FRAUEN UND MÄNNER IN WITTENBERG
MÄNNER IN WITTENBERG
Diese Idee, auch einige Männer in Wittenberg sichtbar zu machen,
trage ich eigentlich schon längere Zeit mit mir herum.
Nun habe ich damit begonnen, sie umzusetzen.
Hier ein erster Text über Männer in Wittenberg aus Sicht einer Frau:
Es geht mir dabei vor allem
um Männer aus der jüngeren Geschichte Wittenbergs, das meint
die vergangenen reichlich 100 Jahre.
Die Namen von Männern, die früher hier in Wittenberg studierten, lehrten bzw. lebten, werden an anderer Stelle - vorwiegend auf der Seite
WISSENSCHAFTSGESCHICHTE (hier in DER GEIST DER LUTHERSTADT W.) bzw. auch in der
Namensliste (im Register) - genannt.
Zuerst werde ich natürlich Männer vorstellen, die ich persönlich kennengelernt habe.
Einige werden dabei sein, die mir nur vom Namen her vertraut sind.
Es werden Männer sein, die ich für ihre Arbeit, ihr Engagement, für das, was sie für und in Wittenberg oder an anderen Orten in ihrem Leben bewegt bzw. geschaffen haben, bewundere.
Mit der heutigen Netzstellung dieser Seite (am 03.08.2024) ist ein Anfang gemacht, weitere Recherchen und Ergänzungen werden folgen.
• Der Theaterintendant Helmut Bläss (1925 - 2005)
Als erstes erwähne ich den damaligen Intendanten des "Elbe-Elster-Theaters", Helmut Bläss.
Im Zweiten Weltkrieg hatte er seinen linken Arm verloren.
Ich lernte ihn bei einer Theaterbesichtigung kennen, die von unserer Schule, der August-Bebel-Oberschule, einer "Ganztagsschule", organsiert worden war.
Ein paarmal hatte ich schon die Weihnachtsaufführungen für Kinder in diesem Theater gesehen, nun also ging es an diesem Tag (im Jahr 1964)
hinter die Kulissen. Ich war begeistert. Herr Bläss zeigte uns alles. Vor allem war natürlich die Bühne mit dem "eisernen Vorhang" interessant.
Als er dann seinen Arm auf meine Schulter legte, während er uns alles erklärte, war ich starr vor Überraschung und Stolz.
Seiner Arbeit, seiner Kreativität und seinem unermüdlichen Engagement war es zu verdanken, dass "sein" Theater weit über die Grenzen von Wittenberg berühmt wurde:
Es war das wohl größte "Abstechertheater" der DDR: Die Schauspieler fuhren "übers Land" - zu verschiedenen Spielorten und brachten dort den Menschen mit ihren Aufführungen viel Freude.
Für Schüler gab es ein Monatsanrecht - zehnmal im Jahr (eine Karte kostete 1,80 Mark) konnten wir zu verschiedenen Veranstaltungen gehen. Das Theater war immer "rappelvoll". Wir sahen "alles" - sei es nun Operetten oder Opern ("Die Kluge" ebenso wie "Zar und Zimmermann"). In "My Fair Lady" spielte Herr Bläss selbst den Dr. Higgins. Moderne Stücke standen neben Klassikern. Ich kann sie gar nicht mehr alle nennen, das Theater insgesamt hat mich wesentlich geprägt.
Um es kurz zu fassen -
das war Volkstheater von der besten Sorte.
Es muss schlimm für ihn gewesen sein, als es nach der Wende immer schwieriger wurde, das zu DDR-Zeiten hoch subventionierte Theater zu führen.
• Die Seele des Riemer-Museums, Klaus Glöckner
Vielen Menschen hier in Wittenberg ist er noch immer ein Begriff, obwohl er inzwischen verstorben ist und seine Wirkungszeit schon eine Weile zurückliegt. Als Mitarbeiter und amtierender Direktor des hiesigen (ehemaligen) Natur- und Völkerkunde-Museums "Julius Riemer" hatte er Spuren hinterlassen....
"Nebenbei" war er auch Pilzberater des Kreises Wittenberg. In dieser Tätigkeit lernte ich ihn auch Anfag der 1980er Jahre kennen: bei einer Fahrt in den Fläming, einer gemeinsamen Pilzsammlung mit anschließender Pilzberatung.
Er hatte uns gebeten, möglichst viele verschiedene Pilze mitzubringen von unserer Suche. Dann wurden sie in einem großen Kreis schön sortiert abgelegt:
Die Vielfalt jeder Pilzart überraschte uns: da lagen große und kleine, helle und dunkle beieinander. So konnten wir uns ihr Erscheinungsbild natürlich bestens einprägen.
In Bergwitz wurde auch mit seiner Initiative ein Naturlehrgarten errichtet.
Traditionell wird dort noch immer an jedem 3. Oktober eine Pilzsammlung durchgeführt, deren Ergebnis dann wie damals vorgestellt wird.
Über den Ginkgo auf dem Schlossplatz habe ich eine extra Geschichte geschrieben.
Auch er musste nach der Wende miterleben, wie sein Lebenswerk den Bach runterging ... Aber das ist eine Geschichte, die ich an anderer Stelle weiter erzählen werde.
In
MEIN WITTENBERG- BLOG 2016 habe ich einen Abgesang auf den von ihm gemeinsam mit Frau Riemer und Herrn Fanke gepflanzten Ginkgo-Baum geschrieben:
De Ginkgo offm Schlosshof
Von Klaus Glöckner ist es nur ein kleiner Schritt zu
Julius Riemer, dem Begründer dieses Museums. Ihn und "sein" Museum habe ich an mehreren Stellen dieser Website bereits erwähnt.
(wird fortgesetzt)
• Friedrich Schorlemmer
Über die Grenzen unserer Kleinstadt hinaus hat sich in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts bis nach der Wende
Herr Friedrich Schorlemmer einen Namen gemacht. Natürlich werde ich auch ihn ausführlicher vorstellen.
In dieser Website erwähne ich bereits an anderer Stelle einige mit Wittenberg verbundene Männer.
Sei es, dass sie hier geboren wurden oder in ihrer Jugend eine Zeitlang hier lebten, dann aber Wittenberg verließen.
Zu diesen gehören
• Günther Kaphammel
(1926 in Wittenberg - 2002 in Braunschweig; Künstler)
Dessen Buch über den Goldenen Schnitt stelle ich in DIE BESTEN GEDANKEN vor:
KAPHAMMEL, G.
• Walter Tollmien
(1900 - 1964; Physiker)
lebte in seiner Jugend in Wittenberg und machte hier auch sein Abitur.
Ihn stelle ich auf der Seite
WISSENSCHAFTSGESCHICHTE vor.
Es gibt weitere wichtige Männer, die unbedingt erwähnt werden müssen,
zu ihnen gehören
z. B.
Engelbert Pennekamp
Manfred Wenzel
Hans Lorbeer
Heinrich Kühne
Richard Wiener
Dr. Hans-Peter Gensichen
Arthur Lambert