banner dbg - DIE BESTEN GEDANKEN
EINE WELTKULTUR ENTSTEHT AUS DEN BESTEN GEDANKEN DER WELT

MUSIK VERBINDET


Man sagt, Musik kann die Menschen verschiedener Völker auch ohne Worte verbinden.

Die verbindenden Kraft der Liebe zur Musik, die Völkerverständigung durch Musik, soll hier thematisiert werden.
Die Musikinstrumente (besser gesagt, die "Illustrierte Enzyklopädie  der Musikinstrumente - Musikinstrumente aus aller Welt. Von den Ursprüngen bis zur Gegenwart") habe ich mit aufgenommen, weil es faszinierend ist zu sehen, dass die gleichen Wirkprinzipien zur Tonerzeugung überall auf der Welt - wohl auch unabhängig voneinander - erfunden bzw. entdeckt wurden. Dank der verschiedenen Kulturen, in denen sie angewandt wurden, haben sie eine unglaublich Vielfalt entwickelt. Erst in dieser Zusammenschau aus den verschiedenen Kulturkreisen wird die gemeinsame  kreative Leistung der Menschheit auf diesem Gebiet sichtbar.

Es gibt Flöten, Trommeln, Rasseln, Saiteninstrumente usw. auf allen Erdteilen, bei allen Völkern.
Die Ähnlichkeit und Verschiedenheit, die "Einheit in der Vielfalt" dieser Musikinstrumente kann als Beispiel gelten, dass wir als Menschheit unabhängig vom sonstigen Entwicklungsstand unserer Technik und unseres Lebensstandards doch "eins" sind.

Wissen Sie vielleicht, wie eine Schalmei aussieht oder was ein "Hifthorn" ist?
Das "Hifthorn" wird z. B. im Märchen von "Brüderchen und Schwesterchen" erwähnt. Das in ein Reh verzauberte Brüderchen hört ein solches Hifthorn im Walde schallen und es treibt ihn hinaus, an der Jagd teilzunehmen. Vielleicht um den Preis des eigenen Lebens. Doch diesen Klängen, dieser im weitesten Sinne des Wortes "Zauberwirkung von Musik", konnte es sich eben nicht entziehen.
Bisher wusste ich auch nicht, wie ein Hifthorn aussieht - hier auf diese Seite werde ich es Ihnen vorstellen.
Denn ich habe es endlich hier, in diesem Buch gefunden. Es macht Vergnügen, in dieser Enzyklopädie zu blättern und die schönen Abbildungen zu genießen. Mit diesen vielfältigen Instrumenten kann man sehr schön auch eines erkennen (und nun folgt wieder ein ganz primärer "bester Gedanke"):
Alle Menschen auf der Welt sind gleich - sie lieben die Musik!

Im einzelnen gibt es auf dieser Seite die folgenden Informationen:
          Zu dieser Ausgabe der Enzyklopädie
          Die Beschreibung des Buches bei "Zweitausendeins"
          Zur Einteilung der Musikinstrumente
          Ihre Verbreitung auf allen Erdteilen gleichermaßen
          Als Beispiel eine kleine Auswahl von Blasinstrumenten
          Das Hifthorn im Märchen von "Brüderchen und Schwesterchen"
          Musik in Venezuela
          PS: Verlorene Musikinstrumente


Titel der Ausgabe von Zweitausendeins
Quelle der Abb.: www.zweitausendeins.de

Illustrierte Enzyklopädie  der Musikinstrumente - Musikinstrumente aus aller Welt. Von den Ursprüngen bis zur Gegenwart

© 2006/2007 für die deutsche Ausgabe
Tandem Verlag GmbH
h. f. Ullmann ist ein Imprint der Tandem Verlag GmbH
320 Seiten, mehr als 1000, zum überwiegenden Teil farbigen Abbildungen, Maße: 21,8 x 28,7 cm, gebunden
14,99 Euro
Aus dem Bulgarischen
Originalausgabe
© 2000: Kibea Publishing Company

Originaltitel:
Ilyustrovana Entsiklopedia na Muzikalnite Instrumenti
Illustrationen: Anton Radewski
Text: Boschidar Abraschew & Wladimir Gadjew

ISBN: 978-3-8331-4435-6 für die deutsche
ISBN: 954-474-224-7 für die bulgarische Originalausgabe
Die auf dieser Seite folgenden Abbildungen der Blasinstrumente habe ich aus dem Buch gescannt. Da ich vielleicht beim einen oder anderen Besucher dieser Website auch ein Kauf-Interesse an dem Buch wecken kann, wird man  mir seitens des Verlages diese Übernahme der Abbildungen hoffentlich durchgehen lassen.

Die Beschreibung des Buches bei "Zweitausendeins"

Das folgende Zitat habe ich der Website www.zweitausendeins.de entnommen: Alles, was tönt: Musikinstrumente im Überblick mit über 1.000 Bildern. Großformat.

Die magische Kraft der Musik und ihrer Instrumente begleitet die Menschen seit Anbeginn der Zeiten: bei Festen und in Zeiten der Freude, aber auch in Momenten der Trauer. Sie war zu allen Zeiten unverzichtbarer Teil des menschlichen Lebens und hat eine schier unglaubliche Vielfalt an Instrumenten und Klangkörpern hervorgebracht: vom südamerikanischen Rufhorn aus Ton über die Schwirrholzscheibe aus Südafrika, altägyptische Harfen und javanische Gongs, schweizerische Hirschklappern und russische Schellenbäumchen bis zu den kostbaren Virtuoseninstrumenten der Moderne, deren Schöpfer den Status von Künstlerlegenden erlangt haben.

Diese umfangreiche Enzyklopädie erklärt Wirkung und Ausdruckskraft der Tonkunst, stellt die verschiedenen Methoden der Klangproduktion vor und erläutert anschaulich, wie sich erste Erfindungen über den Globus verstreuten und in verschiedenen Kulturen entwickelten. Sie gliedert die Geschichte der Musikinstrumente nach Regionen und Zeitaltern und gibt einen schnellen Überblick über Entstehungsgeschichte, Symbolik, Konstruktion und Spieltechnik. Über 1.000 farbige Illustrationen. 320 Seiten. Großformat 29x21 cm. Fadenheftung. Fester Einband 

Achtung: Es gibt auch eine Ausgabe mit vorwiegend schwarz-weißen Abbildungen.

Die Einteilung der Musikinstrumente  nach dem schwingenden, tonerzeugenden Medium

Es gab zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten die unterschiedlichsten  Versuche, die Instrumente einzuteilen.
Die Enzyklopädie verwendet die auch in der Wissenschaft übliche Klassifikation nach dem Tonerzeugungsprinzip:
Aerophone - die Luft ist das schwingende Medium
Idiophone - Eigenklinger, das Instrument klingt selbst
Membranophone - Fellklinger, eine Membran wird zum Klingen gebracht
Chordophone - Saitenklinger, eine gespannte Seiten wird zum Klingen
gebracht
Elektrophone - Erzeugung der Töne auf elektronischem Wege

Während Aerophone ( das sind alle Blasinstrumente, dazu gehört auch die Orgel und z. B. das auch bei uns inzwischen etwas bekanntere Didgeridoo aus Australien), Membranophone (Trommel, Pauken usw.) und Chrodophone (Saiteninstrumente wie Geige, Zither, Banjo, Mandoline, aber auch das Klavier) eigentlich gut bekannt sind, ist der Begriff Idiophon vielleicht erklärungsbedürftig: hierzu gehören z. B. Rasseln, Klappern, Xylophone, Glocken, Zimbeln, Schellen, die Triangel, das Reibholz, auch schwingende Gläser und die knallende Peitsche  oder das gute alte Handwaschbrett, das in unserer Region früher vor allem bei den  Fastnachts-Bräuchen Verwendung fand, indem  man mit einem Stock oder mit fingerhutgeschützten Fingern darauf rieb. Die wellenförmige Oberfläche erzeugte ein lautes, ratschendes Geräusch - für die Beteiligten ein köstliches
Amüsement.
Die bei diesen Bräuchen ebenfalls gelegentlich verwendete,  aus Becken, Schellen und Waschbrett zusammengebaute "Teufelsgeige" fehlt allerdings in der Enzyklopädie ...

Ihre Verbreitet auf allen Erdteilen gleichermaßen

Vorgestellt werden Musikinstrumente aus folgenden Regionen:
Afrika,
Ferner Osten,
Indien,
Mittlerer Osten,
Amerika,
Australien und Ozeanien,
Europa,

zeitlich vom Altertum bis ins 20. Jh.,
sowie
die Instrumente des Symphonie- Orchesters.

Verblüffend für mich war, dass alle diese verschiedenen Prinzipien der Ton-, Klang- und Melodieerzeugung auf allen Erdteilen gleichermaßen anzufinden sind. Vermutlich wurde sozusagen überall parallel "das Fahrrad erfunden", hat die die Suche nach Möglichkeiten der Erzeugung von Tönen und Musik überall auf der Welt  relativ unabhängig voneinander stattgefunden. Musik zu machen (und nicht nur zuzuhören, wenn andere musizieren oder singen) scheint also ein Grundbedürfnis der Menschen zu sein. 

Eine Gesellschaft  sollte meiner Meinung nach bezüglich ihres Kulturniveaus weniger daran gemessen werden, wie "modern" ihre Instrumente (die reine  Musik-Technik) sind, sondern wie weit verbreitet aktives Musizieren und Singen ist.

Vielleicht wird es auch  in unserem kulturellen Umfeld bald nicht mehr als lächerlich erscheinen, wenn auf Straßen und Plätzen gesungen und getanzt wird wie früher unter der Dorflinde:
(3. Strophe des Volksliedes: "Hoch auf dem gelben Wagen")"Flöten hör ich und Geigen,                       
lustiges Bassgebrumm.
Junges Volk im Reigen
tanzt um die Linde herum.
Wirbelt wie Blätter im Winde,
jauchzet und lacht und tollt.
Ich bliebe ja so gerne bei der Linde,
aber der Wagen, der rollt."

Als Beispiel eine kleine Auswahl von Blasinstrumenten: Flöten und Schalmeien

(Abbildung und Text S. 17)
Ombwge
Diese "Ombgwe" , diese"Flöte des Karanga-Stammes aus Simbabwe besteht aus einer ausgehöhlten Orangenfrucht, die mit einem Blasloch versehen ist und auf ein unten geschlossenes Bambusrohr aufgesetzt wird. Die Fingerlöcher ermöglichen Melodietöne.
Das das Instrument nie  mehr als vier Fingerlöcher hat, kann des der Musiker mit einer Hand spielen und mit der anderen Hand ein Schüttelidiophon betätigen. Flötenspielen sowie Singen und Tanzen dazu geschehen gleichzeitig."

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von links nach rechts:
Abbildung S. 41: Luftwirbelflöte aus Ton, Maya-Kultur, 500 n. Chr.
Abbildung S. 61: Kaoauau: Längsflöte aus Albatrosknochen, Neuseeland
Abbildung S. 156: Sopran-Schalmei, 17. Jh.

Interessant sind auch die Namen historischer Instrumente, die heute weitgehend unbekannt sind:
(aus dem Text S. 156 - Die durch je drei Pünktchen gekennzeichneten Auslassungen im Zitat beziehen sich auf nähere Beschreibungen.)"Auf der Basis des Doppelrohrblatts entstanden vom 16. Jh. an eine  Reihe von Instrumentenfamilien: die Schalmeien ...., die Pommern oder Bomharte ..., die Bassanellie  ..., die Kortholte ..., die Cornamusa ..., die Krummhörner ..., die Rauschpfeifen ..., die Dulziane und Sordune ... und die Rackett ...
Die aufgezählten Doppelrohrblattfamilien können als die unmittelbaren Vorfahren der heutigen Oboe und des Fagott angesehen werden."

Das Hifthorn erschallt  fröhlich im Märchen von "Brüderchen und Schwesterchen"


Drei Namen werden angeboten für dieses Instrument:"Hifthorn", "Olifant" oder auch "Rolandshorn". Hifthorn

(Abb. von S. 147, Olifant aus Elfenbein, 14. Jh. )

In dem Märchen der Gebrüder Grimm "Brüderchen und Schwesterchen" - das Brüderchen ist in ein Reh verzaubert und beide leben in einer Hütte im Wald - ertönt das Hifthorn:
"Am andern Morgen hub die Jagd von neuem an, und als das Rehlein das Hifthorn so fröhlich erschallen hörte, da musste es abermals in den Wald hinaus und dabei sein. Am Abend kommt das Rehlein leicht verwundet von der Jagd zurück und Schwesterlein will es am dritten Tag nicht mehr hinauslassen. Doch das Rehlein spürt die Wunde nicht mehr ... "Da begehrte es abermals in das Jagen, aber das Schwesterlein  weinte und sprach: »Wenn sie dich töten, so bin ich ganz allein und verlassen von aller Welt; nein, ich lasse dich nicht hinaus.« - »So sterbe ich dir hier vor Betrübnis«, antwortete das Rehlein, »wenn ich das Hifthorn höre, so meine ich, ich müsste aus den Schuhen springen..« Da schloss im das Schwesterlein mit schwerem Herzen auf und das Rehlein sprang fröhlich in den  Wald."

Musik in Venezuela

Die folgenden Informationen sind schon etwas älter, aus dem Jahr 2005, aus einer Sendung von 3Sat - die "Kulturzeit" vom 26. 09. 2005.

In Venezuela leben rund 70 Prozent der Bevölkerung im Bereich der Armutsgrenze und darunter. Allein in der Hauptstadt Caracas werden in jeder  Woche bis zu 90 Menschen ermordet.

Jedoch  kann in Venezuela jedes Kind  eine kostenlose musikalische Ausbildung erhalten.  Vor  mehr als dreißig Jahren hat ein Musiker, Ökonom und Politiker, José Antonio Abreu (* 1939), begonnen, diese Idee, diesen Traum zu verwirklichen. Das Prinzip ist , „Zugang für alle, Förderung der Talente“.  Ausgang dieser Idee ist das Wissen,  dass Musik zur Charakterbildung beiträgt. Das  Ziel ist es, die Gesellschaft durch Musik zu verändern.
So hat man z. B. die Erfahrung gemacht, dass durch die Ausübung von Musik aggressive bzw. gefährdete Jugendliche sich verändern, friedlicher werden, ihnen ihr Leben mehr Freude macht.
Musik vermittle Gefühle der Zusammengehörigkeit und Liebe, der Zusammenarbeit und Freundschaft und anderer Werte. Gegenseitiges Verständnis und das Zuhören werden geübt.

In Venezuela gibt es inzwischen ein Jugendmusikorchester, die „Junge Philharmonie“. Sie ist  der größte Klangkörper dieser Art in der Welt. Die „unbändige Spielfreude“ der Musiker  wird in der Sendung erwähnt.  Dieses Orchester gastierte im Jahr 2005 in Deutschland, führte Workshops gemeinsam mit der Berliner Philharmonie durch. Deren Leiter, Sir Simon Rattle, spricht sich  sehr lobend über dieses Konzept aus.
Der beste venezolanische Musiker wurde interviewt, er erzählte, dass er ein aggressiver Junge war und sich gut vorstellen kann, was ohne die Musik aus ihm geworden wäre.

Dieser Musiker José Antonio Abreu erinnert mich irgendwie an „den Mann, der Bäume pflanzte"
(siehe GIONO, J., hier in DIE BESTEN GEDANKEN » KUNST + PHANTASIE )

PS: Verlorene Musikinstrumente

Das hier abgebildete Xylophon, diese Marimba stammt aus Afrika. Leider kann ich keine ausführlicheren Angaben zu diesem Instrument mehr machen. Es ist "verloren", für die Öffentlichkeit nicht mehr existent.
            Xylophon aus der Riemer-Sammlung Wittenberg
(Foto privat Dr. R. Wasmeier)
Dieses Foto wurde schnell noch gemacht, ehe das Natur- und Völkerkundemuseum "Julius Riemer" der Lutherstadt Wittenberg im Oktober 2011 wohl für immer seine Pforten schloss.  Julius Riemer, einer der bedeutendsten Privatsammler Deutschlands hatte kurz nach dem 2. Weltkrieg in Wittenberg die Möglichkeit erhalten, seine in Jahrzehnten zusammengetragene Sammlung in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darin waren auch zahlreiche Kunstgegenstände und Musikinstrumente wie dieses hier zu
sehen.
Rund 55 Jahre lang hat dieses Museum vor allem den Wittenberger Kindern, aber auch Erwachsenen und vielen Gästen einen einmaligen Einblick in fremde Kulturen gegeben.
Im März 2013 hat sich ein Verein gegründet, der versucht, dieses Museum doch wieder zu beleben und die zahlreichen in Kisten verpackten Gegenstände wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Pläne der Stadtverwaltung, die jetzt rechtmäßiger Eigentümer der Sammlung ist, sehen nur vor, irgendwann einige der Riemerschen Sammlungsstücke im Rahmen der Ausstellung zur Stadtgeschichte zu präsentieren.
Weitere Informationen gibt es auf www.riemer-museum.de »externer Link«.