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MÄRCHENHAFTES

DIE KLUGE ELSE

Ein Märchen parodiert den Zukunftssinn der Frau:


Hätte die kluge Else nur im Mathematik-Unterricht besser aufgepasst, als die Wahrscheinlichkeitsrechnung dran war, die folgende Geschichte wäre nicht passiert:
(Auszug aus dem Text dieses Märchens nach den Gebrüdern Grimm)Es war ein Mann, der hatte eine Tochter, die hieß die kluge Else. Als sie nun erwachsen war, sprach der Vater: „Wir wollen sie heiraten lassen.” - „Ja”, sagte die Mutter, „wenn nur einer käme, der sie haben wollte.”
Endlich kam von weither einer, der hieß Hans, und hielt um sie an, er machte aber die Bedingung, dass die kluge Else auch recht gescheit wäre.
„Oh”, sprach er Vater, „die hat Zwirn im Kopf”, und die Mutter sagte: „Ach, die sieht den Wind auf der Gasse laufen und hört die Fliegen husten.” „Ja”, sprach der Hans, „wenn sie nicht recht gescheit ist, so nehme ich sie nicht.” Als sie nun zu Tisch saßen und gegessen hatten, sprach die Mutter: „Else, geh in den Keller und hoĺ Bier.” Da nahm die kluge Else den Krug von der Wand, ging in den Keller und klappte unterwegs mit dem Deckel, damit ihr die Zeit ja nicht lang würde. Als sie unten war, holte sie ein Stühlchen und stellte es vors Fass, damit sie sich nicht zu bücken brauchte und ihrem Rücken etwa nicht weh täte und unverhofften Schaden nähme. Dann stellte sie die Kanne vor sich und drehte den Hahn auf, und während der Zeit, dass das Bier hineinlief, wollte sie doch ihre Augen nicht müßig lassen, sah oben an die Wand herauf und erblickte nach vielem Hin- und Herschauen eine Kreuzhacke gerade über sich, welche die Maurer da aus Versehen hatten stecken lassen. Da fing die kluge Else an zu weinen und sprach: „Wenn ich den Hans kriege und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und wir schicken das Kind in den Keller, dass es hier soll Bier zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es tot.” Da saß sie und weinte und schrie aus Leibeskräften über das bevorstehende Unglück. ....
Den meisten ist die Geschichte sicher bekannt: einer nach dem anderen, Magd, Knecht, Mutter und Vater schauen nach ihr, alle wundern sich über ihre kluge Else und fangen mit an zu heulen und zu jammern über das bevorstehende Unglück.

Schließlich kommt auch Hans in den Keller...„Als er hinabkam, saßen die fünfe und schrien und jammerten ganz erbärmlich einer immer besser als der andere." Der Hans ist Realist, Pragmatiker - er fragt:„Was für ein Unglück ist denn geschehen?” Er holt die ganze Gesellschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Denn vor lauter Ausmalen des möglichen zukünftigen Unglücks hat die Frau nicht mehr darüber nachgedacht, dass man jetzt, in der Gegenwart, etwas tun kann, dieses Unglück zu verhindern. Anstatt dem möglichen Unglück vorzubeugen, indem sie mit dem Hans keine Kinder bekommt oder die Kreuzhacke entfernen lässt, jammert sie nur tatenlos herum.

Der "Zukunftssinn der Frau"

Diese Formulierung fand ich vor mehr als 20 Jahren in einem Lexikon "Das geheime Wissen der Frauen". Dort wird behauptet, dass der "Zukunftssinn" vorwiegend Frauen gegeben sei und Männer ihn nur in Ausnahmefällen ebenfalls  entwickeln könnten.

Auf der Seite  DER ZUKUNFTSSINN DES MENSCHEN (in HEITERE ZUKUNFT » VISIONEN + ZIELE) geht es ausführlicher um diese wundervolle Fähigkeit des Menschen, "in die Zukunft sehen zu können".