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SPRACHLIEBE - MIT LUST UND LIEBE SPRECHEN

WORTSAMMLUNG VON A BIS Z  - GENDERN

(Gendern um des Genderns willen)

Wer richtig gendern will,
muss falsch sprechen und schreiben.

Wer gendert,
muss sich über die gültige Rechtschreibung und Grammatik hinwegsetzen.
Das ist dem Genderer und der Gendererin (¿ - Satirezeichen) meist nicht bewusst und - falls doch - völlig gleichgültig.

Wer freiwillig gendert,
glaubt, er habe eine "höhere Mission", eine Art göttlichen Auftrag, zu erfüllen. Er zählt sich zu einer dem gemeinen Sprachvolk moralisch überlegenen Elite. Die dabei nicht mitmachen wollen, werden z. T. übelst beschimpft.

Es gibt natürlich auch die "Gehorsamkeitsgenderer*innen". Die gehorchen dem Druck von Vorgesetzten oder genießen ihr Gehorsamsein: Guckt mal, wie brav ich mitgendere!

Und - last but not least - gendern ist (geistig) anstrengend. Daher ist es NIE KONSEQUENT durchzuhalten.

Geplant ist auf dieser zum 04.11.2023 neuen Seite eine Wortsammlung bzw. Beispielsammlung rund um ein Gendern, das vor allem wie "gewollt und nicht gekonnt", wie "Gendern um des Genderns willen" daherkommt.
Anders ausgedrückt, ich will anhand dieser Beispiele zeigen, dass das aktive Sprachgendern viele Menschen intellektuell einfach überfordert.

Mein "Lieblingsbeispiel" ist hierfür das Scheinwort "Mitgliederinnen", dem DAS KLATSCHWEIB die Seite ›MITGLIEDERINNEN‹ gewidmet hat.

Nun, mit dieser neuen Seite GENDERN werde ich beide Seiten noch abgleichen, ggf. wird eine dritte Seite sinnvoll sein, in der ich die rein grammatikalischen Grundlagen zusammenfasse. Vorerst bleibt die andere Seite noch wie sie ist.

Bisher habe ich keine mich überzeugende Argumente für die Verwendung von "Gendersprache" bzw. "Gendersprech" finden können.
Ich werde die mir bekannten Argumente gelegentlich an anderer Stelle vorstellen und dazu meine Meinung sagen.

• Die Übersicht zu dieser Seite:
Heute, mit dem 04.11.2023 gibt es einleitende Texte zum Thema, in denen ich mein  Anliegen deutlich machen will. Es gibt erste Beispiele.

• "Bitte noch gendern!"
• Mein bisher auf der Startseite platziertes Statement zum Gendern
• Stillhalten und schweigen - oder sagen, dass und warum das Gendern stört?
• Hat Herr Andreas Montag einen guten Kompromiss gefunden?
• Wenn meine Sparkasse anfängt zu gendern ...

Das Ereignis, das ich im ersten Text schildere, liegt schon eine Zeit zurück. Es beschäftigte mich sehr - es wurde der Auslöser, diese Seite hier zu gestalten.

"Bitte noch gendern!"

Die Politikerin Anne Spiegel hatt in ihrer Funktion als Umweltministerin in Rheinland-Pfalz eine Pressemitteilung im Zusammenhang mit dem bedrohlich heraufziehenden Hochwasser am 14. Juli 2021 um 16:43 Uhr eine Pressemitteilung in einer SMS abgesegnet: »Konnte nur kurz draufschauen, bitte noch gendern CampingplatzbetreiberInnen, ansonsten Freigabe.«
(Übrigens verweist die FAZ am 10.03.2022 in ihrem Artikel "Bitte noch gendern, ansonsten Freigabe" , aus dem obiges Zitat stammt, darauf, dass in dieser Pressemitteilung auch eingeschätzt wurde, das "kein Extremhochwasser droht" und dass es zu einem späteren Zeitpunkt - als das Extremhochwasser dann schon im vollen Gange war - keine erneute Pressemitteilung mit einem warnenden Inhalt gab. Zum Zeitpunkt dieser FAZ-Nachricht war Frau Anne Spiegel noch Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie trat im April 2022 zurück.)

Mit anderen Worten:
Das Gendern ist keine "normale" Art des schriftlichen Ausdrucks, es muss immer noch eingefügt bzw. "korrigierend" ergänzt werden, ehe ein Text an die Öffentlichkeit geht.
Man "gendert" beim Schreiben nicht automatisch, hat diese Art zu schreiben nur fremdbestimmt übernommen und nicht verinnerlicht. Noch nicht.
Deshalb, weil ich diese Eigenheit des Genderns erwähnen muss, musste ich auch das Beispiel nennen, dem ich diese Erkenntnis verdanke.

Mein bisher auf der Startseite platziertes
Statement zum Gendern

Mit dem 04.11.2023 habe ich die folgenden Notizen von der Startseite entfernt.
Sie enthalten meine nach wie vor grundsätzliche Position zur aktuellen Sprachverhunzung durch so genanntes "Gendern".
Auf der Startseite gibt es nun meinen Vorschlag zur Lösung des Gender-Streits und eine Link hierher.

PS: Ich gönne mir auch im Jahr 2023 die Verwendung des "generischen Maskulinums", des "generischen Femininums" und der verschiedenen grammatikalisch üblichen Formen, Männer und Frauen (und diverse sonstige Erscheinungsformen im Genderspektrum) besondes sichtbar zu machen oder sie als Menschengemeinschaft ohne Hervorhebung geschlechtlicher Spezifika zu benennen.

Falls ich den Asterisk"*" verwende, ist er gelegentlich satirisch gemeint und wird dann mit dem "Satirezeichen ¿" gekennzeichnet.
Die Zeichenkombination › ...‹
schließt Wörter und Buchstabengruppen ein, die ich mit "Abscheuwort" bzw. "Scheinwort" bezeichne. Mit letztem meine ich eine sinnlose Buchstabengruppe, die vorgibt, ein Wort zu sein, wie in diesem Beispiel ›Mitgliederinnen‹.

PS 04.11.2023: Vor kurzem habe ich in der F.A.Z. einen interessanten Gedanken gelesen, ein Zitat, in dem leider aggressiv gegendert wurde. Die F.A.Z. selbst gendert nicht, noch nicht.
Dabei begriff ich mein Dilemma:
Ich werde solche Gedanken, auch wenn ich sie inhaltlich sehr begrüße (kann ja vorkommen), hier nie zitieren können, wenn ich die entsprechenden Sprachentstellungen nicht mit übernehmen will.

Stillhalten und schweigen - oder sagen,
dass und warum das Gendern stört?

"Die schweigende Mehrheit" lässt es sich gefallen, ärgert sich darüber und - hält still. Ich bin in den VDS, den "Verein deutsche Sprache e.V." eingetreten, der sich für die Pflege der deutschen Sprache und dabei auch gegen dieses Gendern engagiert. Einer der engagierten Mitglieder, Dr. Bernd Fischer, meinte, man müsse es sagen, wenn man das Gendern als störend empfindet. Ich sage es hier, auf dieser Website, die mit ihren geringen Besucherzahlen sicher kaum wahrgenommen wird.
Nun habe ich zaghaft angefangen, mich auch direkt an Medien, Betreiber von Websites und sonstige Institutionen zu wenden.

Hat Herr Andreas Montag
einen guten Kompromiss gefunden?

Meine erste Aktion war eine  gute Sache. Auf der Startseite habe ich bereits kurz vorgestellt, worum es geht. Dort habe ich geschrieben:

PS: An den aktuellen Diskussionen rund um die "Gendersprache"
beteilige ich mich auf den Seiten
GENDERN ("Gendern um des Genderns willen") und
›MITGLIEDERINNEN‹ (beide im Thema SPRACHLIEBE, dort in der WORTSAMMLUNG VON A BIS Z bzw. in DAS KLATSCHWEIB).
Mit dem 04.11.2023 kann ich eine wunderbare Lösung für all die Streitereien anbieten. Ich habe sie von Andreas Montag, Redakteur in der Mitteldeutschen Zeitung, "geklaut":
Er schrieb Ende September d. J. von den "Hundefreunden jeglichen Geschlechts" und etwas später von den "Honoratioren aller Geschlechter".
Ich denke, Formulierungen in dieser Form können beide Parteien im GROSSEN GENDERN-STREIT akzeptieren.

Als ich das las: "Hundefreunde jeglichen Geschlechts", war ich begeistert und schrieb Herrn Montag umgehend - am 27.09.2023 - diese Mail:

Sehr geehrter Herr Montag,

mit Ihrer "Ansichtssache" heute haben Sie mir eine riesige Freude gemacht!

Aus meiner Sicht ist die Formulierung, die Sie verwendet haben - die "Hundefreunde jeglichen Geschlechts" - geeignet, den ganzen Streit um die "geschlechtergerechte Sprache" auf einen Schlag zu einem guten Ende zu bringen.
Es ist mir gleichgültig, ob Sie selbst diese Formulierung erfunden haben oder Sie sie irgendwoanders gefunden und nun verbreitet haben.

Warum sie - diese Formulierung - mir so gut gefällt:
• Sie ist sowohl optisch als auch akustisch ansprechender als alles, was bisher versucht wurde, die verschiedenen Geschlechter sprachlich besonders sichtbar zu machen.
• Sie verwendet zwar das generische Maskulinum in der traditionellen Form, bezieht aber GLEICHZEITIG alle Geschlechter mit ein, so dass sich jeder, jede, jedes angesprochen fühlen kann.
Das ist übertragbar auf das generische Femininum, das in all den Streitereien kaum beachtet wird. Sie ist grammatikalisch völlig korrekt.
• Sie enthält angesichts der in geradezu sprachkriegerische Formen ausartenden Sprachstreitigkeiten eine gewisse HEITERKEIT (so ein bisschen "Kommt mal wieder runter, so geht es doch auch!" - an BEIDE Seiten) - vor allem jedoch den endlich gefundenen KOMPROMISS, auf den beide Seiten eingehen können, so dass wir dieses Problem endlich als erledigt betrachten können.

Nun bin ich großer Hoffnung, dass dieser Kompromiss von beiden Seiten anerkannt wird.
Nochmals allerherzlichsten Dank für diese geniale Formulierung!

Mit herzlichen Grüßen
Brunhild Krüger
Lutherstadt Wittenberg

PS: Ich erlaube mir, diese Mail auch auf meiner Website zu veröffentlichen: https://www.brunhild-krueger.de
Dort gibt es auf der Startseite ein Statement zu diesem Thema und ein Verweis auf die weiterführende Seite ›MITGLIEDERINNEN‹, auf der ich anhand von Beispielen aufzeige, wie groß der Sprachunfug beim "formalen Gendern", beim sprachunkundigen Gendern, beim "Gehorsamkeitsgendern" und - nennen wir das Kind doch beim Namen - beim dumm-frechen Gendern schon geworden ist.

Herr Montag schickte mir eine freundliche Antwort und bedankte sich für meine Mail.

Wenn meine Sparkasse anfängt zu gendern ...

Auf der Startseite der Sparkasse Wittenberg fand ich Ende Oktober 2023 dieses Gender-Beispiel:
                    Deskprint Gender-Beispiel
Getreu meinem neuen Vorsatz, Stellung zu solchen Gendereien zu beziehen, schickte ich daraufhin einer Mitarbeiterin (mich direkt an den Vorstand zu wenden, habe ich noch nicht gewagt) ebenfalls eine E-Mail (Textauszug):

Liebe Frau ...

nun muss ich mit Trauer sehen, dass auch die Wittenberger Sparkasse es für nötig hält, der allgemeinen Sprachverhunzung bezüglich des so genannten "Genderns" zu folgen. Ausgerechnet bei einer Bezeichnung, die eigentlich frauenuntypisch ist - Der "Held" ist ein männlicher Wunschtraum. ("Armes Land, das Helden braucht.")
Wollen Frauen unbedingt "Heldinnen" sein? Ich weiß nicht. Dann vermännlichen sie sich doch nur.
In dem genannten Bezug "Vereinsheld:innen gesucht!" wirkt es ein bisschen seltsam. Wer spricht schon vom "Vereinsheld"? "Kämpferinnen" ist OK: kämpfen für Frauenrechte, Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, zwischen den Klassen, Völkern, Religionen, kämpfen für den Frieden auf der Welt.

Da dieses Sprachgendern die Ungerechtigkeiten, die Männer nach wie vor Frauen zufügen, nicht aus der Welt schafft, sondern sie in diesem Aktionismus nur verkleistert, lehne ich es ab.

Aber nicht nur deshalb, sondern auch, weil ich meine Muttersprache liebe und sie pflegen und erhalten möchte, wehre ich mich gegen das Gendern.
Die da glauben, gendern zu müssen, sind oft nur mit einem mittelmäßigen bis schlichten Sprachwissen, Sprachverständnis, Sprachgefühl ausgestattet und quälen ihrer Umwelt oft mit z. B. "Mitgliederinnen" oder "Krankenschwesterinnen" und weiteren Sprachschweinereien.
Die Aggressivität, mit der sie diese sprachlichen Entstellungen durchsetzen, stößt mich ab, tut mir in tiefster Seele weh.

Inzwischen informiere ich mich auch nicht mehr in Quellen (Internet, Zeitungen, TV-Sendungen), in denen exzessives Gendern praktiziert wird. Lieber verzichte ich auf die Informationen, seien sie ansonsten noch so interessant. ....
Die meisten, die da mitmachen, sind nach meiner Erfahrung gedankenlose, angepasste Mitläufer. Ich will denen, die "ehrlichen Herzens gendern" ihre gute Absicht nicht absprechen. Es ist aber - genau wie bei den "Klimaklebern" und "Farbsprühern zur Rettung der Umwelt" der falsche Weg. Nicht alles, was gut gemeint ist und ein ehrenwertes Ziel verfolgt, ist auch gut und sinnvoll gemacht.
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Mit herzlichen Grüßen
Ihre ... Kundin
Brunhild Krüger
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