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LOSE GEDANKEN 2014 (Archiv)

mein etwas spitzzüngiger Blog
zu aktuellen Ereignissen und Meinungen


Meine "losen Gedanken" sind Kommentare zu ausgewählten aktuellen Ereignissen und deren Interpretationen in Nachrichten, Zeitungen usw. Mit einem anderen als dem üblichen Blickwinkel gesehen, wird manche Absurdität sichtbar - hoffe ich. Immer besteht ein Bezug zu einem Text  in einem der anderen Themen dieser Website, ohne dass ich in jedem Fall darauf verweise. Die "losen Gedanken" werden chronologisch geordnet, die jüngsten stehen am Anfang der Seite.

Die Themen im einzelnen:
    - Christen aller Parteien, vereinigt Euch! (30.12.2014)
    - Europaweite Unterschriftenaktion gegen TTIP und CETA (07.10.2014)
    - Das Amt und die Person (08.06.2014)
    - Die Schweizer wollen keinen Mindestlohn? - Sind die blöd?
      (20.05.2014)
    - Die "Franziskanische Wende" und 500 Jahre Reformation (31.03.2014)
    - Ladegeräte aller Handy-Hersteller, vereinheitlicht euch! (21.03.2014)
    - Schlechte Ernährung für Frauen und Kinder in vielen Ländern, in Deutschland 
      auch (30.01.2014)
    - Ein Platz für Kinder in Kasernen - früh übt sich (29.01.2014) 

Christen aller Parteien, vereinigt Euch!

(30.12.2014)
Gut, CDU und CSU bekennen schon in ihrem Namen, dass sie Vereinigungen von Christen sind, die Einfluss auf die Politik nehmen wollen. Das ist legitim, solange es nicht die Kirche selbst ist, die sich in staatliche Angelegenheiten mischt. Trennung von Kirche und Staat  heißt schließlich nicht Ausschluss der Christen von öffentlichen Ämtern, Funktionen und Mitspracherecht.
Dass auch sozialdemokratische Politiker gerne ein christliches Bekenntnis abgeben (A. Nahles "Frau, gläubig, links"), dass es ein Pastor zum Ober-Deutschen, zum Bundespräsidenten geschafft hat, dass zahlreiche Pastorenkinder (gefühlt überproportional zu ihrem Anteil an der Gesellschaft) in staatlichen Ämtern wirken (von Angela Merkel,CDU, bis zu unserem sachsen-anhaltischen Kultusminster Stefan Dorgerloh, SPD) - geschenkt. Aktivität ist erwünscht, wenn die anderen zu faul oder zu bequem sind - Arbeiterkinder z. B. - dann ist das ihr Problem und darf den Aktiven nicht angelastet werden.

Doch nun dürfte es genug sein:
Ramelow, Politiker der LINKEN aus dem Westen und erster linker Mininsterpräsident Deutschlands, outet sich als Christ! Furchtbar! Jetzt will er sogar zum Papst! Der stiehlt den anderen bekennenden Christen total die Show!
Da sehe ich nur einen Ausweg:
Christen aller Parteien, vereinigt Euch!

Europaweite Unterschriftenaktion

(07.10.2014)
Gefahr in Verzug
          TTIP-EBI: Wir lassen uns nicht bremsen
(Anmerkung 31.10.2016: Die Abstimmung ist im Oktober 2015 mit einer Unterschriftenzahl von mehr als 3 Millionen beendet worden. Der Banner-Link führt auf eine Seite, die darüber informiert und auf eine aktuelle Aktion zu TTIP und CETA aufmerksam macht. Dieser Link ist der gleiche wie der ausgeschriebene einige Zeilen weiter untern.)

Die Abkürzungen TTIP und CETA haben sich - hoffentlich - inzwischen weit herumgesprochen.
Diese "Freihandelsabkommen" mit den USA (TTIP) und mit Kanada  (CETA) müssen verhindert werden, da sie "Demokratie und Rechtstaat" aushöhlen. Besonders gefährdet sind bisher in Europa gültige Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Datenschutz- und Verbraucherschutz-Standards. Bedrohlich ist das sogenannte "Investor-Staats-Schiedsverfahren", das - wenn es in Kraft tritt -  es Unternehmen ermöglicht, Staaten zu verklagen für Umsatz- bzw. Gewinnausfall, wenn Gesetze (z. B. zum Verbraucher- oder Umweltschutz) dazu führen.

Die Initiative "Campact - Demokratie in Aktion" hat bisher in Deutschland über eine Internet-Plattform Unterschriften  zu verschiedenen politischen Fragen gesammelt. Auch eine Aktion gegen TTIP war dabei.

Nun hat sie sich um offizielle Europäische Bürgerinitiative (EBI) bemüht, die von der EU-Kommission verweigert wurde.
Deshalb wurde gestern eine eigene Europäische Bürgerinitiative gestartet. 250 Organisationen aus ganz Europa beteiligen sich daran. Man kann auf dieser Seite unterschreiben: www.campact.de/ttip-ebi/ebi-appell/teilnehmen/ »externer Link«

Hiermit bitte ich alle Besucher dieser Website, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen.

Es sollen mindestens 1 Million Unterschriften erreicht werden. Dann können die EU-Gremien den Protest der Bürger nicht mehr ignorieren. Auf dieser Campact-Seite gibt es in einer "5-Minuten-Info" mehr Details zu den Gefahren dieser Abkommen.

Ergänzung im August 2015:
Inzwischen sind mehr als 2,4 Millionen Unterschriften erreicht und die Aktion wird weitergeführt. Auch jetzt gilt: Jede weitere Unterschrift zählt.

Eine Liste der 250 Organisationen, die sich an dieser Aktion beteiligen, habe ich aus campact.de übernommen:
zur Liste mit den Namen der 250 Organisationen

Das Amt und die Person

(08.06.2014)
Vor Jahren hörte ich einen Politiker unter der Bürde der Sachzwänge stöhnen. Später sah ich, wie der Finanzexperte und  ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds Horst Köhler als Bundespräsident den Finanzern die Leviten las, und da er die Interessenlage der Finanzwelt in- und auswendig kannte, konnten sie ihm nichts vormachen. Im neuen Amt fügte er sich der Logik (Denkweise), die dieses neue Amt von ihm abverlangte. Denn nun hatte er nicht als Finanzmensch, sondern als Bundespräsident eine  völlig andere Sicht auf die Dinge. Es war sehr beeindruckend!
Kürzlich - als sich der internationale Konflikt zwischen USA  / EU einerseits und Russland andererseits an der Ukraine hochschaukelte, kam mir der Gedanke:
Was würde passieren, wenn Obama und Putin für zwei Jahre ihre Ämter tauschen würden?
Würden sie sich dann anders verhalten? Oder würden sie wie bisher weiter machen?
Oder würde Obama in Russland wie Putin und Putin in den USA wie Obama regieren?

Die Schweizer wollen keinen Mindestlohn? - Sind die blöd?

(20.05.2014)
Am 18. Mai 2014 gab es eine Volksabstimmung in der Schweiz, bei der gleich vier Themen zur Abstimmung standen. Eine davon - die mit der höchsten Wahlbeteiligung von 55,5 % - war die von der Eidgenössischen Volksinitiative "Für den Schutz fairer Löhne (Mindestlohn-Initiative)" eingereichte Abstimmungsfrage, ob in der Schweiz zukünftig ein gesetzlich und verfassungsrechtlich garantierter Mindestlohn von 22  Franken (rund 18 Euro) gezahlt werden soll. Schon ehe die Wirtschaftsunternehmen Sturm liefen, hatte sich abgezeichnet, dass die Mehrheit gegen diesen Vorschlag ist. Nur 23, 7 % waren schließlich für diesen Vorschlag.
(Die Details sind aus dem Wikipedia-Eintrag: "Liste der eidgenössischen Volksabstimmungen")

Mein Kommentar:
Nun kann man sich streiten:
Haben hier die, die schon mehr verdienen, verhindern wollen, dass die anderen auch mehr Geld bekommen und damit bestimmte Dienstleistungen, die zur Zeit noch mit geringen Löhnen abgespeist werden, sich verteuern?
Ist hier also etwas ähnliches passiert wie damals, als die Männer über das Frauenwahlrecht abstimmen durften und in den ersten Anläufen dagegen
waren?

Oder kann man dahinter schon einen Hauch von "neuem Denken" wittern?
Die Schweizer wollen schließlich demnächst über die Einführung eines "bedingungslosen Grundeinkommens" abstimmen. 

Man kann ja über Marktwirtschaft und soziale Sicherung denken, was man will, eines dürfte unbestritten sein:
Niemand, der ehrlich zu sich selbst und zu den Bürgern ist, kann gleichzeitig für einen Mindestlohn und für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sein.

Ich drücke den Schweizern die Daumen, dass sie mit der Idee, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen, durchkommen. Das wäre eine gigantische Revolution.
Außerdem wäre ein Grundeinkommen näher marktwirtschaftlich als der Mindestlohn: Mit dem Grundeinkommen bleibt der Lohn immer noch eine marktwirtschaftlich zwischen Unternehmern und Arbeitern / Gewerkschaften auszuhandelnde Größe. Kein Staat muss einen Kontrollapparat aufbauen, der einen gesetzlichen Mindestlohn garantiert und damit auch noch in marktwirtschaftliche Grundfragen eingreift.

Die "Franziskanische Wende" und 500 Jahre Reformation

(31.03.2014 - 43 Monate vor dem "Weltereignis", als das die Feier eines 500-Jahre-Jubiläums in Wittenberg angesehen wird. Seit wann ist die Feier eines Jubiläums ein "Weltereignis"?)

Gleich an den Anfang gestell: Ich liebe diesen Papst Franziskus. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich jemals einen Papst würde lieben können, von ganzem Herzen und mit ganzer Seele. Ich wünsche ihm Durchhaltevermögen, Gesundheit und immer mehr Unterstützung bei seinem Versuch, nicht nur die katholische Kirche, sondern die Welt etwas besser zu machen.

Kürzlich las ich die Formulierung "Franziskanische Wende" - assoziierend die "Kopernikanische Wende".
Schon gleich, als abzusehen war, zu welchen Taten er schreiten würde, wusste ich: wir haben verspielt hier in Lutherstadt Wittenberg mit unserem Jubelfest, das an einen Reformationsversuch der katholischen Kirche erinnern soll, der vor 500 Jahren mit dem Thesenanschlag Martin Luthers begann - das war der 31.10.1517 - und der mit einer Kirchenspaltung endete.
Dieser Papst hat sogar das Zeug, die Spaltung der christlichen Kirchen zu überwinden. Dann wäre Luthers Wirkung nur ein Umweg der Geschichte gewesen.
Man wird ihn, Franziskus, nicht einladen zu den Feierlichkeiten des Jubiläums. Man fürchtet in Wittenberg, er könne uns hier in der Lutherstadt "die Show stehlen"[A1].
Wenn es nur das wäre!  Denn mit jedem Jahr verliert die Reformation dank Franziskus ihre Bedeutung für die heutige Zeit.


Nachtrag 15.08.2015 Der Papst hat inzwischen seine Enzyklika "Über die Sorge für das gemeinsame Haus" öffentlich gemacht. Ich stelle sie  hier vor: PAPST FRANZISKUS
(in DIE BESTEN GEDANKEN » VISIONEN)

Ladegeräte aller Handy-Hersteller, vereinheitlicht euch!

Die Vereinheitlichung der Handy-Ladegeräte soll nun also im Jahr 2017 kommen, alte Pläne sahen 2009, dann 2012  usw. vor. Der Unsinn der Vielzahl verschiedener Ladegeräte, der  ökonomische (unnötiger Rohstoff-Verbrauch und unnötige Arbeitszeit für die Herstellung) und der funktionale (der Aufwand, das richtige Ladegerät zuzuordnen), ist allgemein bekannt. Doch die Hersteller profitierten davon.

Mein Kommentar:
In der Marktwirtschaft ein ökonomisches Handeln zu  erreichen, das über betriebliche Profitinteressen hinausgeht,  ist also extrem schwierig. Das Problem, das die Ladegeräte-Diskussion zeigt, wird sich immer wieder wiederholen: ständig müssen Menschen einen hohen Aufwand treiben, ökonomischen Unsinn wieder abzubauen, mit viel Aufwand und Zeitverzug jagen sie solchen Problemen hinterher. Immer schaffen sie nur einen Bruchteil der nötigen Lösungen. Ein Kampf gegen Windmühlenflügeln, eine Sisyphusarbeit!
Die Grenzen des ökonomischen Handelns in der Organisationsstruktur der Marktwirtschaft sind wohl langsam erreicht?

Schlechtere Ernährung für Frauen und Kinder in vielen Ländern, in Deutschland auch

(30.01.2014)
Kürzlich wurden in einer TV-Sendung Beispiele dafür gezeigt, wie in vielen Ländern Frauen und Kinder schlechter ernährt werden bzw. sich schlechter ernähren können als Männer. Ich weiß gar nicht mehr, welche Länder es alles waren, es waren erschreckend viele Beispiele.

Mein Kommentar:
In Deutschland ist so etwas einfach undenkbar - oder?
Oder will man nicht sehen, dass viele der nur auf Hartz-IV-Niveau am Rande des Existenzminimums lebenden Menschen alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern bzw. ganze Familien mit Kindern sind?
Es trifft auch in Deutschland mehr Frauen und Kinder als Männer! Auch in Deutschland haben viele Frauen und Kinder oft kaum genug zum Essen, müssen lange Formulare ausfüllen, um überhaupt etwas (Hartz IV) oder Zusatzleistungen  zu bekommen. Allerdings werden diverse Verteilungsprogramme angeboten, die man mit viel Aufwand, mit Antragstellungen und Bedürftigkeitsprüfungen nutzen kann. Außerdem gibt es Suppenküchen und "Tafeln". Die bieten  ganz hervorragende Nahrungsmittel an!

Ergänzung 01.01.2016
VERHUNGERN muss in Deutschland also niemand. Aber an den STANDARD der Ernährung (ausgewogen zusammgengesetzt, gesund, frisch, schmackhaft) in Deutschland kommen Hartz-IV-Betroffene trotzdem lange nicht heran.
Vor längerem erzählte mir eine "Hartz-IV"-Mutti, sie habe in der Tafel eine Riesenbox Salzgebäck bekommen. Und sie sagte auch, dass viele das zwar mitnehmen, was da ausgeteilt wird (Einspruch oder Ablehnung vor Ort ist nicht möglich ohne viel Ärger), aber zu Hause - gerade bei Obst und Gemüse - vieles wegwerfen müssten, weil es nicht mehr essbar sei.
Ja, und dann erhalten diese Leute noch Ernährungsberatungen - frei nach dem Motto: Ihr seid ja nur zu doof, euch gesund zu ernähren!

Ein Platz für Kinder in Kasernen - früh übt sich


Tagesmütter in die Kasernen
Verteidigungsministerin von der Leyen will Bundeswehr familienfreundlicher gestalten.

aus dem Artikel in der MZQuelle vom 29.01.2014, S. 2:

"Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich erneut für den Einsatz von Tagesmüttern in Kasernen ausgesprochen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Armee zu verbessern.
„Wir haben ja in der Bundeswehr einen Riesenvorteil gegenüber anderen Unternehmen - dass wir Platz haben in den Kasernen. Ich bin ein ganz großer Fan von Tagesmüttern“, sagte von der Leyen gestern bei einem Besuch des Gefechtsübungszentrums Letzlingen nördlich von Magdeburg."

Mein Kommentar:
Wie viel Platz hätten die Kinder erst, wenn die Soldaten ganz raus wären aus den Kasernen!
Aber ach, es geht ja um etwas ganz anders: "Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will." Es geht wohl vor allem um die Sicherung von Nachwuchs an Soldaten, wenn es sein muss eben durch den Soldaten-Nachwuchs.
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  Anmerkung A1
Die Formulierung, der Papst würde uns hier in Wittenberg  mit einem Besuch zum Reformationsjubiläum "die Show stehlen" wurde von offizieller Seite hier in Wittenberg geäußert, auf  einer Veranstaltung, die über den Stand der Vorbereitung des Jubelfestes berichtete. Welche Person genau das sagte, habe ich mir nicht gemerkt, versuche aber, es noch heraus zu bekommen.
Inzwischen (Stand 01.01.2016) heißt es sogar, dass unser Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Herr Dr. Reiner Haseloff, bei seinem Papstbesuch diesen offiziell für 2017 nach Wittenberg eingeladen hätte.