banner HZ -  HEITERE ZUKUNFT -  EIN ZUKUNFTSMODELL STELLT SICH VOR
DAS NADELÖHR IN DIE ZUKUNFT
DAS BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN (BGE)

GEGNER DER IDEE DES BGE - ARGUMENTE UND MOTIVE


Würde des Menschen
Nichts mehr davon, ich bitt euch.
Zu essen gebt ihm, zu wohnen,
Habt ihr die Blöße bedeckt,
gibt sich die Würde von selbst.

Friedrich Schiller

Hier kommen die Gegner der Idee des Grundeinkommens zu Wort. Ich untersuche deren Argumente und suche deren Motive.
Frei nach dem Motto : Je reicher jemand ist, desto mehr wehrt er sich gegen das BGE.
(Das gilt nicht pauschal für alle Reiche!)

Praktische Gegner des Grundeinkommens:
Es liegt natürlich auf der Hand, ist völlig offensichtlich, warum sich gerade viele "Arbeitgeber" so sträuben gegen diese Idee. Sie fürchten, dann nicht mehr genug Arbeitskräfte zu bekommen. Viele müssten die Arbeitsbedingungen ändern, könnten nicht mehr so gnadenlos ausbeuten und schikanieren.
Dubiose Geschäftemacher (Schwarzhandel, Schwarzarbeit, Drogenhandel, Haustürgeschäfte mit Zeitungsabo-Verkauf usw., Kaffeefahrten mit den berühmten "Lamadeckenverkäufen" u. v. a. m.) würden mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger Leute finden, die da mitspielen.
Viele lassen sich auf solche Jobs doch nur ein, weil sie sonst finanziell am Ende wären, Angst vor Hartz IV haben, vielleicht hochverschuldet sind usw.
Wenn sie - und wenn es nur das Existenzminimum ist - erst einmal so weit abgesichert sind, dass sie nicht in die totale Armut fallen, können sie sich besser gegen heute noch weit verbreitete Ausbeutungspraktiken wehren.

Natürlich ist den Superreichen (und hier rede ich nicht von den "kleinen" Millionären) klar, dass dieses Grundeinkommen nur eingeführt werden kann, wenn sie die Verteilung des erwirtschafteten Reichtums der Gesellschaft ändern würde. Da schlottern sicher viele Milliardäre vor Angst, dass sie von ihrem Besitz etwas "abgeben" müssen.
Also schicken sie ihre Leute vor, die dann mit den dämlichsten Argumenten gegen das Grundeinkommen schießen.

Haupt- und Lieblingsargument ist dabei, dass dann "niemand mehr arbeiten gehen würde", dass sich allgemeine Faulheit breit machen würde.
Um dieses Argument zu widerlegen, haben mehrere Initiativen dieses Projekt gestartet, das sie DIE GRÖSSTE FRAGE DER WELT nennen.


Die einzelnen Gegenargumente:


         Das "Faulheits"-Argument
         Das  "Sozialstaat-wird-zerschlagen"- Argument
         Das "Das-geht-nicht" - Argument
         Das "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" - Argument
         Das "Das ist nicht zu bezahlen" - Argument
(Diese unvollständige Liste wird laufend ergänzt.)

Zuerst stelle ich  das dusslichste Argument aus meiner "Raupensammlung" der Gegen-Argumente vor: weitere Beispiele werden irgendwann ergänzt A1:
Die Einführung eines Grundeinkommens wäre laut Prof. Butterwegge gleichbedeutend mit der Zerschlagung des Sozialstaates.

Weiter unten folgen zwei Links auf die Website der SPD-Zeitung "Vorwärts", die im Stil "Das geht gar nicht." (Warum das bedingungslose Grundeinkommen nicht funktionieren kann) und "Das nützt uns nix". (Warum das Grundeinkommen der SPD nicht weiterhelfen kann.) und - zum "seelischen Ausgleich" für den Müll der ersten beiden Beiträge - ein Link auf einen Befürworter.


Zerschlägt das Grundeinkommen den Sozialstaat?

Der Sozialstaat wird zerschlagen
1.000 Euro ohne Wenn und Aber für jeden - das klingt nach perfektem Sozialstaat.
"Nein", sagt Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler an der Universität Köln. Er, der aus der SPD ausgetreten ist und inzwischen der Linken nahesteht, bezeichnet sich als Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens. Sein Hauptargument: Der Sozialstaat würde zerschlagen werden. Denn die meisten Befürworter eines Grundeinkommens wollten gleichzeitig die Sozialversicherungen - Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung - abschaffen.
(Zitat aus einem Beitrag des Bayrischen Rundfunks vom 27.03.2012 "Lohn ohne Arbeit - Traum oder Albtraum?", den ich ich im Jahr 2013 im Netz gefunden hatte unter
http://www.br.de/nachrichten/bedingungsloses-grundeinkommen-hintergrund100.html 
und der auch im Juni 2016 noch abrufbar ist.)

Im weiteren Text bemüht Prof. Butterwegge, der "Armutsforscher", das Bild der Gießkanne für das Verteilungsprinzip des Grundeinkommens. Er möchte, dass man (also der Staat) sich um diejenigen kümmert, "die es nötig haben". Mit all dem Aufwand, der dann nötig ist, "Bedürftigkeit" zu erfassen, zu entscheiden - und nicht zu vergessen - zu demütigen, wie es zur Zeit mit dem tatsächlich existierenden "Bedürftigkeits-Grundeinkommen", dem sogenannten Hartz IV geschieht.

Was ist das für eine Logik, vom Grundeinkommen zu behaupten, es würde den Sozialstaat zerschlagen? Es wäre ganz im Gegenteil die Krone des Sozialstaatprinzips!



"Das geht gar nicht." - "Das nützt uns nix."

Besonders fündig bezüglich möglicher Argumente gegen das Grundeinkommen wurde ich bei der SPD.

Ich verweise auf zwei Beiträge, vom März und April 2017, auf der Website ihrer Parteizeitung "vorwärts".

Dort gibt es sogar eine extra Thematik "Grundeinkommen - Utopie oder Zukunftskonzept?"
Diese Überschrift gaukelt Objektivität, eine seriöse Prüfung der Idee vor, doch die Überschriften zweier Beiträge sind geradezu ein
"Programm der Verneinung der Idee des Grundeinkommens":

1. Beitrag im "Vorwärts":
- "Warum das bedingungslose Grundeinkommen nicht funktionieren kann"
(Heiner Flassbeck, Wirtschaftswissenschaftler, ehemaliger Mitarbeiter im Bundesfinanzministerium, 23.03.2017)
    www.vorwaerts.de/artikel/bedingungslose-grundeinkommen-funktionieren »externer Link«
Bei dieser Behauptung denke ich zuerst an die Leute, die zum ersten Mal eine dampfgetriebene Lokomotive (ohne Pferde) sahen, die sagten auch: "Das kann gar nicht funktionieren.", und an den Schneider von Ulm: "Der Mensch kann nicht fliegen. Der Mensch wird nie fliegen können".

2. Beitrag im "Vorwärts"
- "Warum das Grundeinkommen der SPD nicht weiterhilft"
(Enrico Tokar, Offizier der Marine,  Betriebswirt, Politologe - 25.04.2017)
    www.vorwaerts.de/artikel/grundeinkommen-spd-weiterhilft »externer Link«
Ja, das ist eine gute Frage: was - wenn es schon nicht das Grundeinkommen sein soll - kann denn der SPD überhaupt noch weiterhelfen? Kann der SPD überhaupt noch etwas (eine Idee vielleicht?) weiterhelfen? Oder ist die "älteste Partei Deutschlands" - ohne das Aufgreifen der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens - vielleicht gerade dabei, sich selbst abzuschaffen?


Natürlich gibt es innerhalb der SPD auch andere Auffassungen, Zustimmung zur Idee des Grundeinkommens.  Doch wenn die Gegner mit solchen "Geschützen" wie den oben genannten auftrumpfen, die keinen Widerspruch mehr dulden, wie will man dann noch sachlich diskutieren?
Noch anders gesagt: Es könnte sein, dass der Meinungsaustausch innerhalb der SPD einfach zu lange dauert gegenüber der tatsächlichen Notwendigkeit (dem objektiven Zwang), das Grundeinkommen bald einzuführen.

Ich wage eine Prognose:
Die Partei, die  das Thema Grundeinkommen zu ihrem Hauptthema macht, wird die zukünftigen Wahlen (noch nicht in diesem Jahr, aber in absehbarer Zukunft) für sich entscheiden.

Um der SPD Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, verweise ich auch auf einen Beitrag, der vernünftige Argumente anbietet (unter anderem die logische Erkenntnis, dass mit der Einführung des Grundeinkommens der Mindestlohn nicht mehr benötigt wird):

3. Beitrag
- "Warum Sozialdemokraten für das Grundeinkommen eintreten sollten"
    www.vorwaerts.de/artikel/sozialdemokraten-grundeinkommen-eintreten-sollten »externer Link«
Autor dieses Beitrages vom 09.03.2017 ist Prof. Thomas Straubhaar, Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Uni Hamburg.
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   Anmerkung A1
Mit Entsetzen habe ich gesehen, wie umfangreich mein  in den vergangenen rund 20 Jahren zum Thema Grundeinkommen gesammeltes Material ist. Natürlich benötigt die Auswertung vor allem eines: viel Zeit.