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MÄNNER + FRAUEN
FRAUEN

FRAUEN IN DER GESCHICHTE


Natürlich soll hier kein geschichtlicher Abriss A1 über Politikerinnen, Herrscherinnen, Königinnen, einflussreiche Mätressen, Widerstandskämpferinnen oder Frauenrechtlerinnen gegeben werden. Deren Zahl dürfte trotz im wesentlichen männlicher Herrschaft in der Weltgeschichte durchaus überraschend hoch sein.

Ich wähle nur einzelne Frauen aus, deren Leben mich besonders berührt hat.
Ich beginne mit einem kurzen Text über drei Frauen, die - so unterschiedlich ihre Lebensgeschichte war - alle kurz nach der "Freiheit - Gleichheit - Brüderlichkeit" verkündenden Französischen Revolution im gleichen Jahr ihr Leben lassen mussten: 
- 1793 - drei Frauen werden in Frankreich aus politischen Gründen geköpft

In einem weiteren Kapitel geht es um einige der mehr oder weniger unbekannten Frauen aus der Geschichte, die in der Politik Herausragendes geleistet haben bzw. die Haltung gegenüber der "Männer-Politik" gezeigt haben. Zunehmend wird ihr Schicksal auch öffentlich sichtbar:
- Die Medien nehmen sich bisher fast unbekannter Frauen aus der Geschichte an

1793 - drei Frauen werden in Frankreich
aus politischen Gründen geköpft

Da ist zuerst Marie-Antoinette (1755 - 1793), die französische Königin. Sie war keine Politikerin, musste mit knapp 15 Jahren den französischen Thronfolger heiraten. Berühmt wurde sie für ihre Verschwendungssucht, während das französische Volk hungerte.
Der ihr zugeschriebene Satz "Dann sollen sie doch Kuchen essen." (wenn sie, die einfachen Leute, kein Brot haben) ist nachweislich  nicht von ihr.
Sie war keine politisch denkende, keine politisch aktive Frau. In den Wirren der Französischen Revolution war sie eher ein Opfer als eine wirklich Schuldige. Am 16. Oktober 1793  wurde sie - noch nicht einmal 38 Jahre alt - geköpft.

Olympe de Gouges (1748 - 1793) war hingegen eine politisch äußerst aktive Frau. Sie forderte als Schriftstellerin, Revolutionärin und Frauenrechtlerin die Gleichberechtigung von Mann und Frau, schrieb politische Theaterstücke, äußerste sich gegen Sklaverei und die Scheinmoral ihrer Zeit. In der Französischen Revolution kämpfte sie vor allem für die Menschenrechte und Bürgerinnenrechte der Frauen - eine Forderung in der Revolution, von der die männlichen Revolutionäre  nichts hielten. 1791 wurde ihre "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" veröffentlicht,  doch fand diese in den Dokumenten des neuen Regimes keine Akzeptanz. Ihre Einmischung in die Männerangelegenheiten musste sie mit dem Tod bezahlen - wenige Tage nach Marie Antoinette wurde auch sie auf dem Schafott hingerichtet.

Am 8. November 1793 schließlich musste sie sterben: Manon Roland (1754 - 1793), besser als "Madame Roland" bekannt, eine ebenfalls politisch aktive Frau, die gemeinsam mit ihrem Mann in der Zeit der Französischen Revolution wirkte. Details dieser Zeit kurz zu schildern, ist unmöglich. Ränkespiele, Verrat, rivalisierende Machtgruppen - wer einmal in Verdacht gerät, kommt unter die Räder. Das Revolutionstribunal verurteilte sie zum Tode durch die Guillotine. Berühmt wurden ihre letzten Worte vor der Hinrichtung:
„Oh Freiheit, welche Verbrechen begeht man in deinem Namen!“

Die Medien nehmen sich bisher fast unbekannter Frauen
aus der Geschichte an

Es ist sehr erfreulich, dass sich die Medien in letzter Zeit stärker bemühen, auch Frauen aus der Geschichte bekannt zu machen - Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Politikerinnen. Viele Namen von klugen, engagierten, fähigen und leistungsstarken Frauen, von denen man inzwischen hört, waren lange Zeit völlig unbekannt. Danach zu fragen, warum sie bisher nicht mit genannt wurden in Schule und Geschichtsschreibung, steht auf einem anderen Blatt.

In den vergangenen Jahren (Stand November 2018) gab es mehrere Spielfilme in der ARD über Frauen, die sich politisch engagiert, sich eingemischt, die protestiert haben. Hier will ich als Beispiele diese Filme nennen:

- "Sternstunde ihres Lebens"

So nennt sich der Spielfilm über die Anwältin Elisabeth Selbert, die gegen den Widerstand vieler Männer dafür sorgte, dass 1949 in das Grundgesetz der Bundesrepublik der Satz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" aufgenommen wurde.

- "Clara Immerwahr"

Die Chemikerin Clara Immerwahr (1870 - 1915) war die Ehefrau  des Chemikers Fritz Haber (Nobelpreisträger). Dieser arbeitete von Beginn des 1. Weltkrieges an zum Thema "Kampfgaswesen", wie sich  das Gebiet der chemischen Kampfstoffe damals nannte. Seine Arbeiten waren die Grundlage für den ersten Einsatz von Giftgas als Massenvernichtungswaffe.
Clara litt sehr unter dieser Tätigkeit ihres Mannes und flehte ihn wohl immer wieder an, diese Arbeit nicht mehr fortzusetzen. Als er nicht darauf einging, erschoss sie sich. Sie bezeichnete diese Forschung öffentlich als "Perversion der Wissenschaft". 
(siehe die Wikipedia über sie -  de.wikipedia.org/wiki/Clara_Immerwahr »externer Link«)


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  Anmerkung 1 - Starke Frauen?
Ursprünglich hatte ich dieses Thema "STARKE FRAUEN IN DER GESCHICHTE" genannt. Doch dann widerstrebte es mir, mit dieser Formulierung sozusagen den "Gegenpol" zum bisher oft so genannten "SCHWACHEN GESCHLECHT" zu schaffen. "STARK" sind Männer, nach wie vor verfügen sie in den meisten Fällen über größere körperliche Kräfte als die meisten Frauen.
Eine Auflistung von Eigenschaften von Frauen ("klug", "durchsetzungsfähig", "engagiert") passte auch nicht. "Bekannt" sind die meisten von ihnen auch nicht.
Deshalb habe ich es bei obiger Überschrift gelassen.