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MEIN WITTENBERG-BLOG 2017


Auch in diesem Jahr werde ich an dieser Stelle diverse Informationen über Ereignisse in der Stadt mit Kommentaren ins Netz stellen, meine Eindrücke schildern.
Dieses Jahr wird als ein ganz besonderes, ganz einmaliges Jahr in die Geschichte der Stadt eingehen.
Und ich kann am Ende des Jahres dann voller Stolz sagen:
                     Ich.Bin.Dabei.Gewesen!

01.07.2017Seit dem 01.07.2017 setze ich diesen Blog auf Facebook fort, auf meiner neuen Seite "Mein Wittenberg-Blog - Brunhild Krüger".
www.facebook.com/LUTHERSTAEDTISCHES
(Nachtrag am 03.08.2023: Diese Facebook-Seite habe ich inzwischen gelöscht und daher auch den Link entfernt.)

30.06.2017
Das Fußballspiel zwischen einer Mannschaft aus Wittenberg und einer Vatikan-Mannschaft
08.06.2017Ein "nackter Luther" in Wittenberg und anderswo

Eine  private Gedenktafel wird enthüllt - Gedenken an die Hochzeit von Philipp Melanchthon und Katharina Krapp.

Eine "künstlerische" Gedenktafel
informiert über einen "Frauengeneralstreik" in Wittenberg: Fake-News-Kunst vom Feinsten

20.05.2017In Wittenberg wird eine "Weltausstellung" eröffnet
Der ARD war dieses Ereignis nicht einmal mehr einen Bericht in der Tagesschau ab 20 Uhr wert.

09.05.2017Die Ausstellung "Christliche Kunst" - eine ganz besondere Kostbarkeit hier in der Lutherstadt - zieht um und startet mit einer  schon  vom Hörensagen her empfehlenswerten Sonderausstellung ...
01.03.2017
Wer verschenkt die Schlosskirche an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)? - Eine schöne Geschichte.
15.02.2017Die Wittenberger Stadtkirche will ihre "Judensau" behalten. Eine tragische Geschichte.
01.01.2017
Voller Erwartungen schauen wir Wittenberger auf dieses vor uns liegende verrückte Jahr 2017 ...
2016 - der RestDas Allerletzte aus dem Jahr 2016
Luther als Superman - auf eine "Jahresmedaille" in Stollberg (Harz)



30.06.2017
Ein Fußballspiel zwischen einer Wittenberger und einer Vatikan-Mannschaft
Um es gleich vorweg zu nehmen:
Nach dem verlorenen Hinspiel im Jahr 2015 (Wittenberg : Vatikan endete mit 0:1, siehe WITTENBERG-BLOG 2015) war der Ehrgeiz groß, dieses  Spiel zu gewinnen.
Und Gottes Segen ruhte auf den Wittenberger Fußballspielern. Sie gewannen mit
                                                        2 : 0.
Auch als Nicht-Fußball-Fan hat mich diese Nachricht wirklich sehr gefreut. So viel Lokalpatriotismus muss sein!

Der MDR berichtet in seiner Ländersendung am 18.06.2017 darüber, hoffentlich ist das Video noch lange verfügbar:
www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video-115044.html
Auch im Vatikanradio wurde berichtet:
de.radiovaticana.va/news/2017/06/19/Fußball_Lutherstadt_besiegt_Vatikan_20/1319853

08.06.2017
Ein "nackter Luther" in Wittenberg und anderswo

Weil Atheisten in Berlin die Forderungen Luthers, wie mit den Juden umzugehen sei, an einer nackten Lutherfigur öffentlich gemacht haben, bekamen sie am 25.05.2017 wegen VOLKSVERHETZUNG Platzverbot! Ausführlicher Informationen gibt es hier:
Leipziger Internetzeitung ... Auf-dem-Weg-Luther-beim-Kirchentag ~ »externer Link«
Der Vorwurf der Volksverhetzung für jemanden, der Luther zitiert, das ist prachtvolle Realsatire.
Doch sehen Sie selbst - kann man in der Figur die Satire-Absicht erkennen oder nicht?
(Das Foto habe ich - noch ungefragterweise, aber das wird nachgeholt - von der Facebook-Seite der "KulturBotschaft" entwendet, die nördlich der Stadtkirche - face to face - ihr Domizil genommen hat. Siehe auch die nächste Info:)
                Foto vom »nackten Luther«
Ein Foto von der "Kehrseite" Luthers mit dessen Forderungen gegen die Juden findet man z. B. auf dieser Website (ein bisschen scrollen, dann kommt eine Bildergalerie):
www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/der-nackte-luther »externer Link«


Eine  private Gedenktafel wird enthüllt.
Am 20. Mail 2017, zur Eröffnung des Café "Kubo", hat Tim Schaffrick am Haus der KulturBotschaft in Wittenberg, Jüdenstr. 5, diese selbst angefertigte Gedenktafel enthüllt:

        Gedenktafel Hochzeit Melanchthon      Kulturbotschaft Gedenktafel Hochzeit Melanchthons
(Foto privat - B. Krüger, im rechten Bild sieht man, dass "Melanchthon" persönlich - der Melanchthon-Darsteller Michael Schicketanz - zur Einweihung erschienen ist,
Klick auf das rechte Foto führt zu einer größeren Abbildung im neuen Fenster)


Damit erinnert er daran, dass in diesem Haus Philipp Melanchthon und Katharina Krapp nach der Eheschließung in der Stadtkirche das öffentliche "Beilager" durchführten. Das Haus gehörte der Tuchhändlerfamilie Krapp.
Philipp Melanchthon war zu dieser Ehe eher genötigt worden, als dass er selbst es so wollte. Mehr über ihn findet man z. B. in der Wikipedia: Philipp Melanchthon »externer Link«


Eine "künstlerische" Gedenktafel informiert über einen "Frauengeneralstreik": Fake-News-Kunst vom Feinsten
Die Erwartungen an die Luise S. waren hoch, zumindest bei mir. Sie wolle im Rahmen der Kunstausstellung "Luther und die Avantgarde" Wittenberger Frauen sichtbar machen und hatte um entsprechende Vorschläge gebeten.

Herausgekommen ist nun eine "Gedenktafel" am Asisi-Panorama:

                          Gedenktafel Generalstreik Frauen in Wittenberg - Fake-News-Kunst

Es soll heftigen Protest gegeben haben bei der Vorstellung dieses "Kunstwerkes" zur Eröffnung der Ausstellung. Frauen verwiesen darauf, dass es ja gar keinen Generalstreik der Frauen gegeben habe. Die Luise S. soll darauf gesagt haben (bitte beachten Sie "soll gesagt haben" - das ist der Stil, in dem Gerüchte verbreitet werden, aber ich halte die  Antwort für "glaubhaft" und nicht für "Fake-News") , dieser Text sei doch nur "fiktiv".
Hier werden historische Ereignisse nicht geleugnet oder gefälscht, sondern kunstfreiheitlich erfunden.

Angesichts der Tatsache, dass sich die Tafel im öffentlichen Raum ohne weitere Erklärungen befindet, dass sie außerdem den traditionellen echten  Gedenktafeln in der Wittenberger Innenstadt ähnlich sieht, käme wohl ein fremder Betrachter nie auf die Idee, hier ein Kunstwerk mit einem "fiktiven Gedenken an ein fiktives historisches Ereignis" vor sich zu haben.
Die glauben das, was sie da lesen! - Fake-News  bzw.  Geschichtsfälschung vom Allerfeinsten.
Vor allem aber ist die Tafel eines: schlicht und einfach albern.

Auf der Seite ES TUT SICH WAS 2017  (in LUTHERSTÄDTISCHES » FRAUEN IN WITTENBERG) habe ich meine Erwartungen VOR der Eröffnung der Kunstausstellung wiedergegeben.

Ergänzung am 15.07.2017
Noch habe ich die Ausstellung selbst im Alten Gefängnis hier in Wittenberg nicht besucht. Dort soll Luise Schröder auch noch Ausstellungsfläche haben. Nachdem ich mir die Ausstellung angesehen habe, werde ich ihr gern meine Eindrücke und Meinung zu ihrer "Kunst" wiedergeben.

Ergänzung 05.12.2017
Nachdem ich mir diese wundervolle, anregende, vielseitige Ausstellung zweimal angesehen habe, muss ich leider sagen, dass jedes weitere Wort über den Beitrag von Luise S. Zeitverschwendung  ist.
"Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergeblich."

PS 22.02.2019: Ein kleiner, durchaus frohen Nachtrag zu diesem Text findet sich in ES TUT SICH WAS. (hier in LUTHERSTÄDTISCHES » FRAUEN IN WITTENBERG )

20.05.2017
In Wittenberg wird eine "Weltausstellung" eröffnet.

Der ARD war dieses Ereignis nicht einmal mehr einen Bericht in der Tagesschau ab 20 Uhr wert:
die Eröffnung der "Weltausstellung Reformation".

In der Sendung ab 17 Uhr hatte es noch einen Kurzbericht gegeben.
Frau Käßmann hatte gesprochen, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner hatte gesprochen. Von 4000 Gästen der Eröffnungsveranstaltung ist die Rede.
Scharfschützen waren auch vor Ort und verunsicherten die Besucher.

Mehr über dieses Ereignis im besonderen und über Weltausstellungen im allgemeinen gibt es auf der Seite NACHLESE (in ZWANZIGSIEBZEHN)
PS: Die ursprünglich geplante Aktion mit den Flüchtlingsbooten ist doch abgesagt worden, man baute nur symbolische Flüchtlingsboote und lässt diese auf dem Schwanenteich treiben.


09.05.2017
Die Ausstellung "Christliche Kunst"

- eine ganz besondere Kostbarkeit hier in der Lutherstadt - zieht um und startet mit einer  schon  vom Hörensagen her empfehlenswerten Sonderausstellung ...

Mit der kleinen, aber feinen Sammlung und Ausstellung "Christliche Kunst" haben wir hier in Lutherstadt Wittenberg eine wirkliche Besonderheit, allein derentwegen es sich schon lohnen würde, unsere Stadt zu besuchen.
Nun zieht sie aus ihrem jahrelangen Domizil, dem Alten Rathaus im Zentrum der Altstadt, in die neu gestalteten Räumlichkeiten im Schloss.
Mit der Wiedereröffnung am 13. Mai bietet sie eine Sonderausstellung mit Arbeiten von Käthe Kollwitz und Ernst Barlasch "Über die Grenzen der Existenz".
Ausführliche Informationen  gibt es auf der Website:
www.christlichekunst-wb.de/chr_kunst/ »externer Link«


01.03.2017
Wer verschenkt die Schlosskirche an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) - eine schöne Geschichte.



Ausnahmsweise gebe ich die Mitteilung aus der MZ vom 28.02.2017, S. 2 in voller Länge und der Anschaulichkeit halber als Abbild des Artikels wieder.

Einige Fakten daraus im Überblick:
8 Millionen Euro hat das Land Sachsen-Anhalt für die Sanierung der Schlosskirche bezahlt.

"Nach Jahrhunderten in staatlicher Obhut"
Wem gehörte die Kirche bisher genau: Deutschland, dem Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Wittenberg? Das Land Sachsen-Anhalt hat die  Übergabe veranlasst. Von einer "Schenkung" ist von offizieller Seite ja gar nicht die Rede, wie ich bisher angenommen hatte. Denn dann wäre das Land ja bisheriger Eigentümer.
In dem Sinne ist das mit der "Obhut" ja sogar korrekt: was man in Obhut (genommen) hat, kann man nicht verschenken, nur (wieder) herausgeben.
Andererseits ist dann die Formulierung in der Überschrift auch nicht korrekt - die Schlosskirche wird ja nicht in "die Obhut der EKD übergeben", es ist explizit von einem "neuen Eigentümer" die Rede, allerdings ohne dass vorher ein alter Eigentümer genannt wird.
Was ist das für eine "Mauschelei", was für ein "Rumgeeiere"?
(Weitere Notizen zum Wort "Obhut" gibt es in der → WORTSAMMLUNG VON A - Z, O, in der SPRACHLIEBE.)

Besonders spannend finde ich die Bemerkung, dass Grunderwerbssteuer nicht anfalle, weil sich der Wert der Kirche nicht ermitteln lasse.
Müssen Kirchen solche Steuern überhaupt zahlen?

Gut, eine Kirche gehört normalerweise in kirchliches Eigentum.
Doch diese Kirche (das Gebäude) gehörte bisher nie der Kirche (der Institution). Sie war ursprünglich Eigentum des Kurfürsten.

Eine schöne Geschichte ist es trotzdem, denn nun müssen sich staatliche Stellen nicht mehr um deren Unterhalt kümmern.
Es wird gemunkelt, dass das Schloss selbst u. U.  ebenfalls der Kirche (Institution) geschenkt werden soll. Was dann erst für Kosten gespart werden können!
Frei nach dem Motto: Verschenke, um reich zu werden.


15.02.2017
Die Wittenberger Stadtkirche will  ihre ›Judensau‹ behalten. Eine tragische Geschichte.

Das Wort "Geschichte" steht  hier in doppelter Bedeutung: zum einen meine ich die Ereignisse in der Geschichte rund um die ›Judensau‹, zum anderen ist eine Geschichte zu erzählen, die jetzt, in diesen Tagen passiert ist:
Ein messianischer Jude, ein Theologe aus England, hatte eine Petition gestartet, die die Entfernung dieser antisemitischen Schmähplastik an der Stadtkirche Wittenbergs forderte.
Ich habe in den vergangenen Wochen viel Material zu diesem Thema gesammelt, viel nachgedacht und mich in einem Brief (E-Mail) mit eigenen Gedanken und Vorschlägen eingebracht. Allein den Brief zu schreiben, hat mehrere Tage gedauert.
Es ist geplant, eine separate Seite zu diesem Thema zu erstellen.

01.01.2017
Voller Erwartungen schauen wir Wittenberger auf dieses verrückte Jahr 2017.

Noch wissen wir nicht wirklich, was auf uns zukommt.
"500 Jahre Thesenanschlag" bzw. "500. Jahrestag des Beginns der Reformation" bzw. "500 Jahre Reformation", 500 Jahre Luther-Helden-Verehrung - das wird uns einiges abverlangen. So etwas, wie das, was in diesem Jahr 2017 auf uns zukommt, das hat die Stadt noch nie erlebt und wird sie wohl auch nie wieder erleben.
Das wird ein Riesenfest, ein gigantisches "Jubeljahr" ...

Niemand weiß, was danach kommt. Eine Weile werden wir noch von den Erinnerungen zehren können, von den Investitionen in Millionenhöhe, die unsere Innenstadt so schön gemacht haben. Dann wird alles wieder im üblichen Alltag versinken.

Die Chance, den 500. Jahrestag als Anlass zu nehmen, aus Wittenberg ein echtes spirituelles Weltzentrum zu machen, ein Zentrum, das sich für die Versöhnung, für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen engagiert, diese einmalige Chance haben wir gründlich verpasst.
Nur eines ist heute schon klar: So schön wie das Jahr 2017 wird danach kein Jahr mehr werden (können). Das Strohfeuer dieses Jahres - kann und wird es bleibende Spuren hinterlassen, wird es nachhaltig Wirkung zeigen? Und wenn ja, bei wem?

Werden wirklich 300.000 Besucher zum Gottesdienst am 28.05.2016 auf die hiesigen Elbwiesen kommen? Wird der Papst kommen?
Wird alles glatt gehen? Wird Petrus uns nicht im Stich lassen und ein neuerliches "Jahrhunderthochwasser" die Pläne vereiteln?
"Wenn du Gott lachen machen willst, erzähle ihm von deinen Plänen."

Wie viele Besucher werden sich im Jahr 2017 das Asisi-Panorama ansehen - schaffen wir es vielleicht sogar, die Obergrenze von einer Millionen zu knacken?
Werden die Einnahmen für Stadt, Handel, Tourismusbranche den Erwartungen entsprechen?


Das Allerletzte aus dem Jahr 2016
Luther als Superman - Diese Geschmacklosigkeit ist hoffentlich nicht mehr zu überbieten.
Einer "Empfehlung" in der MZ vom 29.12.2016, S. 21 titelte: "Reformator als Superman" und schilderte die Vorbereitungen des Städtchens Stolberg im Harz für die traditionell jährlich stattfindende Prägung einer "Jahresmedaille" im dortigen Museum "Alte Münze". Ja, natürlich hat Stollberg etwas mit Luther zu tun: der war hier, am 21. April 1525, "da predigte er in der St.-Martini-Kirche gegen den Bauernaufstand." weiß die MZ zu berichten.
Auf der Medaille ist Luther zu sehen, "wie er bisher wohl noch nie zu sehen war: als Superman, der über Stolberg fliegt." Ist diese Heldenverehrung ehrlich gemeint oder soll es Satire sein? Ich bin für Satire.

Der "Wochenspiegel" (Regionalausgabe Quedlinburg) vom 29.12.2016 informiert ausführlicher und zeigt auch eine Abbildung dieser Medaille.
(siehe: www.wochenspiegel-web.de/.../Jahresmedaille_zeigt_Luther_als_Superman.html
Der Text endet mit: »Die geknechtete Bauernschaft begriff Luther dagegen als ihren Fürsprecher gegen Adel und Klerus, was letztlich zum Bauernkrieg führte. Hier war es wiederum Luther, der mit seiner Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern“ und Predigten, wie am 21.4.1525 in Stolberg, den Adel zur Niederschlagung des Bauernaufstandes aufrief. Das „Blut der Bauern an seinen Händen“ ließ Luther allerdings nie mehr los.« Echt Superman eben!