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LOSE GEDANKEN 2025

mein etwas spitzzüngiger Blog
zu aktuellen Ereignissen und Meinungen


Meine "losen Gedanken" sind Kommentare zu aktuellen Ereignissen und deren Interpretationen in Nachrichten, Zeitungen usw. Mit einem anderen als dem üblichen Blickwinkel gesehen, wird manche Absurdität sichtbar - hoffe ich.

Oft besteht ein Bezug zu einem Text in einem der anderen Themen dieser Website, ohne dass ich in jedem Fall darauf verweise.

• Wetten auf die Papst-Wahl? (08.06.2025)
• Merz ist Kanzler - eine einmalig seltsame Wahl (07.06.2025)
• Sich selbst erfüllende Prophezeiung (11.4.2025)
• Longevity und Sich-Einfrieren-Lassen - was für eine wunderschöne
   Hoffnung!
  (28.03.2025)
• Sozialleistungs-Bashing - erbarmungslose Menschen (12.03.2025)
• Wird Trump etwa zum "Mephistopheles"? (13.02.2025 / 22.02.2025)
• Eine Gedankenspielerei um die "Wiedergeburt" (11.02.2025)
• Bonobos oder Schimpansen? - Wer ist uns näher? (07.02.2025)
• Die Bürokratisierung der Entbürokratisierung? (03.02.2025)

Die "losen Gedanken"  beginnen auch in diesem Jahr 2025 mit einem Abgesang an das vergangene Jahr. Wie es dann weitergeht, mit den losen Gedanken und mit diesem Jahr 2025, das wird sich zeigen.
• Zum Jahreswechsel 2024 / 2025 - ein "Qualitätssprung in der Geschichte der Menschheit"? (01.01.2025)
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• Wetten auf die Papst-Wahl?
Aktuell kann man in Medien die Meinungen verschiedener A-, B- und C-Promis lesen, was für ein Mensch der nächste Papst sein wird, aus welchem Lager er kommen wird / muss, ob er die Arbeit von Papst Franziskus stören oder fortsetzen wird usw.
Das Konklave tagt seit gestern, es gibt "Liveblogs" in fast allen wichtigen Medien (z. B. auf Tagesschau.de und zdf.de), die den aktuellen Stand (schwarzer oder weißer Rauch?) vermelden.Da wäre doch eine Wette ganz lustig, ähnlich wie beim Pferderennen, mit dem Unterschied, dass hier nicht auf "Platz", sondern nur auf "Sieg" gewettet werden kann.
Die Tagesschau schreibt z. B. am 08.05.2025 auf ihrer Seite:
"Die im Vatikan versammelten Kardinäle unternehmen den nächsten Anlauf zur Wahl eines neuen Papstes."Diese Wortwahl erinnert doch stark an einen Sportwettkampf, oder?

Liebe Katholiken - das ist keine Veralberung der Papstwahl! Ganz im Gegenteil! Mit dieser Überspitzung will ich die Herabwürdigung der Papstwahl auf ein Medienspektakel kritisieren. Ich respektiere alle Religionen und habe Papst Franziskus an mehreren Stellen dieser Website positiv erwähnt (siehe NAMEN~).
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• Merz ist  Kanzler - eine einmalig seltsame Wahl
Friedrich Merz hat es "mit Mühe und Not" endlich geschafft. Sein Lebenstraum ist in Erfüllung gegangen - er ist Bundeskanzler von Deutschland geworden.
Das Süffisante an der Wahl ist nicht die lange Wartezeit auf den Posten, sondern die Art und Weise, wie der Bundestag darüber abgestimmt hat. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundeskanzler-Wahlen gewann ein Kandidat erst im zweiten Durchgang.
Schlimmer ist, was passiert wäre, wenn auch die AfD für ihn gestimmt hätte. Wenn Herr Merz durch die AfD-Stimmen Kanzler geworden wäre, hätte er sofort nach der Wahl zurücktreten müssen. Da hat die AfD durch ihre Stimmenthaltungen oder Gegenstimmen ihm erst ermöglicht, Bundeskanzler zu werden.
Ist das nicht völlig irre?
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• Sich selbst erfüllende Prophezeiung
Dieses (heute oft nur als "selbst erfüllende Prophezeiung" nicht korrekt bezeichnet, da so der Selbstbezug verloren geht) bekannte Problem aus der Geschichte bzw. Legende dürfte weitestgehend bekannt sein. Der arme Ödipus wurde das berühmteste Opfer dieses Phänomens: Dem König Laios von Theben hatte das Orakel von Delphi prophezeit, wenn ihm ein  Sohn geboren würde, werde dieser ihn erschlagen und seine eigene Mutter heiraten.
Aus Angst vor der Erfüllung dieses Fluchs wurde der dann geborene Sohn ausgesetzt und gerettet. Da er nun nichts von seinen leiblichen Eltern wusste, passierten alle folgenden schrecklichen Verkettungen, wie sie Sophokles in seinem "König Ödipus" beschreibt, und "erfüllten" gerade aus der Vermeidungsstrategie heraus diesen.

Eine neue Version dieses Prinzips beschreibt die F.A.Z. (11.04.2025, Startseite, Ankündigung eines Artikels hinter Bezahlschranke, Gastbeitrag) so:
OLIGARCHEN-INTELLEKTUELLE
Woran die Tech-Mogule scheitern werden
Einst begnügten sich Tech-Mogule damit, die Zukunft vorherzusagen, heute verlangen sie, dass wir uns an ihre Vorhersagen halten. Und nutzen ihren Einfluss, um ihre Prophezeiungen in Politik umzuwandeln. Aber sie machen einen Fehler.

Ehe man sich also aktiv für Zukunftsgestaltung nach den Plänen anderer einsetzt, sollte man die Vorhersagen verschiedener Interessengruppen erst einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Ich empfehle da meine Prophezeiung einer "heiteren Zukunft". Wäre die nicht etwas für Sie? (siehe HEITERE ZUKUNFT • NUN ERST RECHT)
Beim Koalitionsprogramm unserer neuen Regierung  wissen wir zumindest jetzt schon, dass es nicht in die Kategorie der "sich selbst erfüllenden Prophezeiungen" gehört.
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• Longevity und Sich-Einfrieren-Lassen - was für eine wunderschöne Hoffnung!
Viele Menschen möchten ganz lange leben. Manche lassen sich "einfrieren", in der Hoffnung, in einer späteren Zeit ihre Krankheiten oder Gebrechen geheilt zu bekommen. Der Traum von der "Unsterblichkeit" - egal in welcher Form - wird geträumt. Sogar Computersimulationen des menschlichen Lebens werden erwogen für ein möglichst langes "Weiterleben".
"Logevity" - das  möglichst lange und gesunde Leben - ist die Herausforderung der Gegenwart.
Was für ein schönes Hoffnungszeichen, denn dahinter steht der Gedanke, dass die Menschheit doch alle ihre gegenwärtigen Problem wird lösen können.
Denn irgendjemand muss die Computer ja betreiben, die wiederaufgetauten Menschen dann heilen können, die Erde bis dahin in einem lebenswerten Zustand erhalten haben.
Der irre Widerspruch zwischen den Wünschen für das individuelle Leben und der Tatenlosigkeit angesichts der menschheits- und naturzerstörerischen Tendenzen insgesamt scheint diesen Leuten gar nicht aufzufallen. Martin Luther, der "lebenssatt" (aber nicht "lebensmüde") mit gerade einmal 63 Jahren gestorben ist, soll diesen Ausspruch als Hoffnungszeichen hinterlassen haben. Egal, von wem der Satz ist, er fasziniert immer wieder:
"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen." 
Was also können und müssen wir heute tun? Mit Apfelbäumchen allein ist die Menschheit kaum zu retten.
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• Sozialleistungsbashing - erbarmungslose Menschen
Dieses allseits verbreitete Phänomen hat im Zusammenhang mit dem "Sondervermögen" (also den neu geplanten riesigen Staatsschulden), über das aktuell noch beraten wird, eine neue Blüte erlebt.
Frei nach dem Motto
"Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"

wird hier versucht, Menschen das Existenzminimum streitig zu machen. Bürgergeld und Renten sollen gekürzt werden usw.
Das Schlimme dabei ist aus meiner Sicht, dass bestimmte Politiker in diesem Zusammenhang noch zynische, abfällige Bemerkungen über die Betroffenen von sich geben - völlig erbarmungslos.
Können diese erbarmungslosen Menschen nicht wenigstens ein gewisses Bedauern heucheln?
Dem Märchen von "Hühnchen, Maus und Birkhuhn", in dem es um dieses "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" geht, habe ich eine etwas andere Version gegenüber gestellt: in HÜHNCHEN, MAUS UND BIRKHUHN (hier in EINMISCHUNGEN » MÄRCHENHAFTES).
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• Wird Trump etwa zum "Mephistopheles"?
Nun ist also Donald Trump doch zum zweiten Mal Präsident der USA geworden und will jetzt auch sein Wahlversprechen einlösen, den Krieg in der Ukraine schnellstens zu beenden. Gestern hat er mit Putin telefoniert und Europa steht Kopf.
Die F.A.Z. schreibt in ihrem gestrigen Artikel
"Trump bricht mit der bisherigen Ukrainepolitik"
u. a.: Es ist ein weitgehender Bruch mit der bisherigen Ukrainepolitik des Westens. Er kommt Putin weit entgegen und delegitimiert vieles, was in den wichtigsten Staaten Europas, einschließlich Deutschlands, in den vergangenen Jahren zu dem Thema gesagt und getan wurde.
Böser Trump - da muss ich doch gleich an den Teufel in Goethes "Faust" denken. Dieser Ausspruch des Mephistopheles ist sicher allgemein bekannt: "[Ich bin] ein  Teil  von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."
A
Was kann es besseres geben, als diesen Krieg schnellstmöglich (!)zu beenden? Aus meiner Sicht ist nur eines wichtig, dass das Blutvergießen schnell ein Ende nimmt. Wenn Trump schafft, was ganz Europa nicht zustande brachte, dann hat er meine höchste Anerkennung.
Und noch ein "loser Gedanke", ein ziemlich bitterer, ist mir heute, am 3. Jahrestag des Kriegsbeginns, dem 22.02.2025, in diesem Zusammenhang passiert (so etwas denkt man nicht "aktiv"):
Europa hat in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine den Kampf der Ukraine gegen Russland unterstützt - militärisch und unter "Verzicht" auf diplomatische Einflussnahme ...
Nun steht zu befürchten, dass Deutschland und die Ukraine diesen Krieg gegen die USA verloren haben - ganz undiplomatisch.
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• Eine Gedankenspielerei um die "Wiedergeburt"
Das ist jetzt wirklich nur eine hypothetische Frage!
Christenmenschen haben den Glauben an eine "Leben nach dem Tod", wie auch immer das aussehen soll. Buddhisten glauben an eine "Wiedergeburt".
Wenn ich mir hier Gedanken um die "Wiedergeburt" mache, hat das mit diesen beiden Glaubensfragen nichts, absolut nichts zu tun. Es ist eher eine ethische Frage, die ich stellen möchte:
Was wäre, wenn es die sogenannte "Wiedergeburt" tatsächlich gäbe?
Wenn jeder Mensch nach seinem Tod innerhalb kürzerer oder längerer Zeit wieder auf die Welt käme? Er müsste sich nicht einmal an sein "früheres Leben" erinnern können, wie in Montesquieus (Charles-Louis de, 1689 - 1755) "Wahrhaftiger Geschichte", in der jemand in einer Kette von Wiedergeburten gezwungen ist, sich auch an die früheren Leben zu erinnern.

Mich bewegt nur die Frage:
Würden die Menschen von heute sich mit so einem Wissen anders verhalten als jetzt, wo ja einige ganz offenbar denken:
Sch... egal, was nach mir kommt! Mir ist nur wichtig, dass ich reich bin, Macht oder viel Spaß habe, lange lebe, schön bin usw. Welchen Schaden ich in diesem Leben dabei anrichte, interessiert mich überhaupt nicht!
Würden die Menschen von heute, also auch diese kleinen und großen Egoisten, dann verantwortungsbewusster mit der Umwelt, mit den Tieren und Pflanzen, mit unserer Erde und mit den anderen Menschen - vor allem aber mit sich selbst - umgehen?

Einige tun das ja jetzt schon, auch ohne an die Wiedergeburt zu glauben.
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• Bonobos oder Schimpansen? - Wer ist uns näher?
Menschen und Affen sollen ja gemeinsame Vorfahren haben. Da wünschte ich mir doch, die Bonobos wären uns näher verwandt als die Schimpansen. Bei den Schimpansen gibt es immer Krieg und Krach. Die Bonobos pflegen da eher einen liebevollen Umgang miteinander.
Und nun kann man auch in einem Tagesschau-Artikel vom 06.02.2025 lesen:
"Bonobos denken sich in andere hinein". Eigentlich wollten die Forscher bei einer entsprechenden Studie vor allem herausfinden, "was uns Menschen einzigartig macht".
Nichts. Eine Art, die gerade dabei ist, sich selbst gegenseitig auszurotten und die ganze Erde zu ruinieren, das kann man nicht wirklich für im positiven Sinne "einzigartig" halten, das ist einfach "verhaltensgestört".
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• Die Bürokratisierung der Entbürokratisierung?
Aktuell war dieser Tage von einem "Minister für »Entbürokratisierung«" zu lesen.
Bei den Recherchen stoße ich auf eine Pressemitteilung der Staatskanlzei Hessen vom 26.04.2024, in der man erfährt, dass "Deutschlands erster Entbürokratisierungsminister" schon lange existiert und an diesem Tag vor dem Bundesrat gesprochen hat. Die Überschrift der Pressemitteilung lautet übrigens:
"Entbürokratisierungsminister zum Bürokratieentlastungsgesetz"Das ist eine sehr hübsche Wortspielerei, die auch in meine WORTSAMMLUNG VON A BIS Z - E (in SPRACHLIEBE) gehört.
Ebenso ansprechend ist der Titel dieses Ministers, des Herrn Manfred Pentz
Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung.
Da wir ja alles bürokratisieren hier im schönen deutschen Land, frage ich mich:
Sieht so die Bürokratisierung der Entbürokratisierung aus?
Eine anderes Wort für "Entbürokratisierung" kennt man schon lange: "Bürokratieabbau". Warum nun ein neues Wort her muss, kann nur eine Ursache haben: verschärfte Bürokratie.
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• Zum Jahreswechsel 2024 / 2025
Das Jahr 2024 ist kein gewöhnliches Jahr gewesen, wenn man in den vergangenen fünf Jahren überhaupt noch von "gewöhlichen Jahren" reden kann. Doch dieses Jahr 2024 wird in die Geschichte eingehen als sozusagen "Qualitätssprung in der Geschichte der Menschheit", dessen bin ich mir ganz sicher.
Rein systemtheoretisch, ganz allgemein betrachtet, finden Phasenübergänge zwischen zwei Qualitäten meist in einem eher chaotischen als in einem geordneten Zustand statt.
Andersherum kann man aus dem gegenwärtigen Chaos mit hoher Wahrscheinlichhkeit folgern, dass so ein Qualitätssprung, so ein "Systemwechsel" vor uns liegt.
Leider kann man gegenwärtig noch nicht erkennen, ob das für die Menschheit eine Chance ist oder eine Katastrophe wird.
Ich denke, eine Katastrophe abzuwenden kann nur noch gelingen, wenn jeder einzelne Mensch - egal wo er lebt und was er bisher gemacht hat - dabei mithilft.
Wird ein bisschen schwierig, schließlich müssen auch die mitmachen, die bisher noch all ihre Kraft dafür einsetzen, die Menschheit in genau diese Katastrophe zu steuern.
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  Anmerkung
Der Vollständigkeit halber nenne ich hier die Quelle und gebe einen längeren Textauszug wieder. Denn eigentlich ist das Zitat ja ziemlich bekannt:

Johann Wolfgang von Goethe
Faust, I. Teil
Szene
Studierzimmer I (Pudelszene: Faust Mephisto)


Faust:
Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
Mephistopheles:
Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Faust:
Was ist mit diesem Rätselwort gemeint? Mephistopheles:
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.