EINMISCHUNG IN DIE WISSENSCHAFT
RHETICUS, EIN VERGESSENES GENIE?
Wie es mir gelang,
Rheticus in Wittenberg bekannt zu machen
Vorbemerkung am 22.02.2025:
Gab es vor dem
500. Geburtstag von Rheticus im Jahr 2014 hier in Wittenberg noch eine starke Ablehnung gegen mich und meine Bemühungen, an diesen
"ersten Schüler von Kopernikus" zu erinnern, so hat sich die Situation jetzt, im Zusammenhang mit der
Erinnerung an seinen 450. Todestag im Jahr 2024 wohltuend geändert.
Deshalb habe ich diese Seite stark gekürzt, viele Details sind nicht mehr so wichtig wie vor 10 Jahren.
Eine ebenfalls zum 22.02.2025 neu ins Netz gestellte Seite über Rheticus und die Erinnerungen an ihn in der Gegenwart bietet
weitere Informationen:
Rheticus, G. J. (im Register » Namensliste)
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Ergänzung im Jahr 2024 - der 450. Todestag von Rheticus steht bevor
(Eine Mail an den Geschäftsführer der "Leucorea" im Januar 2024)
• Rheticus zum 500. Geburtstag - Texte aus dem Jahr 2014:
• Meine Versuche, auf ihn aufmerksam zu machen, beginnen
im August 2013
• Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...
(März 2014)
•
In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen
(22.11.2014)
•
Ergänzung im Jahr 2024 - der 450. Todestag von Rheticus steht bevor
Anfang des Jahres 2024 fiel mir auf, dass in diesem Jahr der 450. Jahrestag des Todes von Rheticus bevorsteht. Ich war mir sicher, dass in Feldkirch dieser Tag besonders gewürdigt wird.
Auch jetzt wollte ich zwar daran erinnern, aber nicht mehr so einen großen Aufwand treiben wie damals vor 10 Jahren anlässlich seines 500. Geburtstages.
(siehe unten)
Deshalb schrieb ich am 12. Januar 2024 an den Geschäftsführer der Leucorea, Herrn Dr. Karl Tetzlaff, eine Mail:
Betr. 450. Todestag von Georg Joachim Rheticus am 4. Dezember 2024
Sehr geehrter Herr Dr. Tetzlaff,
darf ich Sie als Geschäftsführer der Leucorea auf dieses Jubiläum aufmerksam machen:
Am 4. Dezember 2024 jährt sich der Todestag von Georg Joachim Rheticus zum 450. Mal.
Damals, im Jahr 2014 wurde nicht nur in seinem Geburtsort Feldkirch, sondern auch hier in Wittenberg in der Evangelischen Akademie und in der Leucorea an den 500. Jahrestag seiner Geburt am 16. Februar 1514 erinnert.
Rheticus, der "erste Kopernikaner", zog von Wittenberg aus (wo er in Förderung durch Melanchthon - der am gleichen Tag 17 Jahre zuvor geboren wurde - als Mathematikprofessor arbeitete) zu Kopernikus und half ihm bei seinen Arbeiten und der Vorbereitung für den Druck seines Buches. Ohne Rheticus wären die Erkenntnisse von Kopernikus ggf. verloren gegangen.
Damals, im Jahr 2014, gab es anlässlich dieses Jubiläums auch Kontakte zwischen Wittenberg und Feldkirch.
Hier einmal zwei Links zu einem kurzen Film über Rheticus, der wesentlich in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Feldkircher Rheticus-Gesellschaft (rheticus.com) entstanden ist:
https://rheticus.com/rueckblick/berichte-2023/der-vorarlberger-rheticus-kopernikus-genialer-schueler-spieldoku-dauerhaft-in-orf-tvthek
https://tvthek.orf.at/history/Geschichte/10963486/Der-Vorarlberger-Rheticus-Kopernikus-genialer-Schueler/14184089
Es wäre zu wünschen, dass in diesem Jahr anlässlich seines 450. Todestages auch hier in Wittenberg wieder an Rheticus erinnert wird.
Da unser Ministerpräsident, Herr Dr. Reiner Haseloff, persönlich ein großer Verehrer von Rheticus ist, könnte er ggf. sogar zu einer Mitarbeit an einer Gedenk-Veranstaltung gewonnen werden.
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
(...)
Er antwortete mir am 15.01.2024 sehr freundlich:
Sehr geehrter Frau Krüger,
haben Sie vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Rheticus-Jubiläum hätte mir ansonsten nicht vor Augen gestanden. Spontan wäre meine Idee, das damit gesetzte Thema in die im Oktober neu beginnende Leucorea-Vortragsreihe "Aus der Forschung" aufzunehmen. Diese werde ich spätestens im Mai zu planen beginnen und würde für den Dezember einen Vortrag, der Rheticus ins Zentrum stellt, vorsehen. Womöglich könnte ich auch die Luthergedenkstätten und die Evangelische Akademie als Partnerinstitutionen gewinnen. Wäre dies in Ihrem Sinne?
Herzliche Grüße
Karl Tetzlaff
(... weitere Angaben: Funktion, Adresse usw.)
Seine Frage habe ich ihm gern noch beantwortet in meiner Mail vom 16.01.2024:
Hier eine leicht gekürzte Wiedergabe der Mail:
Sehr geehrter Herr Dr. Tetzlaff,
vielen Dank für Ihre Antwort, über die ich sehr glücklich bin.
Schön, dass Sie das Rheticus-Jubiläum in die Programm-Gestaltung der Leucorea für 2024 aufnehmen wollen.
Was mich betrifft: ich habe Ihnen gern einen Hinweis gegeben. Wie Sie die Veranstaltung dann vorbereiten und durchführen, dazu wage ich keine Vorschläge zu machen. Natürlich ist es aus meiner Sicht sinnvoll, wenn man alle von Ihnen genannten Institutionen für eine gemeinsame Veranstaltung gewinnen kann.
Ich kann mir auch denken, dass der Oberbürgermeister, Herr Zugehör, sich über eine rechtzeitige Vorabinformation freuen würde.
Damals, vor 10 Jahren, waren Gäste aus Feldkirch anwesend, die sich auch ins Goldene Buch der Stadt eingetragen haben und man hatte den Wunsch ausgesprochen, den Kontakt zu halten.
Vielleicht könnte Herr Zugehör in diesem Zusammenhang Feldkircher Bürger, die sich dort für dieses Jubiläum engagieren, einladen. Oder eine Delegation - ggf. sogar mit Herrn Dr. Haseloff - fährt nach Feldkirch.
Aber das sind weiteführende Gedanken, die mir so einfallen, deren Umsetzung aber eher die Sache des Oberbürgermeisters ist.
Vielleicht ergibt sich ja eine zufälllige Gelegenheit, dass Sie mit Dr. Haseloff oder Herrn Zugehör zusammentreffen und das Jubiläum erwähnen können. Ich denke, Sie würden da auf offene Ohren treffen.
In der Anlage sende ich Ihnen ein pdf, das die Rede von Dr. Haseloff zur Veranstaltung in der Evangelischen Akademie am 14. Oktober 2014 enthält.
...
Natürlich hoffe ich, dass ich zur Veranstaltung an der Leucorea eingeladen werde. ;-)
Mit allen guten Wünschen für Ihre Arbeit an der Leucorea
und mit herzlichsten Grüßen
Brunhild Krüger
(Das pdf der Festrede kann hier abgerufen werden.)
Am 07.10.2024 konnte ich dann hier berichten, dass es in der Leucorea eine kleine Veranstaltung geben wird:
siehe
IMPRESSIONEN AUS MEINER HEIMAT (in LUTHERSTÄDTISCHES)
• Rheticus zum 500. Geburtstag - die Texte aus dem Jahr 2014
• Meine Versuche, auf ihn aufmerksam zu machen, ...
... beginnen im August 2013
•
Was sich in Lutherstadt Wittenberg (nicht) tut ...
(Der Stand der Dinge im März 2014)
•
In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen
(Der Stand der Dinge im November 2014)
Meine Versuche, auf ihn aufmerksam zu machen,
beginnen im August 2013
Anlässlich des 500. Geburtstages von Rheticus am 16. 2. 2014 habe ich seit August 2013 versucht, diese interessante und für das moderne Weltbild äußerst wichtige historische Persönlichkeit in der Öffentlichkeit etwas bekannter zu
machen.
Bis Ende des Jahres 2013 war Rheticus selbst hier in Wittenberg, von wo er auszog nach Frauenburg zum Domherrn Kopernikus, den meisten Einwohnern völlig unbekannt.
Damals sprach ich mit vielen Menschen, von denen ich annahm, dass sie sich für diesen Jahrestag und für Rheticus interessieren:
- mit Prof. Wolfgang Böhmer (geb. 1936), ehemaliger "Landesvater" (Ministerpräsident bis 2011) von Sachsen-Anhalt und sehr an
der Wittenberger Geschichte, insbesondere deren Medizingeschichte, interessiert,
- mit Frau Christine Grabbe, damals Geschäftsführerin der Stiftung Leucorea,
- mit Bernhard Naumann, dem damaligen Vorsitzenden des Wittenberger Heimatvereins, Stadtführer und in dieser Funktion oft in der Rolle des Martin Luther unterwegs,
- Dr. Stefan Rhein, dem damaligen Direktor der Luthergedenkstätten, hatte ich in einer Mail u. a. von der Festveranstaltung in Feldkirch geschrieben und die Meinung vertreten, dass es sich für Wittenberg eigentlich gehören würde, mit einer repräsentativen Delegation daran teilzunehmen.
Schließlich ist Rheticus ja als Zeitgenosse Luthers und Melanchthons gar nicht wegzudenken aus dem geistigen Umbruch dieser Zeit, der vielleicht mit dem Thesenanschlag Martin Luthers seinen sichtbaren Anfang nahm, der dann aber weiterging, auch mit dem, was Rheticus dazu beitrug.
- ... - ich weiß gar nicht mehr, wen ich noch ansprach, es waren einige.
Was sich in Wittenberg (nicht) tut - März 2014
Alle Versuche, das Interesse an dem Jubiläum in der Stadt zu wecken, waren ins Leere gelaufen. Ich hatte gehofft, jemand würde sagen:
"Ja, da müssen wir dringend was tun. Rheticus ist wichtig in der Stadtgeschichte, in der Wissenschaftsgeschichte unserer Stadt, als Zeitgenosse von Luther und Melanchthon, als
ein Mensch, auf den wir stolz sind, dass er einst in den Mauern unserer Stadt lebte, lernte und lehrte."
In Wittenberg stehen alle Zeichen nur und ausschließlich auf Vorbereitung des 500. Jahrestages der Reformation.
Da ist für Rheticus kein Platz und keine Zeit.
Doch halt, es war mir gelungen, den
"Wochenspiegel"Quelle, ein lokales Anzeigenblatt, für Rheticus zu interessieren.
Am 05.02.2014 erschien ein Artikel unter der Überschrift:
Rheticus: Verkanntes Genie
Wittenberger Professor war Geburtshelfer der Kopernikanischen Wende
Anmerkung am 22.02.2025
Vor 10 Jahren führte ein Link auf den Artikel vom 05.02.2014, doch inzwischen ist der nicht mehr abrufbar, deshalb stelle ich die Textseite nun hier als Bilddatei (png) ein:
Wochenspiegel 05.02.2014 über Rheticus
Nachdem der Artikel erschienen war, ging es dann langsam voran:
In Wittenberg hat sich viel getan - Rheticus ist nicht vergessen
22.11.2014
Mit großer Freude kann ich berichten, dass es in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalts hier in Wittenberg
am 24. Oktober eine Festveranstaltung zu Ehren des 500. Geburtstages von Rheticus gegeben hat, über die auch in der lokalen Presse berichtet wurde.
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff (Physiker), hielt die Festrede. Gäste aus Feldkirch waren anwesend, die sich zuvor ins Gästebuch der Stadt eingetragen hatten: Die Stadträtin Frau Dr. Barbara Schöbi-Fink überbrachte die Grüße des Bürgermeisters der Stadt. Ihr Gatte, Herr Dr. Philipp Schöbi, einer der beiden Autoren des neuen Buches
"Rheticus - Wegbereiter der Neuzeit" (2. Auflage)
Quelle war ebenfalls anwesend.
Am
17. November kam es zu einer
akademischen Festveranstaltung in der Leucorea - gemeinsam mit der Leopoldina, der "Deutschen Akademie der Naturforscher".
Die beiden Städte Feldkirch und Wittenberg wollen auch in Zukunft in Kontakt bleiben.
Hier können Sie die Einladungen zu den beiden Veranstaltungen als pdf-Dateien einsehen:
für den 24.10.2014 und für den 17.11.2014
Seitens der
Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalts (Sitz hier in Wittenberg) ist in diesem Jahr eine Veranstaltung zu Rheticus geplant. Die
Bibliothek des Predigerseminars (zur Zeit im Zeughaus in der Juristenstraße untergebracht) will Besuchern Bücher von und über Rheticus näherbringen.
Der Wittenberger
CAMPUS-Verein steht mit der Rheticus-Gesellschaft in Feldkirch in Kontakt und bemüht sich, die dort erarbeitete Rheticus-Ausstellung (die noch bis Ende des Jahres in Feldkirch gezeigt wird) im kommenden Jahr nach Wittenberg zu holen.
Auch
die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Rechtsnachfolger der Wittenberger Universität "Leucorea", wird - so lautet meine jüngste Information - sich um eine entsprechende Würdigung von Rheticus kümmern.