlich kann man den Gegensatz beider Darstellungen über die Entstehung des Lebens betonen, man kann aber auch versuchen, die "Evolution in der Schöpfung", die "Schöpfung durch Evolution" zu erkennen.
Oder - noch anders gesagt - muss man fragen:
Gibt es - anders als in der klassischen Evolutionstheorie postuliert - doch eine "zielgerichtete Evolution"?
Hat die Evolution einen Sinn, ein Ziel, und wenn ja, welchen Sinn bzw. welches Ziel könnte sie haben?

3.   Gottes Auftrag
Falls diese Fragen mit "ja" beantwortet werden (können oder müssen), ergibt sich daraus die Frage nach dem "Auftrag Gottes an uns Menschen".

DIE WELTRELIGION ENTFALTET SICHDie Menschheit wächst immer mehr zusammen. Für ihren Zusammenhalt benötigt sie eine geistig-moralische Basis. Das kann nur "das Beste aus allen Religionen und Weltanschauungen" sein, aber niemals eine "beste Religion"! Der Wettbewerb ist eröffnet und er kann nicht damit enden, dass die Religionen einander als "Gegner" niedermachen und eine als "Sieger" übrigbleibt.
Doch wie sollen die Religionen zusammenfinden?
Teil meiner Antwort auf diese Frage ist, die "Heiligen Schriften" aller Religionen als Kulturgut der gesamten Menschheit anzusehen.
Das Wissen über sie sollte zur Allgemeinbildung  jedes Menschen in jedem Kulturkreis gehören.
(erg. 22.02.2019)

LESESTOFF ( GUW) Es gibt erste Literaturhinweise auf Bücher über das Verhältnis von Christen und  Atheisten ________________
  Anmerkung A
Nur am Rande möchte ich dabei erwähnen, dass ich bereits in der Kindheit begann, mich mit diesen Fragen zu befassen, als die kindlich-gläubige Prägung in der Familie  zur evangelischen Christin immer mehr mit der schulischen Wissensvermittlung kollidierte, die mich schließlich zur wissenschaftlich fundierten Atheistin werden ließ. Damit konnte ich rund 30 Jahre gut leben.
Doch dann genügte mir auch diese Welterklärung nicht mehr, denn die Frage nach den Hintergründen dafür, dass Menschen an Gott glauben, war damit nicht beantwortet. 
Mit Thesen wie "zurückgebliebene Denkweise", "Ersatz für Wissen" und "Angst vorm Sterben" allein waren ganz offensichtlich diese vielen Religionen der Welt und die bis ins wissenschaftliche Zeitalter hinein reichende "Sehnsucht nach Gott" (bzw. die "spirituellen Bedürfnisse") nicht erklärbar.

ACHTUNG! - Die Verwendung des Wortes "Gott" betreffend:
Wenn ich in diesem Thema das Wort "Gott" verwende, dann ist das eine Anpassung an die Gepflogenheiten des montheistisch-christlichen Abendlandes, ein "göttliches Prinzip" als personalen Gott zu denken.
Nur so viel - synonym für "Gott" könnte man neben dem "göttlichen Prinzip" auch Wörter wie "kosmisches Prinzip", "kosmische Intelligenz", pantheistische Vorstellungen, die "Noosphäre" bei Teilhard de Chardin oder das "morphogenetische Feld" bei Rupert Sheldrake verwenden. Vielleicht finde ich noch mehr Wörter zur Umschreibung dessen, was Menschen in unserer Kultur unter "Gott" verstehen ...
Ich werde später an anderer Stelle noch darauf eingehen.