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SPRACHLIEBE - MIT LUST UND LIEBE SPRECHEN - LESESTOFF
EMPFEHLUNGEN FÜR WEBSITES

DIE WEBSITE BILDUNGSSPRACHE.NET

Es war mir eine große Freude, im April d. J. auf diese Website https://www.bildungssprache.net zu Website bildungssprache.net im externen Linkgestoßen zu sein.

Herr Svenn Edmund Lennartz ist der Autor dieser - sicher für ihn vergnüglichen, aber doch auch - Fleißarbeit, zahllose Wörter unter dem Aspekt "Bildungssprache" zusammen zu tragen.

Ein Buch zu diesem Thema erschien ebenfalls, nun bereits in 2. Auflage (2022), hier das Titelbild, das ich der Website entnommen habe:

                        Titel Buch Bildungssprache
Das Buch ist im Verlag
"BoD" - Books on Demand - unter der ISBN 978-3-7543-14-53-1

erschienen, hat 312 Seiten und kostet als Taschenbuch 14,90 Euro und als eBook 6,99 Euro.

Wie er in einer Leseprobe aus diesem Wörterbuch (pdf, abrufbar auf dieser Website unterDOWNLOADS externer Link, öffnet in enem neuen Fenster) schreibt, haben darin nur solche Wörter Aufnahme gefunden, die von der Dudenredaktion als "bildungssprachlich" eingestuft wurden. Eine Ausnahme ist eine Extra-Liste mit Wörtern, die die Dudenredaktion nicht dort eingeordnet hat.

Am besten ist wohl ein Blick direkt in das Inhaltsverzeichnis (https://bildungssprache.net/inhaltsverzeichnis/externer Link).

Natürlich habe ich angesichts der dort vorherrschenden Fülle an Sammlungen gar nicht alle Seiten bzw. Einzelsammlungen ansehen können, doch ich will hier wenigstens ein paar davon erwähnen.
Es gibt z. B.:
    • kluge Adjektive, eine Verbensammlung
    • je eine Sammlung neutraler, maskuliner oder auch femininer Substantive
       aus der Bildungssprache, deren Bedeutung erklärt wird,
       weitere Substantiv-Sammlungen
    • Wendungen, Zitate, Beispielsätze

Darüber hinaus  gibt es Übersichten zur deutschen Sprache einschließlich  z. B. Hinweise, wie man die "Tücken der deutschen Rechtschreibung" umgehen kann.
Angemerkt sei noch, dass Herr Lennartz ein Faible für ChatGPT&KI hat.


Natürlich will ich auch ein paar Beispiele für diese "Bildungssprache" nennen - die Erklärungen sind die aus der Website:
    • Akribie           - äußerste Genauigkeit, Sorgfalt in der Ausführung
    • Diktum          - geistreicher bedeutender Ausspruch
    • Domizil          - Wohnstätte, Stätte, wo jemand zu Hause ist
    • Kalkül            -  abschätzende, einschätzende Berechnung, Überlegung
    • Momentum     - geeigneter Augenblick, Zeitpunkt
    • Paradigma      - Muster, Beispiel
    • Vita               - Leben, Lebenslauf, Lebensgeschichte eines Menschen


• Kleine Anmerkungen zur Bildungssprache allgemein
Bildungssprache hebt sich deutlich von der "normalen", der Alltagssprache, Umgangssprache oder auch  Volkssprache (dem Volksmund) ab. Man kann sie als eine spezielle Zusammenstellung von Wörtern aus der Gesamtsprache ansehen, die - wie die Wikipedia schreibt, "ein formelles sprachliches Register", also ein "Wortschatz" ist, das (der) nicht nur dem Bildungsbereich zugehörig ist, sondern auch die Fachsprachen einbezieht. Explizit wird betont, dass auch die Wissenschaftssprache Teil dieser Bildungssprache ist.
Wikipedia schreibt z. B. auch:
"Der Gebrauchszweck von Bildungssprache ist, hoch verdichtet, anspruchsvolle Information in Situationen zu vermitteln, in denen man nicht auf den Kontext verweisen kann. Nach Jürgen Habermas (1977) ist Bildungssprache dasjenige sprachliche Register, in dem man sich mit den Mitteln der Schulbildung ein grundlegendes Orientierungswissen verschaffen kann."
In diesem Zusammenhang heißt es auch, dass in der Bildungsgeschichte
"die Sprache, mit der Bildung vermittelt wurde, nicht immer auch die Muttersprache"
war. Man denkt sofort an die lateinische Sprache (gern auch "Kirchenlatein"), die lange Zeit die Sprache nicht nur innerhalb der christlichen Kirche, sondern auch an den Universitäten in ganz Europa war.
Eigentlich hätte dieses Latein - wäre es denn weiter gepflegt worden - das Zeug gehabt, zur Bildungssprache UND gemeinsamen Basissprache in Europa zu werden.
Diese Aufgabe der Gemeinschaftssprache hat ja nun die englische Sprache übernommen. Ob man sie so ohne weiteres als "Bildungssprache" bezeichnen kann, halte ich noch für fraglich.

Vorsicht vor einer "Schein-Bildungssprache"!
Manche Leute haben es drauf, die Wörter der Bildungssprache zu benutzen, ohne den dahinter stehenden Begriff verstanden zu haben. Um klug, intelligent, belesen, gebildet zu erscheinen, verwenden sie Wörter aus der Bildungssprache  so, wie Papageien das Gehörte nachplappernd. Fragt man sie dann, was sie mit diesem Wort meinen, können sie es oft nicht einmal erklären.
In diesem Fall handelt es sich dann wohl eher um "Worthülsen" oder "Phrasen".
Meine diesbezüglichen "Lieblingswörter" sind z. B. "relevant", "explizit" und "Präsenz".

Leider fallen Menschen nicht gar so selten auf diese Typen herein, halten sich selbst dann für geistig unterlegen und glauben alles, was die ihnen da erzählen.