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LOSE GEDANKEN 2023 (Archiv)

mein etwas spitzzüngiger Blog
zu aktuellen Ereignissen und Meinungen


Meine "losen Gedanken" sind Kommentare zu aktuellen Ereignissen und deren Interpretationen in Nachrichten, Zeitungen usw. Mit einem anderen als dem üblichen Blickwinkel gesehen, wird manche Absurdität sichtbar - hoffe ich.
Fast immer besteht ein Bezug zu einem Text in einem der anderen Themen dieser Website, ohne dass ich in jedem Fall darauf verweise.

23.10.2023 Eine neue Partei ist in Gründung
                   Wie viele Parteien braucht Deutschland?
13.10.2023  Die "Abnehmspritze" Wegovy und die ökonomischen
                    "Nebenwirkungen"

28.08.2023 Die nächste Bundestagswahl steht ins Haus ...
14.08.2023 Das Definitionstuch - eine wahnsinnig traurige Geschichte
03.07.2023 Vom investigativen zum spekulativen Journalismus?
01.01.2023 Zum Jahreswechsel 2022/2023

Eine neue Partei ist in Gründung. Wie viele Parteien braucht Deutschland?
Nun wird es doch passieren: Sahra Wagenknecht will eine "eigene Partei" gründen. Ich wünsche ihr und ihren Anhängern viel Glück und Erfolg.

In Deutschland gibt es z. Zt. 89 als politische Parteien anerkannte Vereinigungen. (siehe in der Wikipedie die Liste der politischen Parteien in Deutschland )

Nun frage ich mich natürlich, ob das genug Parteien sind für eine lebendige parlamentarische Demokratie.
Sollte ich nicht lieber auch eine eigene Partei gründen?
- ¿ (Vorsicht - Satirezeichen)
Die "Abnehmspritze" Wegovy und die ökonomischen "Nebenwirkungen"
Am 05.10.2023  wurde in der ARD-Sendung "Panorama" über Möglichkeiten und Nebenwirkungen dieses  neuen pharmazeutischen Produkts informiert.
Meine weiteren Recherchen ergaben:
Die "Hauptwirkung", die ökonomische, ist wohl, dass die dänische Herstellerfirma Novo Nordisk den höchsten Börsemwert einer europäischen Firma erreicht hat: mehr als 315 Mrd. Euro.
Kann man hier schon von finanzieller Adipositas sprechen?

Nun lese ich am 13.10.2023 in der F.A.Z. über die ökonomische  "Nebenwirkungen" dieses neuen Produkts ("Ozempic von Nova Nordisk: Abnehmspritze mit Nebenwirkungen"   - Ozempic und Wegovy sind zwei Handelsnamen, unter denen der gleiche Wirkstoff in unterschiedlichen Konzentrationen verkauft wird) - wem alles die "finanzielle Hungersnot" droht:
Nahrungsmittelhersteller, Diätshakeanbieter usw.  - "eine 76-Milliarden-Dollar-Indusrie" sind in Sorge, erste Aktienkurse fallen schon - um im Bild zu bleiben: "specken ab". Denn - so die böse Vermutung - wenn so viele Menschen in Zukunft durch diese vorwiegend als Appetitszügler wirkende Spritze weniger essen, dann läuft das Geschäft mit Nahrungsmitteln, Diätartikeln  nicht mehr so gut.
Die werde doch nicht sogar finanziell "verhungern" - sprich Pleite gehen? Ich vermute, auch Fitness-Anbieter werden es bald zu spüren bekommen: warum noch ins Fitness-Center gehen, wenn man mit der Spritze viel bequemer abnehmen kann?
Die  nächste Bundestagswahl steht ins Haus - ein Ablenkungsmanöver?
(28.08.2023)
Aller vier Jahre wird der Bundesbürger aufgerufen, zur Wahl des Bundestages zu gehen. Ist dieser gewählt, bestimmt er nach Vorschlag des Bundespräsidenten, wer dann Bundeskanzler für die nächsten vier Jahre sein wird. Der Bundeskanzler beruft dann die Minister für die neue Regierung.

Wenn heute - weniger als zwei Jahre nach der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 (26.09.2021) - in den Medien öffentlich darüber spekuliert wird, wer der nächste Bundeskanzler werden könnte (d. h., wenn die "K-Frage gestellt" wird), dann fragt man sich, warum diese Frage heute schon so wichtig sein sollte. Das Wort "Kanzlerkandidat" ist übrigens ein Wort, das im Wahlrecht nicht verankert ist.
Bereits im Juni hat das ZDF-Politbarometer die Frage gestellt, wer Kanzlerkandidat der Union wird. (siehe z. B. die ZEIT ONLINE vom 30.06.2023:
"ZDF-Politbarometer Wähler rechnen Wüst und Söder höhere Kanzlerchancen aus als Merz"externer Link)

Herr Olaf Scholz (SPD), der aktuelle Bundeskanzler, hat dieses Amt erst seit dem 8. Dezember 2021, also noch keine zwei Jahre inne; da diskutiert die CDU darüber, welcher CDU-Politiker der nächste Kanzlerkandidat werden könnte.
Ist das nur die berühmte "Sau, die durchs Dorf gejagt wird", um von den aktuell schlechten Umfragewerten der Ampel-Regierung abzulenken oder dem Volk zu zeigen: Wir stehen bereit, wir machen es dann besser?
Noch sagen die bereits namentlich genannten drei Politiker, die dafür in Frage kämen, bei diversen Anfragen aus Medienkreisen, dass diese "Kanzlerfrage" erst im Jahr 2024 auf der Tagesordnung stehen wird.

Ich schlage vor, nach der kommenden Bundestagswahl bzw. der Wahl des Bundeskanzlers sofort am nächsten Tag die Diskussion um die nächsten möglichen Kanzlerkandidaten zu beginnen. Da sollte man in Zukunft nicht so schlampig sein und das Volk noch lange im Unklaren lassen. Das Volk will doch wissen, woran es mit seinen zukünftigen Kanzlern sein könnte.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zuletzt stirbt die Hoffnung (auch noch).

Das Definitionstuch - eine wahnsinnig traurige Geschichte
(14.08.2023)
Dieser "Kindermund", der heute in der MZ auf S. 21 zu lesen war, sollte lustig
sein. Eine "Finja (8)" wird zitiert und vorsichtshalber wird auch die "Pointe" erklärt: die Finja hatte sich so lustig versprochen und statt von "Desinfektionstüchern" von "Definitionstüchern" gesprochen. Ich zitiere die ganze Textstelle, inklusive der Erklärung von Finjas Fehler: "Mama, ich brauche noch Definitionstücher*! Falls mich ein Junge anfasst, kann ich gleich drüberwischen."
* gemeint sind "Desinfektionstücher
Ich weiß nicht, ob ich erklären muss, warum mich dieser "Kindermund" so traurig macht.
Vorsichtshalber will ich es tun: Das Mädchen glaubt also, dass es sich vor der Berührung durch einen Jungen schützen muss oder, falls das nicht gelingt und die Berührung doch geschieht, es nötig ist, sie sich nach einer solchen gleich desinfizieren sollte. Es geht offenbar nicht um eine Berührung durch ein anderes Kind ganz allgemein, sondern um Berührungen durch Jungen.
Das Mädchen weiß: Jungen sind schmutzig oder gar eklig, ihre Berührungen sind unangenehm, vielleicht auch gefährlich.
Natürlich müssen Kinder lernen, sich gegen nicht gewollte Berührungen zu wehren. Das ist aber eine ganz andere Ebene. Desinfizieren dürfte dabei wohl nicht die wichtigste Reaktion sein.
Dieses Mädchen wird es vielleicht einmal schwer haben, eine engere Beziehung mit Berührungen zu einem Jungen oder jungen Mann zuzulassen.
Vom investigativen zum spekulativen Journalismus?
(03.07.2023)
Nie zuvor war es mir so sehr aufgefallen wie jetzt bei den Texten (Berichterstattung ist in diesem Fall offenbar das falsche Wort) über den "Aufstand" bzw. "Putschversuch" von Jewgeni Prigoschin gegen Wladimir Putin Ende Juni 2023.
Der Volksmund lästert in solchen Fällen "Nischt jenauet weeß man nich."
Also mussten Vermutungen, Spekulationen, Möglichkeitsanalysen her über das, was da so seltsam im Innern von Russland passiert war.
Ein Artikel in der FAZ vom 02.072023 von Viktor Jerofejew zum Beispiel ist überschrieben:
"Gab es die Meuterei überhaupt?"
um dann in der Unterzeile weiter zu fragen:
"War der Putschversuch in Russland ein abgesprochenes Täuschungsmanöver? Und was unterscheidet eigentlich Putin von Prigoschin?"
Der Autor, Jahrgang 1947 "lebt jetzt im Exil in Deutschland" - und auch er konnte die Frage, was das da in Russland war, nicht beantworten, sondern nur spekulieren, was es gewesen sein könnte. Wie so viele andere in so vielen anderen Medienbeiträgen auch.
Zum Jahreswechsel 2022/2023
Das Jahr 2022 brachte so schlimmer Ereignisse, dass es mir nicht möglich war, meine "losen Gedanken" in dieser Zeit fortzusetzen.
Bedrückung, Angst, Sorge und Hoffnungslosigkeit belasten das Denken auch in diesem neuen Jahr 2023.
Es fehlten mir die Leichtigkeit der Gedanken, die spielerische Komponente, die die spitzen Bemerkungen sprudeln ließen.
Es sind wahrhaft schlimme Zeiten, wenn Spott und Satire nicht mehr heiter sind.

Mitunter findet man in Webseiten, in Kommentaren zu diversen Artikeln doch noch die eine oder andere spöttische Bemerkung.
Man lacht und fragt sich: Darf ich überhaupt darüber lachen? Ist das nicht zu bösartig, zu beleidigend?
Darf ich diese witzige, wortspielerische, aber vielleicht doch etwas böse Bemerkung überhaupt weiterverbreiten?

Ich muss ein Beispiel bringen, damit Sie verstehen, was ich meine:
Da spottete jemand irgendwo in den Weiten des Internets über unsere Außenministerin, der er die Bemerkung in den Mund legte:
"Wenn man Stoff ins Wasser legt, hat man Wasserstoff."

Ist es überhaupt noch erlaubt, so etwas zu sagen?
Andererseits: wenn man den "Orden wider den tierischen Ernst" bekommen hat, sollte man solche boshaften Bemerkungen doch locker wegstecken können. ___________________
Ältere  "lose Gedanken" sind im LOSE-GEDANKEN-ARCHIV zu finden.