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FÜNF THESEN ZUR HEITEREN ZUKUNFT

DIE ALTE VERSION DER FÜNF THESEN (ca. 2003)

Um das Jahr 2003 herum erstellte ich einen Flyer mit dem damaligen Text meiner fünf Thesen für die "Heitere Zukunft" bzw. die "Heitere Gesellschaft".
Neben dem eigentlichen Text gibt es auch eine Abbildung aus dem Flyer von damals.
• Die alte Version der fünf Thesen
    Beziehungs-Reichtum
    Arbeit als Spiel der körperlichen und geistigen Kräfte
    Jeder Mensch wird gebraucht
    Entfaltung der Fähigkeiten JEDES Menschen
    Geistiges Vererben ("Josef-Prinzip")
• Die Abbildung des Textes aus dem Flyer von damals

Die alte und die neue Version unterscheidet sich leicht, aber nicht wesentlich. Am Ende gibt es die aktuelle Formulierung der fünf  Thesen noch einmal in Kurzfassung.

Die alte Version der fünf Thesen


• Beziehungs-Reichtum
Jesus: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Was sind reiche Beziehungen?
Zuerst ist es die Beziehung jedes Menschen zu sich selbst!
Es sind Beziehungen zwischen den Menschen, zwischen Mensch und Natur, zwischen Mensch und Kosmos, zwischen Mensch und Gott.

Es sind aktive Beziehungen zu Kunst (z. B. selber singen, nicht nur zuhören), zum geistigen Erbe der Menschheit (lesen, lernen, das Erkennen genießen, lehren). Es sind Wechsel-Wirkungen im umfassendsten Sinn dieses Wortes. • Arbeit als Spiel  der körperlichen und geistigen Kräfte …
Karl Marx: Arbeit als Spiel der körperlichen und geistigen Kräfte genießen

Arbeit als Herausforderung zur eigenen Vervollkommnung, als Form der Beziehung zu anderen Menschen, als „Geben“ (arbeiten) , um „Nehmen“ (konsumieren) zu dürfen.

Arbeit als Kulturtat: Bewahren aller Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Menschheit erworben hat. (z. B. die Tätigkeit eines Kupferschmiedes, die bald ausstirbt und vergessen wird, wenn sie nicht gelehrt wird - nicht nur dem eigenen Sohn)

Arbeit als Teil der Zielgerichtetheit und des Sinns des eigenen Lebens.
Arbeit als Ausdruck der Lebensfreude
• Jeder Mensch wird gebraucht:
Die Chaostheorie behauptet, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Wirbelsturm auslösen kann.

Wenn ein Schmetterling schon so viel bewirkt – wie groß mag dann erst die Wirkung jedes einzelnen Menschen auf andere, auf die Erde, auf den Kosmos sein? Dieser Gedanke findet sich nicht nur in dem Leistungsanspruch der gegenwärtigen Gesellschaft, sondern auch in dem Bild vom „kosmischen Auftrag“ bzw. „göttlichen Auftrag“, den jeder Mensch mitbekommen hat.
Seine erste Aufgabe ist, diesen Auftrag zu erkennen!

Mensch erkenne dich selbst!
Erkenne dich als Teil der Menschheit, als Teil des Kosmos, oder- wenn du es so nennen willst - als Teil Gottes. • Entfaltung der Fähigkeiten JEDES Menschen
Armer, armer Menander (gest. 291 v. Chr.) - wie aktuell er noch ist:
„Nicht wie wir wollen, wie wir können leben wir.


Jeder kann machen, was er will ... ... oder es versuchen.
Mit dieser Idee habe ich schon interessante Diskussionen erreicht. Als ich diese Idee zum ersten Mal (1996) diskutierte, mit meinem Sohn Andreas (damals 9 J.) und meinem Neffen Gerhard (damals 13 J.), antwortete Gerhard:
„Dann kann ich ja auch Andreas umbringen!?“
Ich erschrak und sagte dann: „Ja, sicher. Aber WILLST DU DAS DENN?
Er, nun selbst erschrocken: „NATÜRLICH NICHT!!“
Es geht mir mit dieser Formulierung natürlich nicht darum, der individuellen Willkür Raum zu geben, sondern darum, JEDEM Menschen zu ermöglichen, seine Talenten, seine Kreativität, Individualität im weitesten Sinne zu entfalten - als den wahren Reichtum einer Gesellschaft. • Geistiges Vererben („Josef-Prinzip”)
Was du ererbt von deinen Vätern,
erwirb es, um es zu besitzen.
Goethe spricht nicht von „deinem Vater“!


War Josef der Vater Jesu oder nicht? Wahrscheinlich nicht. Für Jesus gesorgt, ihn „sein Handwerk gelehrt“ hat aber Josef. Er war (vielleicht) nicht der biologische Vater, aber er war der soziale Vater von Jesus. Und diese Art der Vaterschaft wird immer wichtiger.
Gibt es einen Vaterinstinkt ? Glücklicherweise nicht!
Wir leben in einer Zeit des materiellen Überflusses, die diesen Überfluss mit den Methoden der Mangelgesellschaft verteilt: der Aufwand ist eine Verschwendung an Lebenszeit von Menschen und höher als der Zeitaufwand zur Produktion dieses Überflusses. Materieller Besitz ist einerseits Spielraum für individuelle Entwicklung. Immer mehr wird andererseits der Zwang, reich zu sein, jedoch zum Hemmschuh dieser Möglichkeit, seine Fähigkeiten und Talente zu entfalten.
Die Gier nach materiellem Besitz, deformiert immer mehr Menschen. Der „Fresstrieb“ , Besitz anzuhäufen, ist eine schlimme Krankheit, eine Sucht, die von der Gesellschaft auch noch gefördert und gefordert wird.
Nicht die biologische Vererbung der Gene oder die ökonomische Vererbung von persönlichem Besitz wird im Zentrum künftiger Gesellschaften stehen sondern die „geistige Vererbung“, die Weitergabe des geistigen Reichtums der Menschheit.
Damit verlieren biologische Eltern-Kind-Beziehungen nicht an Wert, jedoch wird
die ganze Gesellschaft zunehmend für alle ihre Kinder sorgen.
Übrigens: der Mutterinstinkt wirkt nicht nur gegenüber den eigenen biologischen Nachkommen. Er wirkt in seiner schönsten Ausprägung als Verantwortung für alle Menschen, insbesondere für alle Kinder dieser Welt. Er wirkt gegenüber Tieren und Pflanzen. Umweltbewusstsein ist eine sehr schöne Form des „Mutterinstinktes“: das Leben bewahren im weitesten Sinne.
Bitte, versteht mich nicht falsch. Es geht nicht darum, ob Josef nun seinem „Vaterinstinkt“ oder seinem „Mutterinstinkt“ folgte. Es geht darum, dass die Menschen Verantwortung für die nächste Generation übernehmen - unabhängig von den biologischen Beziehungen!
Kein „Geschlechterkrieg“, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen, mit viel Spaß dabei.

Die Abbildung des Textes aus dem Flyer von damals

Flyer von 2003, Leseversion
(Klick auf die Abbildung öffnet diese in einer größeren Version)

Einige Gedanken zu den alten und den neuen Thesen


Die fünf Thesen habe ich gegenüber damals umformuliert und stelle hier die heutige Version zum Vergleich noch mal ein:

    1. Arbeit + Spiel:
               Die Zukunft des Menschen als tätiger Mensch
    2. MENSCH-SEIN • WIRKLICH LEBEN:
               Die Zukunft des Menschen als Individuum
    3. Gemeinschaft:
               Die Zukunft des Menschen als Gemeinschaftswesen
    4. Der freie Willen und das Gewissen:
               Die Zukunft des Menschen in wachsender Freiheit
    5. Die Grundfrage jeder Zukunftsdiskussion:
               Die Zukunft  der Menschheit als Ganzes ("Vererben und Lehren")

Bei den folgenden Gedanken handelt es sich um THESEN.
Die dabei notwendige Verknappung meiner Gedanken ist mir bewusst. Ausführlicheren Texte zu den einzelnen Thesen werden folgen.


1. Arbeit + Spiel: Die Zukunft des Menschen als tätiger Mensch

Die Arbeit "als Spiel der eignen körperlichen und geistigen Kräfte genießen" zu können A1 bedeutet:
Die Basis, die notwendige Voraussetzung für das Leben ist die Arbeit. Sie sorgt für die Herstellung der lebensnötigen und der lebenserleichternden Dinge, für die Schaffung aller Bedingungen eines guten Lebens.

Die Arbeit ganz "abzuschaffen" könnte Teil einer Zukunftsvision sein, würde aber eines verkennen: Die Arbeit ist notwendig nicht nur für die Schaffung dieser Dinge, sondern auch Realisierungsmöglichkeit eines in der Natur des Menschen angelegten Tätigkeitsbedürfnisses.

In der bisherigen Geschichte der Arbeit haben die Notwendigkeiten, die Arbeit immer effektiver zu machen, und der Wunsch nach immer besserer Befriedigung der materiellen und geistig-kulturellen Bedürfnisse der Menschen auch zu einer Entwicklung der Arbeit selbst geführt, ja die Arbeit selbst hat den Menschen erst zum Menschen gemacht, sie war immer auch Bedingung und Betätigungsfeld seiner Selbstentfaltung. (siehe hierzu auch die Textauszüge aus Friedrich Engels "Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen"  in Engels (1) - ZitatePfad: Startseite » Quellen-Zitate)

Wir erleben gegenwärtig die größte Revolution, die größte Umwälzung in der bisherigen Geschichte der Menschheit: eine Revolution der Arbeitswelt, die auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ausstrahlt. Die technischen Hilfsmittel, die uns zur Verfügung stehen, erlauben es, mit immer weniger Aufwand an menschlicher Lebenszeit diese Dinge herzustellen. Immer mehr Menschen können sich also anderen Aufgaben, anderen Tätigkeiten widmen. Besser gesagt: sie könnten es - wenn da nicht die gegenwärtigen Strukturen der Arbeitsorganisation im Wege wären.

Diese Revolution zu meistern, ist eine gigantische gemeinsame Aufgabe. Auf der politischen Ebene scheint sie noch nicht einmal in ihrer ganzen Dimension erkannt zu sein.

In dieser These geht es um: Arbeit, Spiel, Kunst, Sport, Tätigsein, Müßiggang, Ruhe, Kontemplation, Faulsein, Kreativität, Selbstverwirklichung - also darum, wie wir Menschen unsere körperlichen und geistigen Kräfte immer besser entfalten und genießen können. 

(Dieses Thema Arbeit  wird noch ausführlicher behandelt werden, dann aber in dem Hauptthema MENSCH-SEIN • WIRKLICH LEBEN - z. Zt.  noch in Arbeit.)

2. MENSCH-SEIN • WIRKLICH LEBEN: Die Zukunft des Menschen als Individuum

Die Fragen nach Glück und Unglück, Freud und Leid, nach dem Sinn des Lebens ("göttlicher Auftrag") berühren alle Menschen unmittelbar.
Ich versuche, mich ihnen aus Sicht einer möglichen zukünftigen "heiteren Gesellschaft" zu nähern: Denn diese wird Krankheiten, individuelles Leid und Unglück nicht ausschließen können.
Schon heute ist erkennbar, dass diejenigen unter den Menschen am glücklichsten sind, die ihre Fähigkeiten und Talente entfalten und sinnvoll in die Gemeinschaft einbringen können.
Der Drang, sich selbst dabei ständig weiter zu entwickeln, setzt Kräfte frei, fördert Kreativität.  Der Wunsch, gebraucht zu werden, hilft bei der Orientierung  für diese individuelle Entfaltung. Dieser Drang und dieser Wunsch sind unabhängig von den tatsächlichen konkreten Veranlagungen, vom individuellen Leistungsvermögen der Menschen, schon heute bei den meisten Menschen zu erkennen.

Eine zukünftige Gesellschaft wird also die Rahmenbedingungen für die ganz individuellen Entfaltungsmöglichkeiten für jeden einzelnen Menschen schaffen.
Besonders wichtig ist, dass die Gesellschaft keine "Nützlichkeitsvorschriften" für individuelle Entfaltung vorgeben darf. Bei vielen Aktivitäten ist der Nutzen für die Gemeinschaft sowieso erst später erkennbar.
Es werden sich dabei sowieso sozusagen "selbstorganisierende Prozesse" aufbauen, in der jeder Mensch für sich sein ganz besonderes Betätigungsfeld in der Gesellschaft sucht und findet. Das Bedürfnis, helfen zu können, anerkannt zu werden, wird von wachsendem Verantwortungsbewusstsein für andere, für die  Gesellschaft, für die Umwelt, für die Zukunft der Menschheit begleitet.
 
Dieses Streben nach Selbstvervollkommnung hebt die alte "Leistungsgesellschaft" im dialektischen Sinne auf. Krankmachende Zwänge wie Leistungsdruck, Versagensängste und Konkurrenzdenken werden zunehmend überwunden. Das erfüllte Leben jedes einzelnen Menschen wird zum "Maß aller Dinge" in der Gesellschaft.

3. Gemeinschaft: Die Zukunft des Menschen als Gemeinschaftswesen

Diese These befasst sich mit den Beziehungen zwischen den Menschen, die als Reichtum für den Einzelnen und für die Gemeinschaft zu gestalten sind. Sie besagt im wesentlichen:

Die Zukunft des Menschen als Gemeinschaftswesen bedeutet, dass Beziehungsreichtum zur wichtigsten Fähigkeit, zum Haupt-Glücks-Faktor wird.
Oder anders ausgedrückt:
Der Reichtum eines Menschen liegt in reichen Beziehungen zu anderen Menschen und zur Umwelt. Der Reichtum der Menschheit liegt im Beziehungsreichtum jedes einzelnen Menschen.

Gruppenleben fördern
Die wichtigste Aufgabe, diesen Beziehungsreichtum zu fördern, sehe ich in der Förderung jeder Form von Gruppenleben:
Immer mehr Menschen leben eigentlich in zeitweiligen Gruppen: ob Internat, Kaserne, Wohngemeinschaft. Auch allein lebende Senioren entdecken die Vorteile von Senioren-WGs. Ein "lebenslanges" Leben in einer fest gefügten, gesetzlich sanktionierten Ehe ("Bis dass der Tod euch scheidet.") ist heute nur noch Illusion, Ausnahme. Oft wird der Begriff der Ehe mit Familie gleichgesetzt. Doch der Familienbegriff ist schon heute ein wesentlich weiterer, umfassenderer.

Ein Beispiel, was geschehen muss, um das Gemeinschaftsleben der Menschen wirklich zu fördern:
Will man auch auf der politischen Ebene Voraussetzungen schaffen, die den Menschen die Möglichkeit geben, so zu leben, wie sie es wirklich wollen, müssen diese neuen Gruppenformen des Zusammenlebens mehr gefördert werden.
- Das meint in erster Linie, allgemein Gruppenleben steuerlich stark zu begünstigen!
Was an Steuern nicht eingenommen wird, kann dann andererseits an den heute noch hohen Folgekosten der Einsamkeit (der Kosten für die "Schadensbegrenzung" wie z. B. psychische Behandlungen) eingespart werden.
- Das meint auch, solchen Wohnungsbau zu fördern, der dem Gruppenleben angepasst ist.
Bisherige Wohnstrukturen sind - mit Ausnahme von Krankenhäusern, Kasernen, Internaten - fast völlig auf monogame Beziehungen, auf das Zusammenleben in kleinsten Gruppen zugeschnitten. Nicht einmal die Drei-Generationen-Familie ist in den Städten wohnlich realisierbar.
Diesen Formen des Wohnungsbaus sollten im öffentlichen Wohnungsbau und durch Förderung privater Bauunternehmer bzw. der Gruppen, die zusammen leben wollen - ähnlich dem früheren staatlichen Zuschuss für den Eigenheimbau - gefördert werden.
 

Die "Kultivierung des Menschen"
Seit Darwin wissen wir zwar um unsere tierische Herkunft. Das ist jedoch keine Rechtfertigung, seine Triebe auf unterster Stufe auszuleben. Die immer kulturvollere Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ist die erste Stufe der dringend nötigen "Kultivierung des Menschen".
Eine der dringendsten Fragen ist dabei die "Kultivierung des Sexlebens der Menschen". Prostitution, Zwangsprostitution, ›Kindesmissbrauch‹ A2, Kinderheiraten, Zwangsheiraten usw. stellen Formen dar, in denen das Sexleben (von Männern, Frauen und Kindern gleichermaßen) auf barbarischer Stufe realisiert wird. Will die Menschheit in eine kulturvolle Zukunft gelangen, muss sie diese Barbarei überwinden.

Das Zukunftspotential des Christentums:
Insgesamt hätte das Christentum in allen  Fragen der Gestaltung des Gemeinschaftslebens der Zukunft ein großes Potential. Wenn die Christen es schaffen würden, eine Hauptthese ihres Religionsgründers Jesus auch in die Tat umzusetzen:
                      "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."

4. Der freie Willen und das Gewissen: Die Zukunft des Menschen in wachsender Freiheit

Die Maxime der heiteren Gesellschaft lautet:
"Jeder kann machen, was er will - oder es versuchen."
(Sie gilt "geschlechtsneutral" natürlich für Männer und für Frauen:
Jeder Mensch kann machen, was er will.)

Wer kann heute schon "machen, was er will?" Denkt man genauer über diese Frage nach, erkennt man, dass selbst die Mächtigen dieser Welt - oder vielleicht gerade diese - völlig bestimmten "Handlungszwängen" bzw. "Sachzwängen" ausgeliefert sind. Die Vorstellung, dass es in Zukunft möglich sein könnte, dass jeder machen kann, was er will, erscheint auf den ersten Blick als völlig irrsinnig, aberwitzig, realitätsfremd, naiv, ....

Diese These bedeutet in anderen Worten:
Die Zukunft des Menschen in wachsender Freiheit ermöglicht zunehmend selbstbestimmtes und verantwortungs-bewusstes Leben.
Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen könnte, hat diese These absolut nichts mit Willkür und Machtmissbrauch zu tun, im Gegenteil. Die Hauptbegriffe, auf die diese These letztendlich hinausläuft, sind diese: "Selbstbewegtheit" und "Verantwortung". Diese These bezieht sich nicht nur auf den einzelnen Menschen, sondern gleichermaßen auf das Potential der Menschheit insgesamt: wozu ist intelligentes Leben auf der Erde (die Menschheit) fähig und was will es davon verwirklichen und was nicht.
Das Zusammenspiel von individueller Freiheit und Verantwortung für die Gemeinschaft und die Frage nach den gesellschaftlichen Spielräumen für die Entfaltung individueller Fähigkeiten werden untersucht.
Ich bitte, auch den Teil der These "oder es versuchen" zu beachten.
Denn die eigentliche Hauptfrage ist:
Wie kann der Mensch das, was er tun will, auch wirklich erreichen?

(Auch zu dieser These wird es im Hauptthema MENSCH-SEIN • WIRKLICH LEBEN ausführlichere Darstellungen geben.)

5. Die Grundfrage jeder Zukunftsdiskussion: Die Zukunft der Menschheit als Ganzes ("Vererben und Lehren")


Die Zukunft des Menschen wird zunehmend zum sinnvoll und genussvoll gelebten Leben. Das meint: Das Bewahren, Entfalten und "Vererben" (Weitergeben) des geistigen Reichtums der Menschheit wird zum "Sinn des Lebens" der meisten Menschen in der Zukunft.
Im Mittelpunkt zukünftiger Gesellschaften steht nicht die Anhäufung und die Vererbung materiellen Besitzes, sondern die Entfaltung des materiellen und geistigen Reichtums der Menschheit und seine Weitergabe an die nächste Generation.
Dabei geht es um die Frage, welche Formen zweckmäßig sind, diesen materiellen und geistigen Reichtum an die nächste Generation weiterzugeben.

Es geht um einen neuen Generationsvertrag: "Vererben und Lehren".
Besonders wichtig ist dabei die neue Rolle des Mannes in dieser zukünftigen Gesellschaft als Vater und Lehrer.

Das Bewahren, Entfalten und "Vererben" (Weitergeben) des geistigen Reichtums der Menschheit wird sozusagen zur "Hauptbeschäftigung" der Menschheit als Ganzes.
In ihm werden alle anderen Fragen (die nach der Arbeit und dem Tätigsein, den Fragen des Gemeinschaftslebens, der Freiheit und Verantwortung) zusammengeführt zu einem Ganzen.
Gibt es auf die Sinnfrage - WOFÜR tue ich etwas? Welchen Sinn hat mein Tun? Wie werde ich glücklich? - eine bessere Antwort als die, sich in diesen Menschheitsprozess einzubringen?
___________________
  Anmerkung A1
Diese Formulierung "die Arbeit als Spiel der eigenen körperlichen und geistigen Kräfte genießen" habe ich bei Karl Marx "geklaut". Inzwischen habe ich zufällig die genaue Textstelle in seinem Hauptwerk "Das Kapital" gefunden und das Zitat in die Seite Marx (2) - Zitate übernommen.

   Anmerkung A2
Das Wort ›Kindesmissbrauch‹ ist eines der schlimmsten und euphemistischsten (beschönigendsten) Wörter, die ich kenne.
Ein  verbotener oder moralisch zu verurteilender "Missbrauch" steht immer einem normalen "Gebrauch" gegenüber.
Kindern Gewalt anzutun, vor allem sexualisierte Gewalt, hat in diesem Sinne überhaupt nichts mit "Missbrauch" im Sinne von "falschem Gebrauch" zu tun, es ist ein strafbares Verbrechen, ein extrem schlimmes.
Dieses Wort gehört sich einfach nicht im Zusammenhang mit dem, was es beschreiben soll.
Nur wenige Medien vermeiden es. Es ist die "übliche" Bezeichnung für diese Art von Verbrechen an Kindern. Ich fand im Jahr 2017 in der Zeitschrift "Publik Forum" einen Leserbrief von Prof. Matthias Samuel Laubscher, den ich mit seinem Einverständnis auf die Seite
SPRACHPFLEGE: TEXTE ANDERER AUTOREN (in SPRACHLIEBE » LESESTOFF) übernommen habe. Prof. Liebscher setzt sich darin mit diesem Wort auseinander.