Der Stein als Beispiel für "tote" Materie | Die Katze als Beispiel für "lebendige" Materie |
Woher kommt die Kraft für die Bewegung? | |
Der Stein bewegt sich nur, wenn äußere Kräfte an ihm angreifen. | Die Katze bewegt sich ohne äußeren physischen Anstoß: sie hat also im Innern etwas, das diesen äußeren Anstoß ersetzt. |
Die Energie-Frage | |
Bei einem äußeren Anstoß an den Stein (Wurf, Stoß) bewegt sich dieser, bis seine kinetische Energie verbraucht ist: er kann nur eine bestimmte Strecke zurücklegen oder Höhe erreichen. Dann bleibt er liegen oder fällt bis zu einer Oberfläche (Erdoberfläche) zurück und bleibt dann liegen. Die von außen kommende Energie wird i. a. impulsartig-einmalig übertragen. |
Die Katze kann z. B. bei einem Sprung beliebige Energiemengen bis zu einem Maximum (Leistungsgrenze) selbst dosieren. Die Energie kann kontinuierlich über eine längere Zeit eingesetzt werden. Im freien Fall fällt sie natürlich "wie ein Stein", nur mit der Möglichkeit, sich noch drehend in eine günstigere Landeposition zu bringen. |
Welchen Weg nimmt eine Bewegung? | |
Der Stein bewegt sich „ziellos”: je nach Art des Anstoßes (Wurf, Stoß, Schieben) und der Form des Steines wird er eine mehr oder weniger gerade Strecke rutschen oder mehr oder weniger genaue Parabelbahn durchfliegen. Hierfür gibt es physikalische Gesetze. | Die Katze kann komplexe Bahnkurven gestalten, gelegentlich durch gezielte Zwischenkontakte mit äußeren Flächen. Sie kann abspringen, sich ankrallen und damit einen Fall verhindern, den Winkel des Absprungs einplanen. Diese Kurven genügen trotzdem den physikalischen Gesetzen. Sie kann sich sogar entgegen der Gravitation bewegen, indem sie z. B. einen Baum hinaufklettert. |
Bewegungs-Beginn | |
Der Stein beginnt sich abhängig von äußeren Faktoren zu bewegen: wenn eine Kraft , die seine "Trägheit" überwinden kann, beginnt, auf ihn einzuwirken, beginnt er, "sich zu bewegen". Da das eine passive Bewegung ist, sollte man eher sagen: "Er wird bewegt". |
Die Katze selbst legt den Zeitpunkt fest, an dem sie ihre Bewegung beginnt. "Jetzt" läuft oder springt sie los. Äußere Einflussfaktoren sind höchstens in der Form gegeben, dass sie z. B. Frauchen kommen sieht oder Herrchen ihr das Futter hinstellt. Sie führt dabei nicht nur eine räumliche, sondern auch eine zeitliche Optimierung durch ... |
Bewegungs-Ende | |
Der Punkt, auf dem der Stein liegenbleibt, ist „zufällig”. Viele äußere Faktoren können darauf Einfluss nehmen. Der Stein selbst nicht, nur seine Masse (sein Gewicht) und seine Form haben einen gewissen Einfluss darauf. | ... um an einen bestimmten von ihr ausgewählten Punkt zu gelangen. Auch Abweichungen (Umwege, Hindernisse) halten sie nicht ab - sie „sucht” sich einen Weg, diesen Punkt zu erreichen. Und damit sind wir bei der spannendsten Frage, dem |
Bewegungs-Ziel | |
Der Stein hat natürlich kein "Ziel" seiner Bewegung. Er "will" ja nirgendwo hin. Es ist - s. o. - eine reine von außen aufgezwungene Bewegung. Ein Ziel könnte höchstens durch Menschen, die ihn bewegen, vorgegeben werden. | Die Katze führt eine „zielgerichtete Bewegung” durch. Das meint, sie "weiß" bereits vorher, wo sie hin "will". Im Gegenteil, man kann beobachten, wie sie versucht (übt, lernt), ein anvisiertes Ziel immer effektiver zu erreichen.1 |
Bewegungs-Ursache | |
äußerlich-physisch Mit anderen Worten, hier handelt es sich um die übliche Sicht auf die Bewegung der Materiel als Fremdbewegtheit der Materie. |
innerlich-psychisch (biologisch, physiologisch) Mit anderen Worten, hier handelt es sich im eigentlichen Sinn des Wortes um die Selbstbewegtheit der Materie. |